Gottvertrauen
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Halt ein, oh Besucher dieser Seite! Der nachfolgende Artikel könnte deine religiösen Gefühle verletzen oder du könntest gar vom Glauben abfallen. Wenn du in dieser Hinsicht keinen Spaß verstehst, lies bitte hier weiter. Falls dein fester Glaube unerschütterlich ist, du gar keinen hast oder sowieso schon den Scheiterhaufen vorgeheizt hast, wünschen wir dir viel Vergnügen beim Lesen dieses Artikels. Gezeichnet, die Hohepriester und Propheten der Stupidedia |
Klassifikation nach ICD-10
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Gottvertrauen ist eine, nach ICD-10, noch nicht anerkannte psychische Erkrankung.
Gottvertrauen ist nicht nur das bloße Vertrauen des Betroffenen in Gott. Es ist vielmehr ein Wirkmechanismus der dazu dient, eigene persönliche Schwächen zu rechtfertigen. Das Vertrauen in Gottheiten steigt und sinkt proportional zum religiösen Glauben.
Inhaltsverzeichnis
Erste Nachweise von Gottvertrauen
Die Menschen vertrauen in Götter seit der Mensch sich das erste Mal fragte: Warum bin ich?
Die Antwort auf diese Frage lief schon vor tausenden von Jahren in eine ziemlich Falsche Richtung und eine Weiche die man noch stellen könnte, existiert heutzutage nicht mehr. Um das Problem als solches in den Griff zu kriegen, müsste man die Gehirne aller Betroffenen rebooten. Das ist nach europäischem Strafrecht jedoch noch nicht gestattet.
Klinische Manifestation
Per noch-nicht-klinischem Standard existieren vier Typen[1] des Phänomens Gottvertrauen:
Für manche Religionsfanatiker ist einfach alles gottgewollt.
So einfach kann man es sich machen. Mag man gar nicht glauben! Aber sie glauben. Und deshalb funktioniert es. Zu mindest in den Gedanken der Betroffenen. [...] So ist es den Patienten möglich, selbst einen Elften Weltkrieg als Gottesschicksal zu rechtfertigen. Irgendwann muss ja mal Rasen gemäht werden!
Betroffene des Typs I finden sich überwiegend in religiösen Ballungsräumen wie Kirchen und Opfertempfel. Auch an der eigenen Haustür begegnet man ihnen. Vornehmlich, wenn man gerade badet, wichst oder beim Essen sitzt.
Für den gemäßigteren Betroffenen ist Gott nur für einen Teil der Ereignisse im Universum verantwortlich:
Auch bei diesem Symptombild gibt der Patient leicht Gott die Schuld, gesteht sich aber ein, manche Aktivitäten des alltäglichen Lebens selbst bestimmen zu können. Bei dieser Krankheitsform ist Gott vermehrt für die negativen Schlagzeilen zuständig (Schwarze Löcher, Mörder, Bundeskanzler, etc...)
Dieser Krankheitstypus ist besonders interessant, da die Betroffenen glauben, Gott wäre gleichzeitig allmächtig und nicht allmächtig. Das ist so, als würde ein Fahrrad gleichzeitig vorwärts und rückwärts fahren oder wie eine Vogelmutter, die ihren Nachwuchs gleichzeitig füttert und verhungern lässt. Da letzteres beim Ausfall der Magenfunktion tatsächlich möglich ist, könnte auch das allmächtig-nicht-allmächtig-Paradoxon der Realität entsprechen. Das glauben zu mindest die Betroffenen.
Der geneigte Agnostiker. Gerne wird er auf allen neutralen Veranstaltung gesehen, weil er nicht mit Ideologien, sondern mit Ideen die Leute abnervt. Betroffene des Typs 3 sind eigentlich noch aufdringlicher und nerviger als Betroffene des Typs 2.
Die Patienten tollerieren wissenschaftlich belegbare Tatsachen in der Regel voll, halten die Existenz von Gottheiten aber für möglich, da deren Nicht-Existenz nicht belegbar ist. Gerne philosophieren sie über Sein und Nicht-Sein und machen auch vor dem Thema Gottheiten nicht halt. Sollte jedoch jemand behaupten, Es gibt einen Gott, dann korrigieren die Betroffenen ihren Gesprächspartner sofort, mit den Worten: Es könnte einen Gott oder auch mehrere, geben.
Die Betroffenen lehnen die Existenz metaphysischer Kräfte generell ab und glauben nur und ausschließlich das, was schwarz auf weiß geschrieben steht.
Aber wenn es ersteinmal geschrieben steht, dann glauben sie es auch. Ausgenommen davon sind die Bibel und der Koran[2].
Die Existenz anderer religöser Schriften ist den Betroffenen meist nicht bekannt. Die erfahreneren Patienten sind in einem Denkmuster mit schwarz-weißen Schubladen gefangen.
Wird das Gespräch mit dem Betroffenen gesucht, so ist er anfangs recht offen, blockt beim Thema Religion jedoch strikt ab, da er Gottesglauben für Humbug, Kokolores und Hokuspokus hält. Zwangstherapien wären beim Typ IV jedoch kontraindiziiert, da die Betroffenen ohnehin keinem Gott vertrauen.
Diagnostik und Therapie
Die Betriebsärzte der Stupidedia sehen keine besonders große Heilungschance für die Betroffenen. Zu mindest nicht auf sanftem oder auf medikamentösem Weg. Bei besonders ausgeprägtem Gottvertrauten, sind gesetzteswidrige Maßnahmen erforderlich, um die Betroffenen aus ihrer synaptischen Irrfahrt zu befreien.
Meist ergibt sich eine Typus-Abklärung der Erkrankung erst bei einem genauen Test. Und der sei wie folgt beschrieben:
Testen Sie Ihre Mitmenschen!
Nehmen Sie einen beliebigen Mitmenschen (den Bäcker, den Postboten, einen Passanten,...) mit auf ein hohes Dach. Schubsen Sie Ihre Testperson hinunter und halten Sie sie im letzten Moment fest. So, dass die Testperson frei in der Luft schwebt und nur noch von Ihrer Hand gehalten wird.
Rufen Sie: "Wer ist jetzt Dein Gott!?!"
Garantierte 75% der Betroffenen werden zu Ihnen konvertieren!
Damit haben Sie Ihre Testperson nicht nur getestet, sondern auch noch geheilt.
Selbsttest zum ankreuzen
Halten Sie Ihre Existenz für gottgewollt?
- Ja. (3 Punkte)
- Och, joah, schon irgendwie, ich meine, man weiß ja nicht... Klar gibt es irgendwo einen Gott der alles bestimmt. Aber ob meine Existenz gottgewollt ist...das weiß wohl nur Gott selbst. (2 Pkt.)
- Gottgewollt? Wie soll man das beantworten? Wenn es Götter gibt, wäre meine Existenz möglicherweise gottgewollt. Ich wüsste jetzt aber nicht, was Gott speziell von mir will. (1 Pkt.)
- Quatsch! (0 Pkt.)
Besuchen Sie regelmäßig Gebetshäuser oder Kultstätten?
- Ja. (3 Pkt.)
- Hin und wieder. An Weihnachten o.ä. immer. (2 Pkt.)
- Nur bei Taufen/Konfirmationen/Hochzeiten. (1 Pkt.)
- Niemals! Bin doch nicht bekloppt! (0 Pkt.)
Testauswertung
- 6 Punkte
Glückwunsch! Du bist Christ oder schlimmer! Du merkst erst nach dem Totenbett, dass nicht alles was Du geglaubt hast, auch gleichzeitig der Wahrheit entsprach.
- 5 Punkte
Du bist nicht von Gottvertrauen abhängig! Das bringt dir aber nichts. Du glaubst und vertraust trotzdem in geringem Maße und bist damit leider einer akuten Selbstgefährdung ausgesetzt. Schreib Dich dennoch nicht ab!
- 4 Punkte
Entweder bist Du ein Durchschnittsgläubiger oder Du hast vollkommen einen an der Waffel.
- 3 Punkte
Du bist ziemlich daneben. Entweder bist Du Nazi oder Du bist Betreiber einer eigenen Religion. Dein Facebook-Account wird Dir genaueres verraten.
- 2 Punkte
Du bist aller Wahrschenlichkeit nach ein angepasster Spießbürger.
- 1 Punkt
Dein Persönlichkeitsbild ist nicht sonderlich spektakulär. Trotzdem: Schön, dass es Dich gibt![4]
- 0 Punkte
Du hast deinen eigenen Kopf und der verheißt nichts Gutes. Zwar trifft das Krankheitsbild Gottvertrauen nicht auf Dich zu. Dennoch bist du ziemlich uneinsichtig und hast ordentlich einen an der Klatsche. Du gehörst genauso in psychiatrische Behandlung wie alle anderen!
Siehe auch
Literatur
- ↑ Bibel - Leserfreundliche Kurzfassung; Verf.: VEB Volksbildung; Verl.: Deutsche Demokratische Druckpresse, Leipzig 1971
- ↑ Koran - Sure 69: Schatten der Leidenschaft; Vers 7, Als Mohammed und Maria sich bei einem Joint aussprechen; Al-Akhsa-Verlag, 1412
- ↑ Neues aus dem heiligen Stuhl; Verf.: Joseph Aloisius Ratzinger; Bild-Verlag 2012, Auszug aus einem Auszug aus einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung, vom 21.12.2012
- ↑ Meine Nachbarin Christina.
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