Freiland (Gemeinde Türnitz)

Freiland (Dorf)
Freiland (Gemeinde Türnitz) (Österreich)
Basisdaten
Pol. Bezirk, BundeslandLilienfeld (LF), Niederösterreich
GerichtsbezirkLilienfeld
Pol. GemeindeTürnitz  (KG Außerfahrafeld)
OrtschaftAußerfahrafeld
Koordinaten47° 58′ 33″ N, 15° 34′ 5″ Of1
Höhe402 m ü. A.
Bild
Bahnhof Freiland (2015)
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS
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Eine MÁVAG-Typ 70 in Freiland (2008)
Die Traisen am südlichen Ortsrand (2014)

Freiland ist ein Ort in der Gemeinde Türnitz im Bezirk Lilienfeld in Niederösterreich.

Geografie

Die um mehrere Zweckbauten entstandene Streusiedlung liegt im Mostviertel im oberen Traisental, das nach Norden zur Donau hin entwässert, auf einer Höhe von 400 m ü. A. Seine Lage am Zusammenfluss mit der Unrechttraisen macht ihn zum Verkehrsknotenpunkt.

Geschichte

Der heute nicht mehr bestehende Freilandhof wird 1321 als Hof des „Frylanters“ urkundlich erwähnt. Dieser Hof wurde 1820 von Johann Fruhwirth erworben, der in der Nähe ein großes Eisenwerk betrieb, das in seiner Blütezeit (1840–1870) bis zu 600 Arbeiter beschäftigte und Gewehre, Bajonette und Säbel erzeugte. An der Stelle des Freilandhofes wurde im Jahre 1852 von der Fabrikantenfamilie Fruhwirth das Schloss Freiland errichtet. Durch die Einführung Werndl-Gewehre in der österreichischen Armee wurde die Produktion verkleinert und letztlich aufgegeben; Fruhwirth widmete sich fortan Erzeugnissen aus Holz.[1]

1931 erwarb Fürst Franz I. von Liechtenstein die Fabrik, und 1942 auch das Schloss. Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 Freiland zwei Gemischtwarenhändler, ein Konsumverein, ein Sägewerk und die Fürstl. Lichtensteinsche Guts- u. Forstverwaltung ansässig. Des Weiteren gab es eine Holzstoff- und Pappenfabrik.[2] Im Zweiten Weltkrieg wurde im Schloss eine Schule für verwundete SS-Angehörige eingerichtet. Durch Plünderungen in den letzten Kriegstagen und die russischen Besatzer hat es beträchtlichen Schaden erlitten.

Ab 1948 stand das Schloss Freiland dem Kriegsopferverband zur Verfügung, der hier ein Erholungsheim für Kinder von Kriegsopfern einrichtete. Das Schloss bot anfangs Platz für 250 Kinder und wurde später für 400 Kinder erweitert. Ab den 1970ern wurde das Heim unter der Bezeichnung Friedrich Karrerhaus, Erholungsstätte für Kriegsopfer und Behinderte geführt. Heute befindet sich darin ein Erholungshotel mit Seminarbetrieb.

Ein Anziehungspunkt in der Ortschaft ist auch das Feld- und Industriebahnmuseum Freiland, eine Sammlung schienengebundener Fahrzeuge in kleinen Spurweiten, wobei an manchen Tagen auch gefahren wird.[3]

Verkehr

Commons: Freiland (Türnitz) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geschichte (Memento desOriginals vom 28. Dezember 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.schloss-freiland.at auf schloss-freiland.at
  2. Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 244
  3. Feld- und Industriebahnmuseum Freiland

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Positionskarte von Österreich
Bahnhof in Freiland 2015-06.jpg
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Der Bahnhof in Freiland ist ein um 1893 errichter, mehrteiliger Bau aus Naturstein.
Unrecht-Traisen bei Freiland.jpg
Autor/Urheber: Linie29, Lizenz: CC BY-SA 3.0 at
Traisen in der Nähe des Bhf. Freiland
AUT Türnitz COA.jpg
Coat of arms of Türnitz, Lower Austria
CFF 764-222 Freiland 2008-06-15.jpg
Autor/Urheber: Herbert Ortner, Lizenz: CC BY 4.0
764-222 im Feld- und Industriebahnmuseum in Freiland, Niederösterreich.