Schiwabschischi

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Das Schiwabschischi, in der türkischen Variante auch Kebapschüschü genannt, ist heute eine besonders im Freistaat Jugoslawien äußerst gern gegessene Speise mit einer verdammt langen Tradition. Das verwundert wenig, schließlich wurde das Schiwabschischi in Jugoslawien, genauer in einem ländlichen Vorort von , erfunden.

Geschichte

Am Spätnachmittag des 31. Juni 1875, es muss laut Zeitzeugen gegen 15:40 Uhr gewesen sein, spielten sich auf dem Bauernhof von Bauer Ívícà Cévàpcìcí dramatische Szenen ab. Als er mit seinem betagtem Traktor vom Typ Stiel 140 (Baujahr 1840) in einem Haufen Schweinekot stecken blieb, eilte ihm sein Vater Bròncóvìc Cévàpcìcí, seines Zeichens pensionierter Oberleutnant bei der Jugoslawischen Volksarmee (JVA), zur Hilfe. Während Bròncóvìc versuchte, den Traktor rückwärts aus der Scheiße zu schieben, gab Ívícà unaufhörlich Vollgas, fatalerweise jedoch aufgrund seiner angeborenen Vorwärts-/Rückwärtsschwäche im Vorwärtsgang. Aufgrund der Hitzeentwicklung der durchdrehenden Reifen auf der Scheiße begann diese einen Gärungsprozess (wie später die eingehende Analyse des Instituts für Kern- und Kotforschung herausfand). Mit Einsetzen des Gärungsprozesses erhielten die Reifen des Stiel 140 urplötzlich einen satten Grip, bewegten sich mit einem Affenzahn aus der Scheiße, und der Traktor überrollte den einbeinigen Bròncóvìc im gärenden Schweinekot. Ívícà, völlig erschrocken, dachte nicht daran, dass es jetzt eine gute Idee sein könnte, das Bremspedal zu betätigen, und so raste er mitten auf die Rinderweide.

An einem Hügel stieß es ihn dann mitsamt dem Traktor um; dabei verkeilte sich zu allem Unglück der einzige (seit Jahren noch funktionierende) Kolben in einem verdutzten Rind, welches nun halb unter dem Traktor lag. Ìrínà Cévàpcìcí, die Frau von Ívícà, durch den Lärm aufgeschreckt, lief sofort aus dem Haus und musste die Szene hilflos mit ansehen. Der Kolben des Stiel 140, immer noch in Rotationsenergie, stieß immer wieder in den Kopf des armen Rindviechs. Dabei machten sowohl Kolben wie auch Rind im Einklang immer wieder "Schiwab Schi Schi Schiwab Schi Schi Schiwab Schi Schi Schiwab Schi Schi Schiwab Schi Schi Schiwab Schi Schi". Ob des Anblicks der Qualität der so fein pürierten Rinderfleischmasse war Hausfrau (und Köchin aus Leidenschaft) Ìrínà begeistert. Fortan wurde die Rindsgattung, die die beiden auf dem Hof hielten, im ganzen Land und darüberhinaus als "Kolbenrind" bekannt; seit der Adaption der Türken sagt man jedoch eher "Kolbe-Rind" oder vereinzelt fälschlicherweise "Kobe-Rind" (die Wikipedia zum Beispiel schreibt es falsch). Sogleich wollte Ìrínà ihrem geschockten Gatten ein ganz besonders leckeres Mahl mit dem Kolbenrind zur Stärkung nach dem Schock bereiten und so wurde in Anlehnung an die ungewöhnlichen Geräusche das Gericht "Schiwabschischi" getauft. Noch heute gehört das Schiwabschischi übrigens zur Erinnerung und zu Ehren von Bròncóvìc Cévàpcìcí, in schockgefrosteter Form, zur Marschverpflegung der Jugoslawischen Volksarmee. Gerne werden dazu zum Nachtisch Oblaten aus getrocknetem Schweinekot gereicht.

Rezept

Zutaten und Utensilien

Einfach lecker!

Schwierigkeitsgrad:

  • Für Anfänger geeignet (etwas handwerkliches Geschick oder abgebrochene Ausbildung zum KFZ-SchlosserIn von Vorteil)

Benötigte Küchenutensilien:

  • 1 Dieselmotor, 1- oder 2-Takter
  • 2 bis 3 Liter Dieselkraftstoff, (nur in der EU)
  • 1 bis 2 Glühkerze(n)
  • 1 Schüssel
  • 1 Auffangschüssel
  • 1 Auflaufform
  • 1 Schraubenschlüssel Größe 9.5
  • 1 Seitenschneider Größe M
  • 1 Motorradbatterie, bleifrei (nur in der EU)
  • 1 Ölabscheider (optional, nur in der EU)
  • 1 Haushaltsübliche
  • 1 Spaltmaßmessgerät (oder frische Kontaktlinsen)
  • 1 E-Herd (Energiesparklasse A+++, nur in der EU)

Zutaten:

  • 1 Kolbe-Rind, tot (nur in der EU)
  • 1 Prise Salzstangen, aus biologischem Anbau (nur in der EU)
  • 3,825 Messerspitzen einer Currywurstpflanze

Zubereitung

Die geneigte Hausfrau entfernt zunächst mit dem Schraubenschlüssel Größe 9.5 die Zylinderkopfdichtung ZKD1 des Dieselmotors. Anschließend wird die Leitung B3 am Zapfen X4 mit Hilfe des Seitenschneiders Größe M unter kräftigem Druck durchtrennt. Nun wird der Dieselkraftstoff in die Schüssel gefüllt und die Leitung B3 (vom Zapfen X4 kommend) in die Schüssel getaucht. Hierbei ist darauf zu achten, dass das Ende der Leitung B3 vollständig vom Dieselkraftstoff bedeckt ist, damit keine Luft angesaugt wird (Energieverschwendung, EU-Norm EVS3108). Nun spannen Sie das Kolbe-Rind und den Dieselmotor so in die Werkbank ein, dass der Kolben K1 direkt unter dem Kolbe-Rind liegt (Spaltmaß beachten! Toleranzbereich +/-0.52 mm). Unter die Werkbank stellen Sie die Auffangschüssel. Jetzt werden die Kabel K1 (Rot) und K2 (Schwarz) an die entsprechenden Pole P1 und P2 der Motorradbatterie geklemmt. (Bitte achten Sie hier unbedingt auf die korrekte ! ! Rot ist Schwarz und Plus ist Minus!) Falls noch nicht geschehen, sollten Sie jetzt das Küchenfenster öffnen. Warten Sie nun ab, bis der Kraftstoff verbraucht ist und der Motor selbsttätig zum Stillstand kommt. Sie können in der Zeit eine rauchen (das Fenster ist ja geöffnet) und sich nebenbei um die plärrenden Blagen kümmern (lassen Sie sie ruhig schon mal etwas aus der Schüssel naschen).

Sie können in der Zwischenzeit natürlich auch schon mal das Salz von den Salzstangen kratzen; dieses geben Sie zusammen mit der Currywurstpflanze in die Auflaufform. Die abgekratzten Salzstangen geben Sie den Blagen. Füllen Sie anschließend das gut durchgemengte Kolbe-Rind hinzu. Sie können das ganze auch noch einmal mit den Händen durchmengen. (Sie brauchen sich vorher nicht die Hände zu waschen, dass an Ihren Pfoten gibt dem Endprodukt eine zusätzliche zarte und leicht nussige Nuance.) Ohne Energiefressendes Vorheizen können Sie den Braten jetzt in die schieben. Stellen Sie den Herd auf Umluft (also schieben Sie ihn einfach vor das immer noch geöffnete Fenster) und 225 Grad Celsius. Die Backzeit beträgt ca. 30 Minuten (bis das Fleisch schön ölig-braun ist). Traditionell servieren Sie das Kolbe-Rind mit Oblaten aus getrocknetem Schweinekot.

Varianten

Kebapschüschü

Dies ist die türkische Adaption des Original-Gerichts (auch sehr lecker!). Ersetzen Sie hierbei die Oblaten aus getrocknetem Schweinekot durch Kekse aus Rinder- oder Schafskot. Bevor Sie das Kolbe-Rind in den Ofen schieben, ertränken Sie es noch in 10 bis 15 Liter Knoblauchsoße.

Cevapcici

Dies ist die argentinische Variante. Hierbei basteln Sie aus der Rindsmasse kleine, runde Röllchen und backen diese statt in der Auflaufform auf einem Backblech aus. Traditionell achten Sie hierbei darauf, kleinere, für den Europäer unzerkaubare, Knorpel unterzumischen (abgeschnittene Fingernägel sind ein gutes Substitut, falls gerade keine Knorpel zur Hand sind oder Aldi-Süd schon geschlossen hat).

Nährwerte

Das Kolbe-Rind ist sehr mager, besonders aufgrund der Zubereitungsform. (Das Fett spaltet sich in kurzkettige Y-Chromosomen auf, darum ist das Rezept auch für Low-Carb Diäten geeignet.) Einzig das verwendete Motoröl entscheidet hier über die Fettpölsterchen. Aus diesem Grunde wird für Diätbewusste hochwertiges vollsynthetisches Motoröl vom Typ 10W-40 empfohlen (gibt`s im Baumarkt).

Guten Appetit!