Bewerbung

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Typische Bewerbung eines Menschen, der bisher nichts in seinem Leben getan hat

Eine Bewerbung ist meistens etwas aus Papier, womit man sich für einen Job o. Ä. bewirbt. Nicht gemeint sind Anpreisungen von Produkten in der Werbung, wie etwa durch geschicktes Product Placement. Dass Bewerbungen bisher auf anderen Materialien als Papier, wie z. B. Teflonpfannen, geschrieben wurden, ist bisher nicht bekannt.

Aufbau einer klassischen Bewerbung

Deckblatt

Wird die Bewerbung online verschickt, kann man das Deckblatt grafisch auch noch schön gestalten

Eine gute Bewerbung sollte immer ein Deckblatt haben, bestenfalls mit dem Namen der Firma und dem Namen des Kandidaten. Ist es eine größere Firma, empfiehlt es sich auch, stets den Berufswunsch anzugeben, damit die Firma die Bewerbung korrekt zuordnen und ein bürokratisches Hin und Her vermieden werden kann. Eine sinnvolle Alternative für eine Bewerbung ohne Deckblatt ist der Papierkorb.
Natürlich ist es hier sinnvoll, keinerlei Rechtschreibfehler zu machen oder sonstige Missverständnisse entstehen zu lassen. So darf eine Bewerbung zu einem Programmierer bei Microsoft nicht an Steve Jobs geschickt werden.

Bewerbungsgrund

Als Nächstes folgt der Grund, warum man sich beworben hat. Hat man eine Anzeige in der Zeitung gelesen? Hat man von Freunden von diesem Job gehört? Vermutet man unter Umständen einfach, dass die Firma einen Job anzubieten hat? Außerdem ist es unabdingbar, sich schon hier einigermaßen schön zu reden. So kann man ruhig ein bisschen mehr Dramatik in die Bewerbung einfließen lassen, indem man beispielsweise mal ein, zwei Jahre länger arbeitslos war, obwohl man erst gestern von der Universität gegangen ist.
Es ist zudem empfehlenswert, keine Jobangebote von Freunden anzunehmen, mit denen man momentan auf Kriegsfuß ist. Sonst landet man unter Umständen als Müllwagenfahrer im öffentlichen Dienst oder als bezahltes Parteimitglied bei der NPD.

Lebenslauf

Von solchen Bildern wird abgeraten (es sei denn, man bewirbt sich für den Sicherheitsdienst)

Bei einem Lebenslauf stellen sich elementare Fragen, wie z. B. Wie lange war man auf der Grundschule? und Wer sind eigentlich meine Eltern? Doch mit ein bisschen Forschen kommt man relativ schnell dahinter.
Unerlässlich ist das Hinzufügen eines Fotos seines eigenen Konterfeis in den Lebenslauf. Dies sollte nach Möglichkeit jedoch nicht das letzte Foto von der Strandparty sein oder wie man gerade ein Mitglied einer Minderheit an einer Hamburger S-Bahn-Station zusammenschlägt - auch nicht, wenn man berechtigte Gründe dafür hatte.
Ferner ist es nicht unbedingt hilfreich, wenn im Lebenslauf steht, dass man schon einmal im Knast war. Möglicherweise sogar wegen schwerer Körperverletzung gegen den früheren Chef. Lässt man allerdings solcherlei Repressionen unerwähnt im Äther der Welt verstreichen, hat man in der Bewerbung keinesfalls geschummelt, da man die Tatsachen nicht fälschte, sondern sie nur unterschlug. Das ist in Deutschland zwar immer noch rein faktisch gesehen strafbar; da das aber eh jeder zweite Bewerber macht, gilt hier im Zuge der Narrenfreiheit das Gewohnheitsrecht.

Sonstiges

Beweisbild: Man ist politisch interessiert

Weiterhin in einer Bewerbung anzufügen sind wichtige Dokumente, die es ermöglichen, die schweren Stufen der Bewerbung leichten Fußes zu nehmen und erfolgreich nach vorne zu preschen. So können beispielsweise Urkunden angefügt werden, die einen Austausch nach Frankreich bestätigen. Man sollte hierbei jedoch darauf achten, dass die Vorurteile des jeweiligen Landes den Bewerber grundsätzlich nicht in Misskredit stellen und seine Bewerbung negativ beeinflussen, sondern eher im Gegenteil, das positive Element seiner Fähigkeiten betonen. Eine Reise nach Polen könnte den Trugschluss nach sich ziehen, man sei kleptomanisch veranlagt und eine Reise in den Jemen könnte den Bewerber in der Bastelindustrie für Modellflugzeuge weit nach vorne bringen (wobei mit solch einem Beweis die Terrorismusbranche ebenfalls ein offenes Tor wäre).

Das letzte Zeugnis

Nichtsdestotrotz wird von einigen Firmen immer noch das letzte Zeugnis verlangt, damit man sehen kann, ob man die Schule nach der vierten Klasse geschmissen hat oder ob man bis zum Schluss geblieben ist und dadurch hyperintelligent wurde. Personen letzterer Art bekommen jedoch meist eine Talkshow bei Sat.1 zugewiesen oder denken sich Betrügereien aus, mit denen sie schnell das große Geld verdienen wollen. Da diese, dem guten Ton der Gesellschaft zuwiderhandelnden Menschen von daher nicht den heiß umworbenen Arbeitsmarkt blockieren, muss man sich ebenso im gleichen Atemzug nicht um den Umstand schämen, wenn man nur einen zugefallenen Hauptschulabschluss vorweisen kann.
In Firmen, bei denen dieser feine Zug nicht zum Tragen kommt, gibt es zumeist einen Eignungstest, der Menschen, die kein Mensa-Mitglied sind und es auch niemals waren noch werden, gezielt aus dem Gros der Bewerber filtert und in einem galant bürokratisch gehaltenem Akt stante pede vor die Tür setzt.

Bewerbung per Fragebogen

Einige Firmen verzichten komplett auf die klassische Bewerbung und stellen extra Personen an, die Fragebögen für die Kandidaten erstellen. Selten sind diese individuell oder ausgefallen, weshalb oft die Fragen "Wo bist du geboren?", "Welche Nationalität hast du?" oder auch "Was ist dein Lieblingsgericht, wenn die Fast-Food-Restaurants nicht wären?" gestellt werden (letztere Frage dient dazu, die ortsansässige Cafeteria nicht zu sehr zu belasten und nur Leute mit demselben Geschmack einzustellen).
Dadurch haben es die intelligenten Bewerber ungleich schwerer, da die weniger klugen Bewerber gleich eine Vorlage haben, was sie machen müssen und was nicht. Der Fragebogen ist ein Zeichen dafür, dass Kompetenz bei dieser Firma nicht unbedingt groß geschrieben wird. Außerdem sollte man in diesem Zusammenhang die Rückfrage "Ist man im Falle von Arbeitsunfällen versichert?" vermeiden, da die Antwort bei Arbeitern mit mangelnder Kompetenz sowieso schon feststeht.

Online-Bewerbung

Verdammt, was ist nur die richtige Antwort?

Noch einmal eine Stufe leichter hat man es mit einer Online-Bewerbung. Hierbei müsste es sich aber schon um eine recht verzweifelte Firma handeln, die händeringend um ein paar Arbeiter kämpft, da in einer Online-Bewerbung nicht mal mehr ausformulierte Sätze vom Bewerber gefordert werden, sondern höchstens ein Wort in einem vorher festgeschriebenen Kasten eingefügt werden muss. So richtet sich eine Online-Bewerbung nach dem Schema "Ich bin am _____________ in ______________ geboren und wohne jetzt in ___________."
Ist kein selbstgeschriebenes Wort gefordert, hat man eine Frage vor sich, wo gleich um die fünf verschiedene Antwortmöglichkeiten danebenstehen. Alle sind mit einem Kästchen versehen und so braucht man nur das richtige Kästchen ankreuzen. Halbgebildete Jungspunde geraten hier meist unter Druck, da sie sich wie ein Kandidat bei Günther Jauch vor der alles entscheidenden Eine-Million-Euro-Frage fühlen. Ältere Menschen sehen hierbei eher Jörg Pilawa vor sich.
Aufgrund der vielen Fragen, die mit einem einfachen Häkchen in einem Kasten zu beantworten sind, wird eine Online-Bewerbung häufig auch als das "ödeste Point-and-Click-Adventure aller Zeiten" angesehen, da es keine Special Effects beinhalte und es grausige oder sogar gar keine Sterbeanimationen gäbe.

Umgang mit Absagen

Leider führt nicht jede Bewerbung zum Erfolg. Deshalb ist es sehr wichtig, dass man den Umgang mit Absagen lernt. Um das zu bewerkstelligen, kann man zum Beispiel eine schreiben.