Wer hat Schuld? 10 Möglichkeiten, sich im Falle eines Unfalls abzusichern


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Verkehrsunfälle sind leider keine Seltenheit auf deutschen Straßen. Jedes Jahr werden hierzulande nämlich etwa zwei Millionen Unfälle registriert, die zu Sach- oder Personenschäden führen. In solchen Fällen ist es wichtig, seine Rechte und Pflichten zu kennen und sich abzusichern. Denn schließlich muss nach einem Unfall auch die Schuldfrage geklärt werden.

Damit Sie im Ernstfall nicht auch noch zusätzlich zum Schock und Ärger Probleme mit der Polizei, Ihrer Versicherung oder der Justiz bekommen, finden Sie in diesem Artikel zehn Möglichkeiten, mit denen Sie sich bei Verkehrsunfällen absichern können.

1. Verwenden Sie eine Dashcam


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Wenn ein Unfall passiert, sind sich die beteiligten Parteien oft über den genauen Hergang und somit auch über die Schuldfrage uneinig. Gerade, wenn es keine weiteren Zeugen gibt, steht dann Aussage gegen Aussage. Immer mehr Autofahrer setzen daher auf Dashcams, kleine Kameras, die das Geschehen auf der Straße aufzeichnen.

Dashcams, wie sie in diesem Vergleich vorgestellt werden, können in verschiedenen Situationen nützlich sein. Zum einen können sie helfen, die Schuldfrage bei einem Unfall zu klären. Wenn die Kamera den Unfallhergang eindeutig dokumentiert, kann das die Aufklärung erleichtern und Streitigkeiten vermeiden.

Zum anderen können Dashcams auch als Abschreckung gegen Fahrerflucht oder Vandalismus wirken. Wer weiß, dass er gefilmt wird, überlegt es sich vielleicht zweimal, ob er sich unerlaubt vom Unfallort entfernt oder ein fremdes Auto beschädigt.

Die Rechtslage bei Dashcams

Viele Autobesitzer glauben immer noch, dass Dashcams illegal sind. Das Bundesverfassungsgericht hat aber im Mai 2018 entschieden, dass Dashcam-Aufnahmen unter bestimmten Voraussetzungen als Beweismittel vor Gericht verwendet werden dürfen.

Dabei muss aber immer eine Abwägung zwischen dem Interesse des Klägers an der Aufklärung des Sachverhalts und dem Interesse des Beklagten an seinem Datenschutz erfolgen. Das bedeutet, dass nicht jede Aufnahme automatisch verwertbar ist, sondern nur solche, die für den konkreten Fall relevant sind. Außerdem müssen die Aufnahmen nach einem kurzen Zeitraum gelöscht werden, wenn kein Unfall oder sonstiger Vorfall vorliegt.

2. Sichern Sie die Unfallstelle ab

Die Installation einer Dashcam ist eine präventive Maßnahme. Was aber sollte man tun, wenn es bereits gekracht hat? Auf keinen Fall sollte man einfach weiterfahren, denn vom Unfallort abzuhauen ist eine Straftat! Das Wichtigste ist es, Ruhe und einen kühlen Kopf zu bewahren. Panik oder Hektik können die Lage nur verschlimmern.

Als Erstes sollte man die Warnblinkanlage einschalten und das Fahrzeug möglichst an den Rand der Fahrbahn oder auf den Standstreifen lenken. Wenn möglich, sollte man aussteigen und sich eine Warnweste anziehen, um besser sichtbar zu sein. Dann sollte man ein Warndreieck aufstellen, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen. Die Entfernung zum Unfallort hängt von der Geschwindigkeit und der Sicht ab, aber als Faustregel gilt: mindestens 100 Meter auf Landstraßen und mindestens 200 Meter auf Autobahnen.


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Als Nächstes sollte man – insofern es Verletzte gibt – die Rettungskräfte verständigen, indem man die Notrufnummer 112 anruft. Dabei sollte man möglichst genau den Unfallort, die Anzahl der Beteiligten und die Art der Verletzungen angeben.

Im Fall von Verletzten sollte man ihnen dann Erste Hilfe leisten, sofern man dazu in der Lage ist. Dabei sollte man die Lebensfunktionen überprüfen, Blutungen stillen und Schocksymptome behandeln. Man sollte die Verletzten nicht unnötig bewegen oder aus dem Fahrzeug befreien, es sei denn, es besteht akute Lebensgefahr durch Feuer oder Rauch. Man sollte auch beruhigend auf die Verletzten einwirken und ihnen versichern, dass Hilfe unterwegs ist. Indem man diese Punkte befolgt, sichert man sich gegen mögliche spätere Vorwürfe wegen unterlassener Hilfeleistung ab.

3. Notieren Sie Datum, Uhrzeit, Ort und Umstände des Unfalls

Wenn man in einen Verkehrsunfall verwickelt ist, ist es natürlich auch wichtig, einige Informationen zu dokumentieren, die für die Klärung der Schuldfrage und die Regulierung des Schadens relevant sind. Dazu gehören das Datum, die Uhrzeit, der Ort und die Umstände des Unfalls. Diese Daten können helfen, den Hergang des Geschehens zu rekonstruieren und mögliche Zeugen oder Beweise zu identifizieren.

  • Das Datum und die Uhrzeit des Unfalls sind wichtig, um festzustellen, ob es sich um einen Tages- oder Nachtunfall handelt, welche Wetter- und Lichtverhältnisse herrschen und ob es besondere Verkehrsregeln gab, wie zum Beispiel eine Geschwindigkeitsbegrenzung oder eine Ampelschaltung. Außerdem können diese Daten später bei der Suche nach Zeugen oder Videoaufnahmen von Überwachungskameras helfen.
  • Der Ort des Unfalls sollte möglichst genau angegeben werden, zum Beispiel mit Straßennamen, Hausnummern, Kreuzungen oder Kilometerangaben. Wenn möglich, sollte man auch eine Skizze anfertigen, die die Positionen der beteiligten Fahrzeuge und andere wichtige Details zeigt. Der Unfallort kann Aufschluss über die Fahrbahnbeschaffenheit, die Sichtverhältnisse oder mögliche Gefahrenquellen geben.
  • Die Umstände des Unfalls beschreiben, wie es zu dem Zusammenstoß gekommen ist, welche Fahrmanöver ausgeführt wurden, ob es Verletzte oder Tote gab und ob die Polizei oder der Rettungsdienst gerufen wurden. Diese Angaben können helfen, die Schuldfrage zu klären und die Höhe des Schadens zu ermitteln. Zudem können sie als Beweismittel vor Gericht dienen.

Das Notieren dieser Informationen kann also entscheidend sein, um sich im Falle eines Unfalls abzusichern. Es empfiehlt sich daher, immer einen Blanko-Unfallbericht im Handschuhfach zu haben oder eine entsprechende App auf dem Smartphone zu installieren. So kann man im Ernstfall schnell und einfach alle relevanten Daten erfassen und später an die Versicherung oder die Behörden weiterleiten.

4. Machen Sie Fotos von den Fahrzeugen, den Schäden, den Verletzten und der Umgebung

Fotos können als Beweismittel dienen, wenn es um die Haftung und die Schadensregulierung geht. Sie können zeigen, wie der Unfall passiert ist, wer daran beteiligt war, wie schwer die Schäden sind und ob es Zeugen oder andere Faktoren gab, die eine Rolle gespielt haben. Fotos können auch helfen, falsche Angaben oder Manipulationen zu vermeiden oder aufzudecken.

Worauf sollte man beim Fotografieren achten?

Um aussagekräftige Fotos zu machen, sollte man einige Punkte beachten:

  • Sicherheit geht vor: Bevor man Fotos macht, sollte man sich vergewissern, dass man sich selbst und andere nicht in Gefahr bringt. Wenn möglich, sollte man die Unfallstelle zunächst absichern oder verlassen.
  • Übersicht behalten: Man sollte nicht nur Nahaufnahmen von den Fahrzeugen und den Schäden machen, sondern auch Übersichtsaufnahmen von der gesamten Unfallstelle. Dabei sollte man auch die Umgebung einbeziehen, wie zum Beispiel Verkehrszeichen, Ampeln, Straßenmarkierungen oder Wetterbedingungen.
  • Details erfassen: Fotografieren Sie alle relevanten Details, wie Kennzeichen, Fahrzeugmodelle, Farben, Schadensstellen, Blutspuren oder Glassplitter. Auch die Verletzten sollten dokumentiert werden, wenn sie damit einverstanden sind oder wenn es medizinisch notwendig ist.
  • Zeitpunkt festhalten: Die Fotos sollten mit einem Datum und einer Uhrzeit versehen sein. Das kann entweder automatisch durch die Kamera erfolgen oder manuell nachträglich hinzugefügt werden. So kann man nachweisen, wann die Fotos gemacht wurden.
  • Qualität sichern: Man sollte darauf achten, dass die Fotos scharf und gut belichtet sind. Wenn möglich, sollte man mehrere Fotos aus verschiedenen Perspektiven und Entfernungen machen. Man sollte auch vermeiden, dass die Fotos verwackelt oder unscharf sind oder dass sie durch Finger oder andere Objekte verdeckt werden.

Wie sollte man die Fotos aufbewahren?

Nachdem man die Fotos gemacht hat, sollte man sie sicher aufbewahren und gegebenenfalls weitergeben. Dazu sollten Sie diese Schritte befolgen:

  • Fotos speichern: Die Fotos sollten auf einem sicheren Speichermedium abgelegt werden, zum Beispiel auf einer Speicherkarte, einem USB-Stick oder einer Cloud. Man sollte auch eine Kopie der Fotos anfertigen und an einem anderen Ort aufbewahren.
  • Fotos beschriften: Sie sollten die Fotos mit einem Namen versehen, der den Inhalt beschreibt. Zum Beispiel: "Unfallstelle von oben", "Schaden am linken Kotflügel" oder "Verletzter Fahrer". So kann man die Fotos leichter zuordnen und wiederfinden.
  • Fotos teilen: Teilen Sie die Fotos später nur mit den Personen, die sie benötigen oder die dazu berechtigt sind. Dazu gehören etwa die Polizei, die Versicherung oder der Anwalt. Sie sollten zwingend darauf achten, dass die Fotos nicht in falsche Hände geraten oder missbraucht werden.

5. Tauschen Sie Daten aus

Dieser Punkt sollte eigentlich selbstverständlich sein: Tauschen Sie nach einem Unfall unbedingt die Personalien, Versicherungsdaten und die Kontaktdaten mit den anderen Beteiligten aus. Dies gilt auch, wenn der Unfall nur geringfügig erscheint oder keine sichtbaren Schäden entstanden sind. Denn es kann sein, dass sich später doch noch Folgeschäden oder Verletzungen zeigen.

Außerdem ist es gesetzlich vorgeschrieben, dass man sich nach einem Unfall ausweisen kann und seine Versicherungsnummer angibt. Wenn man diese Angaben nicht macht oder falsche Angaben macht, kann man sich strafbar machen.

6. Rufen Sie die Polizei an, wenn es zum Beispiel zu einem Personenschaden oder einem Streit über den Unfallhergang kommt

Grundsätzlich gilt: Bei einem Verkehrsunfall besteht in der Regel keine Pflicht, die Polizei zu rufen. Wenn alle an dem Unfall Beteiligten damit einverstanden sind, muss die Polizei nicht hinzugezogen werden. Allerdings gibt es einige Fälle, in denen es ratsam oder sogar notwendig ist, die Polizei zu informieren. Dazu gehören:

  • Wenn die Unfallstelle abgesichert werden muss.
  • Bei Unfällen mit hohem Sachschaden.
  • Wenn Personen verletzt oder getötet wurden.
  • Wenn man nicht der Halter ist, zum Beispiel bei einem Unfall mit einem Mietwagen.
  • Wenn eine Straftat im Raum steht, beispielsweise Alkohol am Steuer.
  • Wenn es einen Streit mit dem Unfallgegner gibt.

Bei Unfällen mit geringem Sachschaden, sogenannten Bagatellunfällen (z. B. kleinen Lackschäden), ist es nicht zwingend notwendig, die Polizei zu rufen. Hier sollten aber trotzdem unbedingt die wichtigsten Daten aller Beteiligten ausgetauscht und ein Unfallbericht ausgefüllt werden. Möchte eine der beiden Parteien die Polizei unbedingt dabeihaben, muss der Unfallgegner das akzeptieren.


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  • Gut zu wissen: Die Versicherung stützt sich auf den offiziellen Unfallbericht der Polizei. Gibt es keinen und entdeckt die Versicherung Ungereimtheiten am Unfallhergang, kann sie unter Umständen Leistungen verweigern.

Bei einem Parkrempler sind Sie verpflichtet, zunächst eine "angemessene Zeit" (die gesetzlich nicht genau definiert ist) zu warten, bis der Besitzer des anderen Fahrzeugs kommt. Falls er nicht auftaucht, müssen Sie die Polizei rufen. Ein Zettel am Fahrzeug genügt nicht, sonst begehen Sie Unfallflucht.

Was macht die Polizei am Unfallort?

Die Beamten nehmen Personalien und Fahrzeugdaten auf. Worauf Sie in Ihrem eigenen Interesse achten sollten: Auch Zeugen sollten mit ins Protokoll aufgenommen werden. Die Polizistinnen und Polizisten klären auch, ob und welche Verkehrsverstöße im Zusammenhang mit dem Unfall gemacht wurden.

Bei Verstößen, wie der Missachtung der Vorfahrt, kann die Polizei mündlich verwarnen, ein Verwarnungsgeld verhängen oder ein Bußgeldverfahren einleiten. Falls die Frage "Wie ist der Unfall passiert?" aufkommt, müssen Sie nichts sagen, was Sie belasten könnte. Wenn Sie aber Angaben machen, müssen diese korrekt sein.

  • Gut zu wissen: Wer Schuld am Unfall hat, wer also dafür haftet und für den Schaden aufkommt, bestimmt nicht die Polizei, sondern die jeweiligen Kfz-Versicherungen. Die Polizei erstellt lediglich einen Unfallbericht, der als Beweismittel dienen kann. Daher ist es wichtig, dass Sie sich eine Kopie des Unfallberichts geben lassen oder später bei der Polizeidienststelle anfordern.

7. Vermeiden Sie es, sich zu entschuldigen oder die Schuld zuzugeben, bevor die Sachlage geklärt ist

Ein häufiger Fehler bei Verkehrsunfällen ist es, sich zu entschuldigen oder die Schuld zuzugeben, bevor die Sachlage geklärt ist. Das kann rechtliche Konsequenzen haben und die eigene Position schwächen. Aber warum?

Eine Entschuldigung ist oft eine spontane Reaktion, um Mitgefühl zu zeigen oder einen Konflikt zu vermeiden. Doch bei einem Unfall kann eine Entschuldigung auch als Schuldeingeständnis gewertet werden, selbst wenn man nicht der Verursacher war. Das kann die Beweislage verändern und die Haftung erhöhen. Außerdem kann eine Entschuldigung gegenüber dem Unfallgegner oder der Polizei als Zeugenaussage verwendet werden, die man später nicht mehr widerrufen kann.

8. Suchen Sie vorsichtshalber einen Arzt auf, um sich abzusichern

Sollten Sie verletzt sein oder sich schlecht fühlen, sollten Sie nach einem Unfall natürlich zu einem Arzt gehen. Aber auch wenn man sich nach einem Unfall nicht unwohl fühlt oder keine sichtbaren Verletzungen hat, sollte man vorsichtshalber einen Arzt aufsuchen. Denn manche Beschwerden können sich erst später bemerkbar machen, wie zum Beispiel Schleudertrauma, Gehirnerschütterung oder innere Blutungen.

Ein Arzt kann die Verletzungen feststellen, behandeln und dokumentieren. Außerdem kann er gegebenenfalls eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung ausstellen oder eine Reha-Maßnahme verordnen.

9. Informieren Sie Ihre Versicherung so schnell wie möglich über den Unfall und senden Sie ihr alle relevanten Unterlagen zu

Nach einem Unfall gilt es, die eigene Versicherung zu informieren. Dies sollte möglichst schnell geschehen, um Ansprüche auf Schadensersatz oder Leistungen aus der Kfz-Haftpflichtversicherung geltend zu machen. Doch welche Unterlagen muss man der Versicherung vorlegen und wie geht man dabei vor?

Die wichtigsten Unterlagen für die Versicherung

Um den Unfallhergang und die Schuldfrage zu klären, benötigt die Versicherung verschiedene Unterlagen, die man ihr möglichst vollständig und zeitnah zukommen lassen sollte. Dazu gehören:

  • Der Unfallbericht: Wie bereits weiter oben in diesem Artikel beschrieben, sollte unbedingt ein Unfallbericht angefertigt werden. Er enthält Angaben zu den beteiligten Fahrzeugen, Personen, Versicherungen und Zeugen sowie eine Skizze des Unfallortes. Der Unfallbericht dient als Beweismittel für die Versicherung und kann den Schadensregulierungsprozess beschleunigen.
  • Die polizeiliche Unfallanzeige: Wenn die Polizei zum Unfallort gerufen wurde, erstellt sie eine Unfallanzeige, die ebenfalls wichtige Informationen zum Unfallhergang enthält. Man sollte sich eine Kopie dieser Anzeige besorgen oder zumindest die Aktenzeichen notieren, um sie der Versicherung mitzuteilen.
  • Fotos vom Unfallort: Um den Schaden an den Fahrzeugen und mögliche Spuren auf der Fahrbahn zu dokumentieren, sollte man Fotos vom Unfallort machen, wie oben erwähnt. Diese können ebenfalls als Beweismittel dienen und helfen, Widersprüche zu vermeiden.
  • Rechnungen und Kostenvoranschläge: Wenn man sein Fahrzeug reparieren lassen möchte oder muss, sollte man der Versicherung Rechnungen oder Kostenvoranschläge von einer Werkstatt vorlegen. Diese dienen als Grundlage für die Berechnung der Schadenshöhe und der Erstattungssumme.
  • Arztberichte und Krankenscheine: Wenn man bei dem Unfall verletzt wurde oder einen Schock erlitten hat, sollte man sich ärztlich untersuchen lassen und der Versicherung die Arztberichte oder Krankenscheine vorlegen. Diese können als Nachweis für mögliche Schmerzensgeldansprüche oder Verdienstausfälle dienen.

Die Unterlagen kann man entweder per Post, per Fax oder per E-Mail an die Versicherung schicken. Dabei sollte man darauf achten, dass alle Dokumente gut lesbar sind und man eine Bestätigung für den Eingang der Unterlagen erhält. Außerdem sollte man eine Kopie aller Unterlagen für sich selbst behalten, falls es zu Rückfragen oder Streitigkeiten kommt.

10. Holen Sie sich bei Bedarf rechtlichen Beistand

Ein Anwalt kann in vielen Fällen hilfreich sein, um seine Ansprüche geltend zu machen oder sich gegen unberechtigte Forderungen zu wehren. Besonders empfehlenswert ist es, einen Anwalt einzuschalten, wenn …

  • … der Unfall zu schweren Verletzungen oder zum Tod einer Person geführt hat.
  • … der Unfallhergang oder die Schuldfrage unklar oder strittig sind.
  • … der Unfallgegner oder dessen Versicherung sich unkooperativ verhält oder die Schadensregulierung verzögert.
  • … der Unfall im Ausland passiert ist oder ausländische Beteiligte hat.
  • … man selbst nicht haftpflichtversichert ist oder eine Teilschuld trägt.

Um einen guten Anwalt zu finden, sollte man sich zunächst an seinen Rechtsschutzversicherer wenden, falls man eine solche Versicherung hat. Dieser kann einen geeigneten Anwalt empfehlen oder vermitteln. Ansonsten kann man sich an die örtliche Rechtsanwaltskammer wenden oder im Internet nach Anwälten suchen, die auf Verkehrsrecht spezialisiert sind. Dabei sollte man auf die Qualifikation, Erfahrung und Bewertung des Anwalts achten.

Die Kosten für einen Anwalt hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Streitwert, dem Umfang der Tätigkeit und dem Ausgang des Verfahrens. Grundsätzlich gilt, dass derjenige, der den Unfall verursacht hat, auch für die Anwaltskosten des Geschädigten aufkommen muss. Wenn man eine Rechtsschutzversicherung hat, übernimmt diese in der Regel die Kosten für den eigenen Anwalt. Wenn nicht, muss man diese selbst tragen, es sei denn, man hat Anspruch auf Prozesskostenhilfe.

Fazit: Es ist sehr wichtig, sich richtig abzusichern

Verkehrsunfälle gehören leider zum Alltag auf deutschen Straßen, und ihre Folgen können von Sachschäden bis zu ernsthaften Personenschäden reichen. Daher ist es sehr wichtig, sich im Falle eines Unfalls angemessen zu verhalten und sich durch verschiedene Maßnahmen gegenüber Unfallbeteiligten, Justiz und Versicherungen abzusichern.