Pranger

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Was tut man nicht alles für ein schönes Bildnis?

Als Pranger bezeichnet man einen Vorläufer der Fotowand, welcher ab dem 13. Jahrhundert im Mittelalter als beliebtes Bildmotiv fungierte. Meistens befand sich diese Gerätschaft auf großen Plätzen oder Höfen, es handelte sich oft um einen in den Boden gestämmten Baumstamm mit einem Brett mit drei Löchern, durch die Selbstinszinatoren ihren Kopf sowie ihre Hände stecken konnten. Es existierten auch einfachere Ausführungen mit einer simplen Halskette, welche an einer Mauer befestigt war. Später wurden auch besonders extravagante Varianten eingeführt, die Platz für bis zu vier Leute boten und sich im Kreis drehten.
Aufgrund der Tatsache, dass es damals noch keine Fotoapperate gab, mit denen man die witzigen Motive hätte festhalten können, mussten die Menschen sehr lange am Pranger stehen, entweder, damit ein Maler den Moment auf eine Leinwand pinseln konnte, oder aber damit alle Leute die Szene live und in Farbe betrachten konnten.

Ei, Lustig, jetzt dreht sich das ganze sogar im Kreise!

Viele Schaulustige belustigten sich angesichts der herrlichen Bildnisse am Pranger, er erfreute sich großer Beliebtheit. Um aber erst mal dort im Mittelpunkt stehen zu dürfen, musste man unter Beweis stellen, dass man durch verrückte Aktionen Aufsehen erregen konnte. Dann nämlich wurde man für crazy genug befunden, am Pranger von den nach Lustigkeit dürstenden Augen der Betrachter prostituiert zu werden und zudem eine schöne Erinnerung zu erhalten. War aber ein Platz an der Mutter der Fotowand frei, störte niemand Freiwillige dabei, sich als krankhaft spaßiges Mannequin zu versuchen.

In solchen Fällen wurden oftmals arme Leute von souvenirgeilen Familienvätern oder schlimmeren Gestalten dazu gezwungen, am Pranger gegen ihren Willen zur ausgiebigen Betrachtung herzuhalten. Heute ist dies immer noch der Fall, nur eben an moderenen Fotowänden oder übergroßen Plüschfiguren in Vergnügungsparks. Daher rührt auch der Ausdruck "an den Pranger gestellt werden", welcher hauptsächlich verwendet wird, wenn jemand furchtbarerweise öffentlich bloß gestellt wird.

Auch wird berichtet, dass einige Menschen sich an den Pranger stellten, da sie sich durch die Bewegungsnfähigkeit dort den Betrachtern gegenüber unterwürfig fühlten und dies als sexuelle Erregung empfanden. Da diese Beschäftigung im Mittelalter durch mehr als ein Gesetz verboten war, wurden die betreffenden Personen zur Strafe an den Pranger gestellt. Dass sie dadurch noch um einiges geiler wurden, wurde dabei vergessen.