Para-Graf

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Wo gehts'n jetzt lang? Dieser Artikel behandelt den Streilustigen Adligen und seine Ahnen für das selbstverständlich rechtsbindende Symbol siehe Paragraphenzeichen oder mach einen Spaziergang
Die schöne Lady Godiva. Auch sie war mal eine Para-Gräfin

Para-Graf ist der höchste Fürsten-Adelstitel. Er stammt vermutlich aus dem lat. für para = über und gravius = Graf- korrekt ins Deutsche übersetzt "Übergraf". Der lateinische Begriff gravius (frz. gravent, weibl. graventa; ital. gravio, weibl. gravesta) war zu spätrömischer Zeit die Bezeichnung eines hohen (überhöhten iSv. als zu hoch geschätzten) kaiserlichen Verwaltungsbeamten im weitesten Sinne.

Dabei kamen ihm vor allem verallgemeinernde Befugnisse zu. Der Adelstitel Graf hatte eine große Bandbreite, die von der niedrigsten Rangstufe dem sog. Halbsatz (oder schlicht lat. alternativo, weibl. alternative) bis hin zur Vervollkommnung dem Para-Grafen reichte. Die als Grafentitel angelehnten Titel „Artikel“, „Absatz“, „Unterabsatz“ und „Halbsatz“ waren im Heiligen Römischen Reich dem Fürstenstand angehörig und standen in dessen Ordnung stets unter dem Para-Grafenstand.

Entstehungsgeschichte

Nach dem Tod wurden nahezu alle Grafen aus Spaß von einer nahöstlichen Wunderheilerin aus Bochum Wiemlhausen, etwa vor 4000 Jahren in Geister verwandelt, und anschließend in Spruchformeln eingesperrt. Diese Heilerin findet sich in verschiedenen literarischen Werken unter dem Pseudonym Oma O aus Bochum Wiemlhausen.

Verzauberte Grafen konnten als Einzige den begehrten Titel Para-Graf erreichen. Da sie sich durch ihr ausschließlich geistliches Wirken hervortaten, neigte der einfache Bürger dazu sich im Sinngehalt ihrer Aussagen gerne zu verschätzen, sodass einfache Bürger die Glückseligkeitshervorrufung gemeiner Jurastudenten nie so recht nachvollziehen können. Es soll hier wenige Ausnahmen geben _ z.B.: Chefs.

Ihr heutiges Wirken ist etwas geordnerter, denn als in Spruchformeln eingefangene Geister treiben Sie ihr Unwesen, bis sie von einem ahnungslosen Professor gelegentlich ausgeschnappt werden. Sie werden dann durch einfache Verschriftschreiberlichung in Bücher gesetzt und erhalten eine Identifikationsnummer. Die Bücher sind bekannt als "Gesetze". Die ersten Para-Grafen wurden schon zur Zeit der Babylonier im ältesten Gestzesbuch Hamurabi eingefangen. Welche Professoren dafür verantwortlich waren ist bis heute nicht abschließend geklärt.

Das besondere am Übergrafen ist, dass jeder von ihnen mindestens einen zentralen Streitpunkt im Leben hatte, anhand dessen er später als Geist eingefangen werden konnte. Denn bei der Verzauberung, war es meist das letzte was er rief. Der Ruf nach Gerechtigkeit, da er diese noch nicht abgeschlossene Lebensaufgabe eigentlich noch dringend erledigen wollte. Die Geisterfänger/Professoren schreiben gelegentlich so lange an einem Para-Grafen zusätzlich herum, bis sie ihren Streitpunkt vollständig dargelegt haben; manchmal fangen sie dabei weitere Paragrafen ein (mit samt Familienmitgliedern im Verbund, wenn es sein muss).

Professoren gebrauchen dabei eine klar und zweifelsfrei zu verstehende Sprache, wenn sie ihre Lehrbücher verfassen, um den Streitpunkt der einzelnen Paragrafen zu erklären. Die blümerant verpackte und sodann in den Gehirnen armer Studenten direkt einleuchtende Streitigkeit, lässt die Paragrafen wenigstens einmal wieder für kurze Zeit aufleben. Sie vernebeln sodann die Fähigkeit der Studenten ein normales Leben zu führen und normale Konversationen zu betreiben, was mitunter über Tage hinweg andauern kann. Hat der Student den tieferen Sinngehalt des Rufs nach Gerechtigkeit, des jeweiligen Paragrafen endlich verstanden, dann stellt sich ein Glücksmoment im Studenten ein.

Der Sinn des Lebens eines Para-Grafen ist deshalb nur noch die Glückseligkeitshervorrufung, durch Einleuchtung in Studenten, bis sie eines Tages im Frieden der Bibliothek ruhen können, sobald sie durch die Verschriftschreiberlichung anderer Paragrafen abgelöst wurden.

Unterarten

Artikel

Artikel sind Para-Grafen, die von so schöner Bildhaftgkeit sind, dass man sie als Gründe für weitere Gedankenanstöße in ein besonders tolles Buch gesetzt hat. Man nennt dieses Buch deshalb auch Grundgesetz.

Absätze und Unterabsätze und Sätze und Halbsätze

Manche Para-Grafen hatten gleich mehrere böse Geschwister. Wenn man genau hinschaut, kann man sie noch heute streiten sehen. Es sind auch viele Para-Grafen-Geschwister bekannt, die miteinander harmonieren und nicht streiten. Aber diese werden von den Geisterjägern als Schmuckstücke gesammelt und der Öffentlichkeit vorenthtalten.

Alternativen

Die kleinsten aber auch die wegweisensten Grafen sind die Alternativen. Manche Grafen litten an psychischen Störungen und haben gleich mehrere Streitigkeiten auf einmal aufgelistet in unvollständigen Sätzen mit schräger Grammatik - sog. Alternative. Sie stritten dann alleine (über das Eigentum, die Gesundheit und die Rechte anderer Leute) und nahmen diese mit in die Ewigkeit hinüber als sie verhext wurden. § 823 Abs. 1 BGB ist hierfür ein Paradebeispiel.

Der große Bruder § 823 Abs. 2 BGB ermöglicht sogar das Streiten mit nahezu allen anderen Para-Grafen in der deutschen Gesetzeswelt - dem vorausgesetzt ist, dass die anderen ebenso streiten wollen. Das ist immer so eine Sache. Die herrschende Meinung sagt (+), die Mindermeinung (-), ein Ergebnis kann offenbleiben, da für alles Weitere das Zwischenergebnis irrelevant ist. Hauptsache ist, Sie haben alles einmal gelesen und verstanden. Sie brauchen keine ganzen Para-Grafen auswendig zu lernen, wenn Sie einmal ein Bild dazu im Kopf haben. Das ist wirklich so. Sie müssen nur genau hinhören, über welche Streitigkeit sich die Fürsten so beschweren, dann kann das Bilderbuch zur Abendlektüre auch mal ausfallen.

Forschung

Die derzeitige Forschung geht davon aus, dass täglich ca. 25.000 Para-Grafen aus vergangener Zeit gefunden werden. Die meisten Para-Grafen werden gefunden in der Zeit zwischen vier roten Vollmonden und dem Ende der Plan-/Ideenlosigkeit irgendeiner überforderten Bundesregierung.

Das hat zum einen den Vorteil, dass die Politiker mit den Metaphern der Geister abgelenkt werden und währenddessen sich tatsächlich die Geheimdienste, PR- und Ratingagenturen gegenseitig die Goldzähne schrubben können. Psychologen fanden heraus, dass die genannten Berufsgruppen häufig an Para-Gravitis leiden. Sie können sich mit den Grafen nicht ordentlich unterhalten und neigen zu Missverständnissen. Physiologische Ausfallerscheingen schlagen in der Artikulation aus.Beispiel hierfür Thorsten der Mesjär: "Wenn ich davon Ahnung hätte wie man als seriöser Politiker seinen Job macht, dann würde ich damit bestimmt die Wähler meiner Chefin verunsichern."