Papunya
Papunya | |||||
---|---|---|---|---|---|
| |||||
| |||||
| |||||
| |||||
Papunya ist eine kleine Siedlung der Aborigines mit etwa 400 Einwohnern[1] 240 Kilometer nordwestlich von Alice Springs im Northern Territory in Australien. Papunya ist bekannt durch seine weltweit anerkannte Aborigine-Künstlerkolonie. In diesem Ort leben die Aborigines der Stämme Pintupi und Luritja. Papunya und das Land gehören diesen Aborigine, und für eine Durchfahrt wird eine Erlaubnis benötigt.
Entwicklung der Siedlung
Die Pintupi- und die Luritja-People wurden in den 1930er Jahren nach Hermannsburg und nach Haasts Bluff deportiert, da es Konfrontationen mit ihrem Lebensstil als Nomaden und den Rinderzüchtern gab, die in das Land eindrangen und die Wasserlöcher für sich und das Vieh beanspruchten.
In den 1950er Jahren bohrte die australische Regierung Wasserlöcher und errichtete Gemeinschaftshäuser für die Aborigine und die Gemeinde wuchs auf mehr als 1000 Personen bis in die frühen 1970er Jahre an. Der Lebensstandard war niedrig, es gab Gesundheitsprobleme und Auseinandersetzungen zwischen den unterschiedlich sprechenden und von historischen Erfahrungen geprägten Gruppen. Die Pintupi wanderten in den frühen 1980er Jahren in ihr weiter westlich liegendes traditionelles Land ab. Sie gründeten ohne staatliche Hilfe 250 Kilometer von Papunya die Siedlung Kintore. 86,3 Prozent der Bewohner Papunyas sind lutherischen Glaubens. Dies ist eine der höchsten Quoten aller australischen Städte.
Künstlerkolonie
In der Siedlung Papunya entwickelte sich seit den 1970er Jahren eine Künstlerkolonie, die die historische Kunst der Aborigines mit moderner Kunst verbindet und zu einer der bedeutendsten Künstlerbewegungen der Aborigines zählt. Papunya wurde an einer Stätte der Honigameisen, einem Ahnenwesen der Pintupi gegründet.
1971 erreichte der Kunstlehrer Geoffrey Bardon, dass die Mauern des Schulgebäudes mit traditionellen Motiven bemalt wurden. Old Tom Onion Tjapangati, der Besitzer des Honigameisen-Dreamings, gab die Erlaubnis das Honigtopfameisen-Wandgemälde anzufertigen. Dieses Wandbild wurde allerdings aufgrund einer Schulsauberkeitsverordnung 1972 wieder entfernt, nachdem Bardon die Schule verlassen hatte. Andere Aborigines waren nun ermutigt und malten. Bardon besorgte neue Materialien wie synthetische Farben und Bretter. Es kam zur Gründung der Papunya Tula Artist Cooperative. Die neuen Möglichkeiten boten umfangreichere Farbkompositionen und Gestaltungsformen, dennoch blieb die Malerei in ihren Möglichkeiten bis um 1980 auf traditionelle Darstellungen begrenzt. Nach weiteren drei Jahren nahm die Größe der Bilder auf Brettern zu und anschließend wurden Werke auf Leinwand gemalt. Die Künstler verwendeten naturalistische Darstellungen wie Schild, Speer, Axt und Symbole, die ihnen heilig waren. Linien, die bislang verwendet wurden, löste der Maler Johnny Warangkula Jupurrula mit als Erster auf. Er perfektionierte die Punktmalerei und schuf ikonographische Elemente, die sich im Bild auflösen.[2] Dies war der Durchbruch und die Künstler Papunyas mit ihrem Dot-Painting (Punkte-Malerei) als Malstil errangen nationale und internationale Anerkennung.
Bevölkerung
In Papunya leben 438 Menschen in 91 Familien mit durchschnittlich 2,3 Kindern pro Familie. Das Medianalter der Einwohner beträgt 27 Jahre. 46,6 % sind Männer und 53,4 % Frauen.
87,9 % der Einwohner sind Aboriginals; 3,2 % Australier; 2,3 % englisch; 1,6 % schottisch und 1,4 % deutsch. 93,6 % der Einwohner sind in Australien geboren.
Religion
56,4 % der Einwohner sind Lutheraner, 10 % gehören keiner Religion an, 3,4 % sind Pentecostalisten und 2,5 % Baptisten.
Sprachen
Neben Englisch sprechen 69,6 % der Bevölkerung Luritja; 7,5 % Warlpiri; 4,3 % Pintupi; 1,1 % Pidgin und 0,7 % Gurindji.[3]
Literatur
- Geoffrey Bardon: Papunya Tula: Art of the Western Desert. (1992) Tuttle Publishers. ISBN 0-86914-160-0
- Papunya Tula: Genesis and Genius. (2001) Eds. Hetti Perkins and Hannah Fink. Art Gallery of NSW in association with Papunya Tula Artists. ISBN 0-7347-6310-7.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Papunya (L). 2021 Census Quickstat. Australian Bureau of Statistics, 28. Juni 2022, abgerufen am 24. Februar 2023 (englisch).
- ↑ Wally Caruana: Die Kunst der Aborigines (deutsche Ausgabe). S. 107 ff. Thames & Hudson. London 1999, ISBN 0-500-95051-2
- ↑ 2021 Papunya (L), Census All persons QuickStats | Australian Bureau of Statistics. Abgerufen am 4. September 2023.
Auf dieser Seite verwendete Medien
Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).
See Flag of Australia.svg for main file information.The flag of the Northern Territory (adopted on July 1, 1978 on the first day of self-government) was designed by the Australian artist Robert Ingpen, of Drysdale Victoria, after consultation with members of the community at the invitation of the Northern Territory Government. The flag incorporates the three official Territorian colours of black, white and ochre and is divided into two panels, black at the hoist side taking up one third the length of the flag while the remainder is equal to two third the length of the flag in ochre. The black panel display the five white stars that form the constellation of the Southern Cross, using the Victorian configuration of the Southern Cross with stars having between five to eight points. The flag also features the official Northern Territory floral emblem on the red ochre panel, a stylisation of the Sturt's Desert Rose, which uses seven petals encircling a seven-pointed black star of the federation in the centre. The seven petals symbolises the six Australian states plus the Northern Territory. The Northern Territory Flag was the first official flag that did not contain the Union Jack.
Autor/Urheber: NordNordWest, Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Positionskarte des Northern Territory, Australien