Toni die Tontaube
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
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Originaltitel | Toni die Tontaube und das böse Imperialistenschwein | ||
Deutscher Titel | Toni die Tontaube | ||
Produktionsland | Sowjetunion (eigentlich Taiwan) | ||
Produktionsjahre | 1982-1987 | ||
Länge pro Folge | ca. 25 Minuten | ||
Anzahl der Folgen | 92 | ||
Genre | Kinderserie | ||
Originalsprache | Kommunistisch | ||
Erstausstrahlung | 1983 | ||
Auftraggeber | Zentralkomitee der kommunistischen Partei | ||
Budget pro Folge | 400.000 Stalin-Sterne |
Toni die Tontaube ist ein interaktiver Kinderkrimi auf Super RTL und läuft seit Mai 2006. Von 1983-1989 lief die Sendung auch auf den russischen Sendern НТВ und Rai uno.
Inhaltsverzeichnis
Darsteller
Toni die Taube
Der Protagonist der Serie, Toni die Taube, ist ein Vogel aus der Familie der Finken. Die Taube ist bereits bekannt als die Hauptfigur von Büchern, Filmen und Fernsehserien der ehemaligen Sowjetunion. Toni gilt als „berühmtester Vogel der Welt“. Zumindest im früheren Ostblock gilt diese These als gesichert.
1982 engagierte der berühmte DDR-Regisseur Bernhard Hoëcker für die Rolle des Tonis den bis dato unbekannten Schlosser Juri Jegorowa. Dieser gelangte später, unter anderem durch seine Rollen in den Schlümpfen und Emergency Room, zu Weltruhm. Durch seine politischen Äußerungen blieb Juri Jegorowa den westlichen Staaten stets ein Dorn im Auge, sodass Toni die Tontaube bis vor kurzem keine Sendegenehmigung für demokratische Länder erhielt. Juri Jegorowa wurde am 13. November 1999 tot in seiner St.Petersburger Wohnung aufgefunden. Der russische König und Herrscher auf Lebenszeit, Wladimir W. Putin, ließ zwei Tage später die berüchtigte Warren-Kommission aus Amerika einfliegen, um alle Einzelheiten des mysteriösen Todes (Toni war zum Zeitpunkt des Todes erst 17) aufzudecken. Die Kommission blieb, wie auch schon in früheren Fällen, erfolglos, da sie noch nicht einmal den Tod des Serienhelden feststellen konnten.
Rudi der Regenwurm
Rudi der Regenwurm, oder wie er im Original heißt Benjamin der jüdische Börsenwurm, ist der Antagonist von Toni der Tontaube. Er wirkt altklug, unfreundlich und geldgierig. In der sowjetischen Originalfassung tritt er immer mit einem Geldsack in seiner rechten Hand und amerikanischem Akzent auf.
Bis heute wird die wahre Identität Benjamins vom FSB (FilmSicherheitsBüro) der russischen Regierung geheim gehalten. Amerikanische Regierungsquellen vermuten jedoch, dass hinter Benjamin der berühmte austro-amerikanische Darsteller Arnold Schwarzenegger steht. Dieser wurde 1980, wie die Warren-Kommission aufdeckte, im geheimen 6. Weltkrieg von den Sowjets durch ein KGB-Double ausgetauscht, um im kommunistischem Ostblock Zwangsarbeit in Form von Propagandafilmen abzuleisten.
Handlung
Die Tontaube Toni lebt im Haushalt des verwitweten Kinderschänders Dr. Thomas Brezelnas (George Lucas), nachdem dessen Kinder Lisaweta (Ssonja Bovker) und Boris (Horst Schwans) ihn aus dem Tierschutzhaus gerettet haben. In diesen ersten 23 Folgen wird Toni von Lisaweta und Boris, jede Folge mit 5 neuen Tricks ausgestattet. Rudi der Regenwurm tritt das erste Mal in Folge 3 auf, in welcher er versucht den Kindern Zuckerstangen mit eingearbeiteten Geldstücken zu schenken. Diese kapitalistische Versuchung wird von Toni und Boris erfolgreich vereitelt, was zu der andauernden Feindschaft zwischen Rudi und Toni führt. Ab Folge 24 verlässt die Serie erstmals den Werkzeugschuppen und begibt sich mit der sowjetischen Vorzeigefamilie und Toni von nun an in so manche gefährliche Situation. Diese meistert die Gruppe zumeist mit Hilfe von Tonis außergewöhnlichen Tricks.
Ende der Serie
In Folge 92 stellt sich der ungleichen Truppe erstmals ein neuer Bösewicht in den Weg: Sara die geldgierige Schnecke. Sie beginnt Dr. Thomas Brezelnas mit Reden über die freie Marktwirtschaft und Religion zu verführen. Zusammen mit Boris versucht Toni nun Dr. Thomas Brezelnas zurückzuholen. Hierzu müssen sie sich nach Amerika, das lange gemiedene Thema im sowjetischen Fernsehen, einschleichen. Dort angekommen merken sie, dass die hinterlistigen Imperialisten Dr. Thomas Brezelnas unter falschen Versprechungen entführt haben, um ihn anschließend am Fuße der Freiheitsstatue zu fesseln und zu foltern. Ohne Furcht vor dem eigenen Tod, stürzt sich Toni die Tontaube auf seine Peiniger und bezwingt diese mit Hilfe Tricks 21, dem Vorlesen Marx' Kapitals. Schlußendlich kommt es vor dem weißen Haus zum Endkampf zwischen Sara und Toni. Lange Reden und minutenlanges Plätzewechseln bestimmen die letzten Szenen. Am Schluß sieht der Fernsehzuschauer nur noch die Explosion des weißen Hauses und Toni, wie er vor dieser davonfliegt. Die sowjetische Nationalhymne wird eingespielt und klingt nach ca. 2 Minuten im Nachspann langsam aus.
Berühmte Tricks
- Trick 124: Tarnen als Dollarschein um Gegner anzulocken
- Trick 7: Augen auspicken
- Trick 35: Singen der sowjetischen Nationalhymne
- Trick 99: Verwandlung von Geldmünzen in rote Sterne
- Trick 21: Vorlesen von Marx' Kapital
Bekanntheitsgrad und Wirkung auf das Volk
In die russische Sprache bürgerte sich Mitte der Neunziger das Adjektiv benjaminischinski (mänl.) bzw. benjaminischinskaja (weibl.) als Synonym für habgierig ein. Diese philologische Entwicklung ist sicherlich auf den großen Erfolg der Serie und die eng damit verknüpfte staatliche Propaganda zurückzuführen. Als Held der Arbeit grüßte Toni täglich die Massen von jeder größeren Plakatwand von St. Petersburg bis Taipei. Viele berühmte russische Komödianten und Gesellschaftskritiker machten Toni (stets im positiven Sinne) zum Teil ihrer Bühnenshows. Zeitungen und Boulevardblätter lieferten sich regelrechte Schlachten im Kampf um die Berichterstattung um Toni. Absoluter Rekord stellte die Woche vom 17. Oktober 1986 dar als 24 Magazine und Tagesblätter gleichzeitig ein Bild von Toni der Tontaube auf ihrem Titelblatt hatten. Auch hält die Qualitätszeitung den Rekord der Dauerberichterstattung (32 Wochen).
Die andauernde Medienpräsenz hatte zur Folge, dass heute keinem Russen der Name Toni mehr unbekannt oder unangenehm ist. Seit 1995, schätzt die OECD, wurden ca. 23 Millionen Kinder alleine in Moskau auf den Namen Toni getauft.
Auszeichnungen
- Staatspreis des russischen Fernsehens 1984
- Staatspreis des russischen Fernsehens 1985
- Staatspreis des russischen Fernsehens 1986
- Silberne Palme von Peking 1986
- Staatspreis des russischen Fernsehens 1987
- Staatspreis des russischen Fernsehens 1988
- Staatspreis des russischen Fernsehens 1989
- Goldene Serienhimbeere 1989
- Zitat von Steven Spielberg 1993: "Great Crap"
Plagiate
Viele einfallslose, aber russlandkundige Drehbuchautoren nutzten die im Westen unbekannte Geschichte von Toni der Tontaube als Vorlage für ihre eigenen Produktionen. Bis zum Jahr 2006 wurden dem russischen Staat 61 Milliarden Euro an nachträglichen Copyright-Lizenzstrafgebühren nachgezahlt. Hier nur einige der unzähligen Übeltäter:
- Tom Turbo
- Stargate (Staffel 1-6)
- Gladiator (die ersten 25 Minuten)