Rita Jorek

Rita Jorek (* 1935 in Berlin) ist eine deutsche Publizistin, Kunst- und Literaturwissenschaftlerin.

Leben

Rita Jorek wuchs mit ihrer Mutter und den Geschwistern in Berlin auf. Kriegsbedingt erfolgte am Ende des Zweiten Weltkrieges die Aussiedlung nach Lückendorf.

Nach dem Abitur studierte sie von 1954 bis 1958 Journalistik, Philosophie sowie Literatur- und Kunstwissenschaften an der Universität Leipzig.

Ihre berufliche Laufbahn begann sie als Redakteurin an einer Dorfzeitung in Mecklenburg. Von dort wechselte sie an die Ostsee-Zeitung nach Greifswald. Nach ihrer Eheschließung erfolgte der Umzug nach Markkleeberg. Bis 1965 hatte sie eine Anstellung als Kulturredakteurin bei der Leipziger Volkszeitung inne. 1973 wurde sie wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Künstlerverband Leipzig.

Gemeinsam mit Leipziger Künstlern entwickelte sie ein Konzept für eine Zeitschrift, die ab 1982 unter dem Titel Leipziger Blätter erschien. Trotz aller politischen Auflagen durch das ZK der SED gelang es, ein gut gestaltetes Periodikum zu entwickeln, das der Leipziger Kunstszene unter DDR-Verhältnissen eine geeignete Plattform bot. Diese Zeitschrift, an der Rita Jorek als Redakteurin für bildende Kunst arbeitete, erscheint bis heute. 2017 veröffentlichte Rita Jorek in den Leipziger Blättern ihren bislang letzten Artikel über Leben und Werk der Malerin Eva-Maria Bergmann.

Nach 1990 gehörte Rita Jorek zu den Mitbegründerinnen des Berufsverbandes bildender Künstler sowie des Freundeskreises für das Museum des Kunsthandwerkes in Leipzig. Als Mitglied der Luise Otto-Peters-Gesellschaft hat sie Maßgebliches zur Erforschung der Geschichte der Frauenbewegung beigetragen. 2008 hat sie die Isolde-Hermann-Stiftung mitbegründet. Von 1998 bis 2009 war sie die Vorsitzende des Künstlerinnenverbandes GEDOK für Leipzig und Sachsen. Seit 2010 ist Rita Jorek Ehrenmitglied des GEDOK und des BBK Leipzig e. V.

Publizistische Tätigkeit

Mittels zahlreicher Artikel und Vorträge sowie der Herausgabe von Büchern und Katalogen hat Rita Jorek umfangreich zu Themen der bildenden Kunst und Literaturwissenschaft publiziert. Einen Schwerpunkt bildete dabei ihre Freundschaft zu der Schriftstellerin Helga M. Novak, deren letzten Roman Im Schwanenhals sie vollendete und herausgab. Sie edierte ebenso Novaks zweibändige Gedichtsammlung Solange noch Liebesbriefe eintreffen.

Rita Jorek gilt zudem als Expertin für die Erforschung von Leben und Werk Elsa Asenijeffs. Seit 1986 sammelte und transkribierte sie mehr als 1000 Briefe von Elsa Asenijeff und Max Klinger, gab Werke der zuvor verkannten und in Vergessenheit geratenen Schriftstellerin neu oder erstmals heraus. Die Edition Unschuld, ein modernes Mädchenbuch erschien in amerikanischer Übersetzung in den USA.

Besondere Verdienste hat sich Rita Jorek insgesamt um die Erforschung von Leben und Werk weithin vergessener Künstlerinnen, Pädagoginnen und Frauenrechtlerinnen erworben.

Mitgliedschaften

Literatur

  • Annett Stengel: Rita Jorek, Kunstwissenschaftlerin, Publizistin und vieles mehr: "Ich habe immer noch viel zu tun". Markkleeberger Stadtjournal 15/2020.
  • Ulrike Dura, Anselm Hartinger (Hrsg.): "Und ich küsse Dich mit allen Gedanken!" Elsa Asenijeff und Max Klinger in Briefen und Bildern: Begleitkatalog zur Ausstellung des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig, 10.6. – 20.9.2020. Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Leipzig 2020, ISBN 978-3-910034-84-6.

Weblinks