StudiVZ

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Typisches Profil eines typischen StasiVZ-Nutzers

StudiVZ (gesprochen: Studifauzett; vom Englischen stoody = total besoffen und fowzee = Horde, von bösen Zungen auch als "StudiKZ" bezeichnet) ist dem Eigenverständnis nach eine Online-Verbindung von Studenten, Möchtegern-Studenten und solchen, die es nicht einmal so weit schaffen.
Im Unterschied zu den (Offline-) Studentenverbindungen ist nicht das kollektive Erreichen eines ethanol-induzierten Wechsels der Bewusstseinsebene (kurz: Rausch) das erklärte Ziel, sondern nur die Weltherrschaft in Form von allgegenwärtiger Einblendung von Werbung und CAPTCHA-Abfragen. Hiervon differiert das Ziel der Mitglieder, deren Exhibitionismus eigentlich nur von ihrer Selbstverliebtheit übertroffen wird.

Funktionen

Es kann ein Profil mit Foto und möglichst vielen, möglichst persönlichen (und werberelevanten!) Daten erstellt werden, dieses kann in Form von Freundschaften mit anderen verbunden werden. Es können persönlich Fotoalben angelegt werden. Die abgebildeten Personen, gerne auch in für die Betreffenden peinlichen Situationen, werden natürlich mit deren Namen versehen. Jeder kann anderen persönlich Nachrichten zukommen lassen. Weiters besteht die Möglichkeit zum sogenannten Gruscheln (vom englischen to groosh = bumsen wollen, wenn man dürfte, aber nie rangelassen wird), falls zum letzteren keine Lust oder Fähigkeit vorhanden sein sollte.
Jeder Teilnehmer kann auch bestimmten Gruppen beitreten. Des Weiteren kommt noch hinzu, dass man seine Lehrveranstaltungen eintragen lassen kann, auch wenn der Großteil der "Studis" dies nicht einmal buchstabieren könnte, wenn er überraschend darauf angesprochen wird.

Lehrveranstaltungen

Hierbei ist es äußerst wichtig niemals auch nur eine "reale" Lehrveranstaltung einzutragen. Die angegebenen Namen können variieren, weil zufällig die Idee der Lehrveranstaltung zeitgleich von einem anderen "Studi" auch erdacht wurde und für Kreativität meist die Kreativität fehlt. Beliebt sind:

  • "Wie werde ich reich?" von Roman *mir gehört Chelsea London* Abramovich
  • "Weltherrschaft" von Pinky und Brain
  • "Alkohol" (hier gibt es so viele Varianten, dass der Name "Alkohol" als Teil des Ganzen angesehen werden muss)

von beispielsweise (ui, schon wieder kreativ) Rainer Alkohol oder anderen

  • "Sicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit" von Homer Simpson (oder Bart Simpson oder irgendwelche anderen äußerst kreativen Komikfiguren der Weltgeschichte (siehe Pinky und Brain))

Foto

Das Foto sollte das StudiVZ-Mitglied möglichst wirklichkeitsgetreu wiedergeben. Viele Studenten wählen hierfür eine Abbildung bei Tätigkeiten, die sie häufig ausführen. Folgerichtig sind die Teilnehmer meist mit oder unter Alkoholeinfluss dargestellt, kenntlich an in der Hand gehaltenen Bier- oder Wodkaflaschen, bzw. Gläsern.

Weitere typische Abbildungsmodi sind u.a:

  • Grinsekatze (Bild von Zahnweiß gesponsert)
  • Mein Ausweisbild ist sexy: "Nicht einmal die Bahnhofsknipse kann mein Sex-Appeal schmälern!"
  • Selbstdarsteller: häufig junge Herren mit freiem Oberkörper, die viel gruscheln (s.o.)
  • Reisefreak: an exotischen Orten so treffend abgebildet, dass das Profil eigentlich "Angkor Wat" oder "Taj Mahal" heißen müsste
  • Reiner Freak: auch außerhalb der Karnevalszeit in lustiger Verkleidung
  • Gruppenbild-Verwender: "Rate, wer von den hundert Leuten ich wirklich bin!"
  • Der coole Pate. Keiner guckt cooler als dieser.
  • neuerdings auch sehr beliebt: "Guck mal, ich habe die Filter in Photoshop entdeckt!"
  • Fotografenmuster: Guck mal, Wasserzeichen!
  • Besonders bei Frauen unter 20 (und solchen, die diese Zeit jetzt nachholen wollen): aus Armlängenentfernung von schräg oben geknipstes Bild, Variante 1: Rehaugenblick in die Kamera, Vatiante 2: konzentrierter Blick nach links, die Kamera "nicht bemerkend" (beide Varianten oft mit möglichst weit ausgeschnittem Dekolleté, um vom überschminkten Gesicht abzulenken oder um zu zeigen, dass Frau doch nicht ganz so flach gebaut ist.).
  • All white: "Guck mal, ich hab aber einen tollen Spiegel, da sieht man sogar den Kamerablitz drin! Und er verdeckt nur 70% meines Gesichts!"

Gruppen

Die Gruppen können von den Mitgliedern angelegt werden und sollen das Gemeinschaftsgefühl stärken. Tatsächlich werden sie unerwarteterweise fast ausschließlich zur Selbstdarstellung benutzt, ein Charakterzug, der sonst kaum einem StudiVZler zu eigen ist. Um nicht negativ aufzufallen sollten in jedem Profil ungefähr folgende Gruppen vorhanden sein:

  • viel Alkohol: etwas mit härter vorglühen als alle anderen
  • Hervorhebung des tollen Jahrgangs, Geburtstages, Sternzeichens, Sockenmarke
  • Betonung, wie fabelhaft die eigene Studienrichtung ist
  • sexuelle Vorlieben (häufiger: Phantasien), gerne auch schamlos (siehe auch: Gruscheln)
  • Bekenntnis zu freakiger TV-Serie (z.B Knight Rider, oder im Härtefall: Grey’s Anatomy)

Gruscheln

Herkunft wie bereits erwähnt (gerne noch mal: vom englischen to groosh = bumsen wollen, wenn man dürfte, aber nie rangelassen wird). Eine Funktion im StudiVZ, für solche die nicht des Schreibens mächtig oder zu faul dazu sind. Gruscheln hat bei Männern und Frauen eine unterschiedliche Funktion.
Während es bei Frauen eher einem „Hihi, ich trau mich nicht den feschen Kerl anzusprechen“ bzw. „Meld dich mal, du Dödel, und benutz gefälligst die Nachrichtenfunktion“ entspricht, nähert es sich bei Männern eher der Herkunft des Wortes an.
Eine typische Reaktion auf das Gruscheln ist meist: keine; bestenfalls ein Zurück-Gruschler, womit die ganze Geschichte in ihrer vollendeten Sinnlosigkeit von vorne beginnt.

Fotoalben

Ziel der Fotoalben ist es, andere StudiVZ-Mitglieder in peinlichen Ablichtungen der versammelten StudiVZ-Gemeinschaft preiszugeben, auch wenn diese es nicht im Geringsten interessiert. Damit sie auch jeder findet, kann der Abgebildete mit einem Link zu seinem Profil versehen werden, die jeder Außenstehende dann gerne verfolgt. (siehe auch "Strukturiertes Verlinken")

Wichtig hierbei ist, dass ein typisches StudiVZ-Fotoalbum folgendermaßen aufgebaut ist.

  • Titel: Party irgendwo
  • Ort: Irgendwo
  • Wann: Neulich
  • Foto1: Meine Wenigkeit und die 3 meiner Freunde stehen mit Bierflaschen in der Hand rum und grölen dumm in die Kamera.
  • Foto2: Meine Wenigkeit und die 3 meiner Freunde sitzen mit Bierflaschen in der Hand rum und grölen dumm in die Kamera.
  • Foto3: Meine Wenigkeit und die 3 meiner Freunde liegen mit Bierflaschen in der Hand rum und grölen dumm in die Kamera.

Wahlweise können die Fotografierten auch die ganze Zeit über stehen bleiben, wobei in solchen Fällen die Location "stark" variiert.

  • Foto1: 3 Freunde und ich in einer Bar vor der Theke.
  • Foto2: 3 Freunde und ich in einer Bar hinter der Theke.
  • Foto3: 3 Freunde und ich in einer Bar neben der Theke.
  • Foto4: 3 Freunde und ich in einer Bar unter der Theke.

Prinzipiell haben jedoch sämtliche Fotoalben immer zwei Dinge gemeinsam:

  1. Die Unterschiede zwischen einzelnen Fotos in einem Album sind meist nur für den Fotografen, höchstens noch für die darauf abgelichteten Personen erkennbar.
  2. Die Alben dienen (wie auch der ganze Rest dieses Portals) ausschließlich der Selbstpräsentation des Accountinhabers (evtl. dessen Freundeskreis) und erwecken bei Fremden und nur entfernten Bekannten immer wieder den gleichen Effekt.

Und zwar den "Bestimmt lustig wenn man dabei war, aber ansonsten sterbenslangweilig"-Effekt.

Noch zu erwähnen wäre die Tatsache, dass weibliche Subjekte grundsätzlich immer IN die Kamera schauen (siehe "Grinsekatze"), während männliche Subjekte eher kühl und lässig wirken (wollen) und deswegen neben das Objektiv schielen (siehe "Selbstdarsteller").

Spruch des Tages

Immer wieder gerne gelesen: triviale Feststellung am linken Seitenrand, die von den entsprechenden Autoren als sensationelle Erkenntnise feil geboten werden. Beispiel: "Abends wird es dunkel."

typische Ergänzung im Kommentarfeld: "Cooler Spruch! Und morgens wieder hell." Gruschel.

Kritik

StudiVZ startete einst als ein Facebook-Klon in roter Farbe, der sich lediglich in einem Schneckentempo weiterentwickelte. Relativ schnell wurde StudiVZ von vielen Personen missbraucht, die sich als Studenten ausgaben, um (sexuelle?) Kontakte zu anderen (vermeintlichen) Studenten aufzubauen. In den VZ-Netzwerken ist derzeit kaum noch Aktivität festzustellen, dabei galten diese sogar in den Augen der Experten von Anfang an als eine Totgeburt. Nach Studi-VZ erschien der Ableger MeinVZ in blauer Farbe, welcher in den Augen der Experten bradingstrategisch genau so ein Schuss in Ofen war wie der Porsche Panamera. Den Wechsel von StudiVZ zu Facebook begründen viele Nutzer mit:„Ja, ich finde Facebook noch immer unsympatisch. Nur im VZ ist halt niemand mehr.“ Es wird derzeit vorrausgesagt, dass sich der letzte StudiVZ-Nutzer im Jahre 2012 abgemeldet haben wird.

Datenschutz-Alptraum

Für weltweite Empörung sorgte die schriftlich neu formulierte Absichtserklärung zur Weltherrschaft von StudiVZ, welche Mitte Dezember 2007 unabsichtlich an die Öffentlichkeit gelangte und zur Ablenkung vom eigentlichen Ziel "Datenschutz-Erklärung" genannt wurde.

Seitdem meint jeder Jura-Ersti eigene Datenschutz-, "Wehrt euch gegen das Stasi-VZ"- und andere Rechtsbeistands-Gruppen gründen zu müssen, um in den jeweiligen Foren haargenau beschreiben zu können wie man jetzt möglichst detailliert und effektiv sein Intimleben der Öffentlichkeit und der Werbebranche preisgibt, für die, die es immer noch nicht verstanden haben.

Seltsam hierbei ist, dass der ganze Blödsinn doch auch in den AGB / Datenweitergabeerklärungen etc. beschrieben steht über die sich immerhin jeder aufregt und die demnach jeder gelesen haben müsste/sollte/hätte/tute.

Alternativen

Für alle, die es nicht schaffen, sich bei StudiVZ anzumelden, weil sie nicht wissen, was "Immatrikulieren" bedeutet, gibt es das StupiVZ, gelegentlich auch als MeinVZ bezeichnet. Die geistigen Anforderungen für dessen Benutzung sind deutlich kleiner, allerdings ist der mittlere Alkoholkonsum der Mitglieder in etwa vergleichbar.

Facebook und Co.
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