Reservepenner

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Die einfachste und allgemeinste Beschreibung für einen Reservepenner ist: Armes Schwein.

Jedoch muss im Folgenden der Begriff Reservepenner noch genauer definiert werden. Der Reservepenner ist eine Figur des direkten oder entfernteren Freundeskreises. Sie wird gerne ausgenutzt und genießt einen minderen bis nicht existenten Freundschaftsstatus.
Reservepenner gibt es in verschiedenen Wichtigkeits- und Beliebtheitsgraden:

  1. eine Person, die man anruft, wenn die besten Freunde keine Zeit haben.
  2. eine Person, die man anruft, wenn die zweitbesten Freunde keine Zeit haben (die streng genommen schon die erste Gruppe an Reservepennern bilden).
  3. eine Person, die man anruft, wenn nicht mal die erste Kategorie Reservepenner Zeit hat (was im Allgemeinen schon ein sehr trauriger Zustand ist, denn wenn du schon einen Reservepenner anrufen musst, hast du ganz offensichtlich keine Freunde).
  4. eine Person, von der du dir Geld leihen willst.
  5. das Mädchen zu dem du eine Woche später hinrennst wenn es mit deiner ersten Wahl nicht geklappt hat.

Reservepenner sind sich ihrer Kategoriesierung nicht bewusst und man sollte es dabei lassen. Reservepenner sind in der Regel käuflich.

Artgerechte Haltung

Man sollte seine Reservepenner möglichst in freier Wildbahn halten und für deren Beschäftigung sorgen (z.B.in Form von Artgenossen oder stumpfsinnigen Computerspielen), ein gutes Verhältnis zu ihren Pflegern (z.B. Eltern) wahren und sie bei Bedarf mit ein wenig Zuneigung füttern. Dies sollte den gemeinen Reservepenner schon glücklich machen, wenn nicht, hast du dir ein ganz ätzendes Exemplar angelacht. Im Falle extremer Zudringlichkeit oder gar Aufsässigkeit eines Reservepenners ist als einziges Mittel schnelles Abwürgen zu empfehlen. Lasse deinen Reservepenner trotz allem niemals merken, dass du seiner überdrüssig bist, denn dann wird er ganz schnell widerborstig, wenn nicht sogar beleidigend. Halte ihn immer auf kühler Distanz und lasse ihn trotzdem glauben, dass ihr die besten Freunde seid, indem du ihm unwichtige Dinge aus deinem Leben erzählst, die aber so klingen, als würdest du sie nur denen erzählen, denen du vertraust. Es ist zu empfehlen, die Reservepenner nach einiger Zeit abzustoßen und sich neue anzueignen. Dies kann in der Regel durch einen einfachen Kontaktabbruch oder durch eine möglichst weit hergeholte Behauptung, tödlich von ihm gekränkt worden zu sein, herbeigeführt werden. (z.B. „ du hast mich ja so verletzt, ich habe dir vertraut, du bist mir in den Rücken gefallen...“etc.)

Verwendungsmöglichkeiten eines Reservepenners

Für gewöhnlich benutzt man seinen Reservepenner in folgenden möglichen Situationen:

  • wenn kein Schwein Zeit hat.
  • wenn kein Schwein mehr Lust hat, dir zum tausendsten Mal dabei zuzuhören, was für ein Arschloch der/die Exfreund/in ist und du diese Problematik aber unbedingt mit jemandem erörtern musst.
  • wenn du keine Freunde hast.
  • wenn du Freunde hast, die nicht immer das machen wollen, was du machen willst.
  • wenn du dich als eine Art Anführer aufführen willst, deine Freunde aber keinen Bock auf den Scheiß haben.
  • wenn du keine Hausaufgaben gemacht hast (es ist ratsam, sich für diesen Fall auch sogenannte Streber-Reservepenner zu halten).
  • wenn du Mamis Einkauf machen musst und keinen Bock hast, die Tüten allein in den 93. Stock zu tragen.
  • wenn deine Freunde alle krank sind und du allein rumhängen musst.
  • wenn du unbedingt jemanden brauchst, der blöd genug ist, mit dir klettern oder wakeboarden oder Schach spielen oder in-der-U-Bahn-hin-und-her-fahren zu gehen.
  • wenn du ungeteilte Aufmerksamkeit brauchst.
  • wenn du jemanden brauchst, der dir die Füße massiert, die Eier krault oder den Hintern abwischt.

Natürlich kann man seinen Reservepenner frei nach Belieben noch für viele andere mehr oder weniger bescheuerte Aktionen verwenden, deiner Kreativität sei freien Lauf gelassen.