Prodel-Kojen-Schichtkamm

Die nördliche Nagelfluhkette bildet den Naturraum 960.0; Der Prodel-Kojenschichtkamm verläuft südlich des Konstanzer Tals zwischen Oberstaufen und Immenstadt im Allgäu; Legende siehe Bildbeschreibungsseite

Der Prodel-Kojen-Schichtkamm ist eine Gebirgsgruppe und ein Naturraum der Allgäuer Alpen im bayerischen Landkreis Oberallgäu und im österreichischen Vorarlberg. Er ist die nördlichste der drei parallelen, nach Südwesten streichenden Nagelfluhketten. Der Prodel-Kojen-Schichtkamm erreicht an der Eckhalde 1491 m ü. NHN und am Immenstädter Horn 1489 Meter.

Definition

Der Prodel-Kojen-Schichtkamm ist ein Naturraum der Allgäuer Alpen. Der Kamm verläuft südlich des Konstanzer Tals zwischen Oberstaufen und Immenstadt im Allgäu.[1] Er ist die nördliche Grenze des Naturparks Nagelfluhkette.[2] Hansjörg Dongus gliedert ihn auf Blatt 187/193 Lindau/Oberstdorf als 960.0 bei den Allgäuer Nagelfluh-Schichtkämmen ein. Der Naturraum erfasst den Prodel-Schichtkamm und den Kojen-Schichtkamm, die durch den Fluss der Weißach geographisch getrennt werden. Das Tal der Weißach ist die südliche Grenze zur Hochgratkette.

Der Prodel-Schichtkamm liegt vollständig im Bayerischen Landkreis Oberallgäu, der Kojen-Schichtkamm liegt zu etwa gleichen Teilen in Bayern und im österreichischen Vorarlberg.

Naturräumliche Gliederung

Der Prodel-Kojen-Schichtkamm gliedert sich wie folgt:[3]

Geologie

Siehe Abschnitt Geologie im Artikel Hochgratkette, die dortigen Ausführungen gelten auch für den Prodel-Kojen-Schichtkamm.

Literatur

Einzelnachweise

  1. BayernAtlas – Kartenausschnitt GqB9Q. Abgerufen am 17. März 2021.
  2. Naturpark Nagelfluhkette – Alp- und Bauernland. Abgerufen am 17. März 2021.
  3. Hansjörg Dongus: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 187/193 Lindau/Oberstdorf. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1991. → Online-Karte (PDF; 6,1 MB)
  4. Naturräume der Haupteinheitengruppen 01, 02 und 03 im BayernAtlas der Bayerischen Staatsregierung – Nördliche Kalkhochalpen und Schwäbisch-Bayerische Voralpen sowie Subalpines Jungmoränenland (Hinweise)

Auf dieser Seite verwendete Medien

Immenstädter Horn, 15. Mai 2008.jpg
Autor/Urheber: Stephan Möller, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Immenstädter Horn, Nordansicht, von Immenstadt aus gesehen
Alpenrandrelief Nagelfluhschwelle.png
Autor/Urheber: Elop, Relief: maps-for-free, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Relief der Nagelfluhschwelle mit den Nagelfluhhöhen und Senken zwischen Bodensee und Wertach und den Allgäuer Nagelfluh-Schichtkämmen.

Verwaltungsgrenzen

Die Verwaltungsgrewnzen sind hierarchisch jeweils im Faktor 1,4 bzw. 0,7 zueinander strukturiert:

  • Staatsgrenzen, z. B. am Bodensee (links unten) zwischen Lindau und Bregenz, in der Dicke 0,8 px
  • Grenzen zwischen deutschen Bundesländern, z. B. die Grenze Bayerns zu Baden-Württemberg westlich und nördlich von Lindau, in 0,56 px
  • Grenzen zwischen Regierungsbezirken in D, Kantonen in CH und Ländern in A, im Kartenausschnitt nur die Kantonsgrenzen im Südwesten, in 0,4 px
  • Kreisgrenzen in D (z. B. im Nordosten um die kreisfreie Stadt Kempten) und Bezirksgrenzen in A (in Bodenseenähe z. B. zwischen Bregenz und Dornbirn) in 0,28 px

Städte und Gemeinden

Kreisstädte und kreisfreie Städte in D sowie Bezirkshauptstädte in A und Kantonshauptstädte in CH sind unterstrichen. Die Gemeinden sind je nach Verdreifachung der Einwohnerzahlen im Faktor 1,25 bzw. 0,8 strukturiert, siehe z. B. an der Iller:

  • Kempten im Nordosten hat über 50.000 Einwohner und Schriftgröße 3,125 (und ist als kreisfreie Stadt unterstrichen)
  • Sonthofen südlich davon hat mehr als 15.000 Einwohner und Schriftgröße 2,5 (und ist als Kreisstadt unterstrichen)
  • Oberstdorf im Süden hat mehr als 5.000 Einwohner und Schriftgröße 2
  • Fischen zwischen Oberstdorf und Sonthofen hat mehr als 1.500 Einwohner und Schriftgröße 1,6

Die Einwohnerzahlen beziehen sich dabei auf geschlossene Besiedlungen, nicht auf nominelle Verwaltungsgemeinschaften.

Naturräume

Alpenrandgrenze und alpine Haupt-Naturraumgrenzen nach Hansjörg Dongus 1991/1993 (Blätter 187 Lindau und 188 Kaufbeuren) in Grün; "landläufige" Gebirgsgruppengrenzen (AVE und SOIUSA), die von Naturraumgrenzen abweichen, sind gestrichelt eingezeichnet.

Die grünen Zahlen stehen für (vgl. Naturräumliche Feingliederung nach Hormann und Dongus):

  • 931 Allgäuer Kalkalpen (auf Blatt 187 Lindau noch Nr. 930)
  • 936 Randketten der Nördlichen Kalk-Ostalpen bzw. Kalkalpenrandketten bzw. Randkalkalpen
  • 940 Vorarlberger und Westallgäuer Flyschalpen
  • 941 Ostallgäuer Flyschalpen
  • 950 Vorarlberg-Allgäuer Quintner- und Schrattenkalkgewölbe
  • 960 Allgäuer Nagelfluh-Schichtkämme

Die Nordgrenze des Subalpinen Jungmoränenlandes zu den Altmoränenlandschaften ist in Rot eingezeichnet.

Berghöhen

Die eingezeichneten Berghöhen sind die von (nach Höhe absteigend, nachgestellt Naturraumkennzahlen nach Dongus):

Gewässerhöhen

Von den Fließgewässern sind die wichtigsten beschriftet, die Standgewässer können über ihre Höhe über dem Meeresspiegel identifiziert werden. Ferner sind ein paar Mündungshöhen eingezeichnet:

Wasserscheiden

Die wichtigsten Wasserscheiden sind in Hellblau und gestrichelt eingezeichnet; sie sind jeweils im Faktor 1,4 bzw. 0,7 strukturiert:

  • Die europäische Hauptwasserscheide zwischen Nordsee und Mittelmeer bzw. zwischen Rhein und Donau, z. B. in der Kartenmitte am Alpenrand östlich von Oberstaufen, ist 0,3 px breit.
  • Wasserscheiden zwischen Hauptflüssen, z. B. zwischen Iller und Lech an der Staatsgrenze im Osten (nach Norden bis östlich Hindelangs), haben 0,21 px.
  • Weniger wichtigere Wasserscheiden, z. B. zwischen Lech und dem Unter-System der Wertach (Staatsgrenze nordöstlich Hindelangs) oder zwischen Argen und Schussen (im Nordwesten bei Waldburg, östlich von Ravensburg), haben 0,15 px.