Belagerung von Saragossa (1808)

Belagerung von Saragossa
Teil von: Napoleonische Kriege auf der Iberischen Halbinsel

Überfall auf die Mauern von Saragossa, January Suchodolski. Öl auf Leinwand, Nationalmuseum in Warschau
Datum15. Juni 1808 bis 14. August 1808
OrtSaragossa, Spanien
AusgangSpanischer Sieg
Konfliktparteien

Frankreich 1804 Frankreich

Spanien 1785 Spanien

Befehlshaber

Frankreich 1804 Charles Lefebvre-Desnouettes
Frankreich 1804 Bon-Adrien-Jeannot de Moncey
Frankreich 1804 Jean-Antoine Verdier

Spanien 1785 José de Palafox y Melci

Truppenstärke

13.500 Infanterie, 1.500 Kavallerie, 500 Artillerie, 60 Kanonen[1]

6.000 Reguläre, 7.000 bewaffnete Bürger

Verluste

3.500 Tote und Verwundete, 54 Kanonen wurden zurückgelassen

3.000 Tote und Verwundete

Kampfhandlungen der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel 1808–1813
Bailén – Roliça –Vimeiro – Saragossa (1808) – Burgos (Gamonal) – Medina de Rioseco – Espinosa – Tudela – Somosierra – Saragossa (1809) – La Coruña – Torres Vedras – Valls – Braga – Oporto – Talavera – Ocaña – Gerona – Ciudad Rodrigo (1810) – Buçaco – Gévora – Barrosa – Badajoz (1811) – Fuentes de Oñoro – La Albuera – Tarragona (1811) – Sagunt (Murviedro) – Ciudad Rodrigo (1812) – Badajoz (1812) – Majadahonda – Salamanca – García Hernández – Venta del Pozo – Vitoria –

Sorauren – San Sebastián – Bidassoa

Die Belagerung von Saragossa fand während der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel statt. Eine französische Armee belagerte die Stadt, unternahm mehrmals den Versuch der Erstürmung und musste letztlich am 13. August 1808 die Belagerung aufheben.

Die Ausgangslage

General Bon-Adrien-Jeannot de Moncey befehligte eine französische Armee, die Napoleon nach Spanien verlegt hatte, um die Aufstände gegen seine Herrschaft niederzuschlagen. Im Juni erklärte Generalkapitän José de Palafox y Melci den Franzosen den Krieg und führte die Bevölkerung Aragons in einen Aufstand. Moncey rückte mit 15.500 Mann auf Saragossa vor. Die Stadt war wegen ihrer relativen Nähe zu Frankreich, ihrer Funktion als Hauptstadt Aragons und ihrer Position zwischen Madrid und Barcelona von großer strategischer Bedeutung.

Ablauf

Spanische Abteilungen versuchten die Zugangswege zur Stadt zu halten, sie wurden aber mühelos von den französischen Truppen zurückgeschlagen. Palafox’ Bruder traf mit seiner Vorhut bei Alagón auf die Franzosen, wurde aber ebenfalls schnell mit seinen Männern in die Flucht geschlagen. Er begab sich zurück nach Saragossa, um die Verteidigung der Stadt zu übernehmen.

Saragossas Festung war nur schwach befestigt. Moncey nahm die Stadt unter Artilleriefeuer und versuchte erfolglos die Erstürmung. Nach einem langen Nachtgefecht an den Stadttoren (Portillo, Puerta del Carmen und Santa Engracia) wurden die Franzosen zurückgeschlagen.

Ende Juni erhielten die Franzosen 3.500 Mann und mehrere frische Batterien Verstärkung. Ein Monat blutiger Kämpfe schloss sich an, in dem die Franzosen große Teile der Stadt in Trümmer legten und andere im Sturm nahmen, nur um in heftigen Straßenkämpfen wieder hinausgedrängt zu werden. Am 25. Juni übernahm General Jean-Antoine Verdier das Kommando über die französischen Kräfte. Am 11. Juli begannen die Franzosen, eine Brücke über den Ebro zu bauen, um die Stadt auch von der anderen Flussseite her einschließen zu können. Nach einer Verwundung am 4. August musste Verdier das Kommando an General Charles Lefebvre-Desnouettes abgeben.

Am 8. August gelang es General Palafox, mit einem Ausfall den Belagerungsring zu brechen, daraufhin hoben die Franzosen nach 61 Tagen die Belagerung auf und rückten in der Nacht vom 13. auf den 14. August ab. Bei ihrem Abzug sprengten sie die von ihnen errichtete Brücke sowie das Kloster Santa Engracia.

Der erfolgreiche Widerstand machte Palafox und die Zivilistin Agustina de Aragón zu Nationalhelden. Saragossa sollte noch Ziel einer weiteren, erfolgreichen französischen Belagerung vom 20. Dezember 1808 bis zum 20. Februar 1809 werden.

Rezeption

Heinrich von Kleist feierte den General Palafox in seinem Gedicht „An Palafox“

Einzelnachweise

  1. Truppenstärken und Verluste nach David G. Chandler: Dictionary of the Napoleonic Wars. London 1993, S. 265.

Literatur

  • Frank Bauer: Saragossa 1808/09. (= Kleine Reihe Geschichte der Befreiungskriege 1813–1815. H. 32). Potsdam 2010.
  • Wieslaw Fijalkowski: La intervención de tropas polacas en los Sitios de Zaragoza de 1808 y 1809. Institución Fernando el Católico, Zaragoza 1994.
  • David G. Chandler: Dictionary of the Napoleonic Wars. London 1993.
  • Charles Esdaile: The Peninsular War. A New History. London 2002, ISBN 0-14-027370-0.
  • Ramón Guirao Larrañaga: Tres regimientos emblemáticos de Los Sitios de Zaragoza: Extremadura, Guardias Wallonas y Guardias Españolas. Editorial Comuniter S.L., Zaragoza 2005.

Weblinks

Commons: Los Sitios de Zaragoza – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Plano del primer sitio de Zaragoza, Spain Separatas del atlas de la Guerra de la Independencia editadas por el Depósito de la Guerra, en 1868, como complemento a la obra del general don José Gómez de ARTECHE, "Guerra de la Independencia. Historia militar de España de 1808 a 1814".