Wahlbezirk Österreich unter der Enns 38

Wahlbezirk Österreich unter der Enns 38
LandÖsterreich-Ungarn
KronlandÖsterreich unter der Enns
Wahlkreisnummer38
TypStädtewahlkreis
RegionMistelbach, Bruck an der Leitha,
Hainburg, Zistersdorf etc.
Anwesende Bevölkerung 44.322  (1910)
Wahlberechtigte9.260  (1911)
Abgeordnete

Der Wahlbezirk Österreich unter der Enns 38 war ein Wahlkreis für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus im österreichischen Kronland Österreich unter der Enns. Der Wahlbezirk wurde 1907 mit der Einführung der Reichsratswahlordnung geschaffen und bestand bis zum Zusammenbruch der Habsburgermonarchie.

Geschichte

Nachdem der Reichsrat im Herbst 1906 das allgemeine, gleiche, geheime und direkte Männerwahlrecht beschlossen hatte, wurde mit 26. Jänner 1907 die große Wahlrechtsreform durch Sanktionierung von Kaiser Franz Joseph I. gültig. Mit der neuen Reichsratswahlordnung schuf man insgesamt 516 Wahlbezirke, wobei mit Ausnahme Galiziens in jedem Wahlbezirk ein Abgeordneter im Zuge der Reichsratswahl gewählt wurde. Der Abgeordnete musste sich dabei im ersten Wahlgang oder in einer Stichwahl mit absoluter Mehrheit durchsetzen. Der Wahlkreis Österreich unter der Enns 38 umfasste die Gemeinden Mistelbach, Bruck an der Leitha, Hainburg, Zistersdorf, Feldsberg, Poysdorf, Laa an der Thaya, Oberhollabrunn und Retz.[1]

Aus der Reichsratswahl 1907 ging Albert Gessmann (Christlichsoziale Partei) als Sieger hervor. Er setzte sich im ersten Wahlgang mit 56 Prozent durch. Bei der Reichsratswahl 1911 verlor Gessmann sein Mandat jedoch an den deutsch-freiheitlichen Kandidaten Rudolf Wedra, der 52 Prozent der Stimmen in der Stichwahl auf sich vereinen konnte.

Wahlen

Reichsratswahl 1907

Die Reichsratswahl 1907 wurde am 14. Mai 1907 (erster Wahlgang) durchgeführt.[2] Die Stichwahl entfiel auf Grund der absoluten Mehrheit von Albert Gessmann im ersten Wahlgang.

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Albert GessmannChristlichsoziale Partei348555,9 %
Dr. KoliskoDeutsche Volkspartei142422,8 %
Franz BretschneiderSozialdemokratische Arbeiterpartei125620,2 %
Sonstige671,1 %
Wahlberechtigte: 6656, Ungültige/Leere Stimmen: 121, Wahlbeteiligung: 95,4 %

Reichsratswahl 1911

Die Reichsratswahl 1911 wurde am 13. Juni 1911 (erster Wahlgang)[3] sowie am 20. Juni 1911 (Stichwahl) durchgeführt.

Erster Wahlgang

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Albert GessmannChristlichsoziale Partei303246,1 %
Rudolf Wedradeutsch-freiheitlicher Kandidat243337,0 %
Adolf LaserSozialdemokratische Arbeiterpartei108516,5 %
Sonstige270,4 %
Wahlberechtigte: 7026, Ungültige/Leere Stimmen: 160, Wahlbeteiligung: 95,9 %

Stichwahl

KandidatParteiWahlkreis-
stimmen
Stimmen-
anteil
Rudolf Wedradeutsch-freiheitlicher Kandidat347752,3 %
Albert GessmannChristlichsoziale Partei313847,4 %
Wahlberechtigte: 7026, Ungültige Stimmen: 88, Wahlbeteiligung: 95,4 %

Einzelnachweise

  1. Reichsgesetzblatt für die im Reichsrath vertretenen Königreiche und Länder. 1907, IX. Stück, Nr. 17: „Gesetz vom 26. Jänner 1907 betreffend die Wahl der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Reichsrates“
  2. Die Liste der deutschen Kandidaten. In: Arbeiter-Zeitung, 9. Mai 1907, S. 4 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/aze
    Die Reichsratswahlen. Niederösterreich.. In:  Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden! , 18. Mai 1907, S. 3 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/caz
  3. Die Wahlen. Niederösterreich.. In: Neue Freie Presse, 14. Juni 1911, S. 6 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp
    Artikel in:  Die Zeitung mit dem Kürzel „caz“ wird von dieser Vorlage (noch) nicht unterstützt. Bitte diesen Fehler hier melden! , 17. Juni 1911, S. 2 (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/caz

Literatur

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Wappen des Erzherzogtums Österreich unter der Enns