Perfekt

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

"Ich habe für Thomas Anders Gitarre gespielt".

Das Perfekt ist eine grammatikalische Zeitform, die vor allem verwendet wird, um auf besondere Leistungen in der Vergangenheit hinzuweisen. Sie erfreut sich besonderer Beliebtheit bei Menschen, die ihren Zenit schon längst überschritten haben.

Bildung

Das Perfekt wird aus mehreren Bestandteilen gebildet. Es ist zusammengesetzt aus einem Hilfsverb (meistens haben oder sein) und dem Verb, das die Aussage trägt. Zusammen mit einem Akkusativobjekt ergibt sich die Information, die auf eine besondere Leistung hinweist. Das Aussagende Verb steht im Partizip II. Das Hilfsverb wiederum steht im Präsens, was darauf hinweist, dass die erbrachte Leistung bereits in der Vorvergangenheit erbracht wurde (Präsens =Vergangenheit, Paradoxon!). Es ist zwar prinzipiell möglich, das Perfekt zu benutzen, ohne damit anzugeben, jedoch kommt dies in der Realität nur selten vor.

Populäre Beispiele

Die Geschichte der Menschheit ist durchzogen von Zitaten im Perfekt, die auf längst vergangene Errungenschaften hinweisen. An Coolness haben diese Aussprüche jedoch auch nach langer Zeit nichts eingebüßt.

  • “Wir haben in den 1930ern mehrere Meistertitel geholt“ – Schalke 04, unwissend dass man mit Errungenschaften zu Zeiten des dritten Reichs nicht angibt
  • „Ich habe fertig“ – Giovanni Trappatoni, Unbewusster Hinweis auf die eigenen Fertigkeiten
  • „Quod scripsi scripsi“ („Was ich geschrieben habe, habe ich geschrieben“) – Pontius Pilatus, Hammer-Zitat im Perfekt

Verwendung als Adjektiv

Die Tatsache, dass das Perfekt zunehmend im Zusammenhang mit Sternstunden der menschlichen Rasse verwendet wurde, hat dazu geführt, dass der Begriff im heutigen Sprachgebrauch ebenfalls als Adjektiv verwendet wird. Mit Hinblick auf die ursprünglich beschriebenen Situationen bedeutet Perfekt (Adj.): Nicht zu übertreffen. Dabei kann das Adjektiv bereits vorgreifen; das bedeutet dass das Wort perfekt als Adjektiv benutzt werden kann, um damit anzuzeigen, dass in der Zukunft mit der in der Gegenwart erbrachten Leistung angegeben werden kann. Die genannte Leistung der Gegenwart befindet sich in der Zukunft bereits in der Vergangenheit, weswegen das Perfekt als Tempus angemessen ist.

  • "Ich habe ein perfektes Spiel beim Bowling hingelegt" - Direkt nachdem der letzte Kegel gefallen ist, weiß man bereits, dass man in Zukunft damit angeben wird

Sonderfall Plusquamperfekt

Mit dem Plusquamperfekt (dt. „Mehr als Perfekt“) lässt sich eine ganz neue Art des Prahlens erschaffen: Das implizite Prahlen. Dabei beginnt man mit einem Nebensatz im Perfekt, in dem man betont, dass man es nicht nötig hat zu Prahlen. Es folgt nun der Hauptsatz im Plusquamperfekt; dieser trägt nun die Information über die in der Vergangenheit erbrachte Leistung.

  • "Ich war nie ein Streber oder so, aber in der Schule hatte ich immer Einsen gehabt."

Manchmal wird zur weiteren Erläuterung ein weiterer Nebensatz eingeschoben, der beispielsweise im Präteritum stehen kann.

  • "Ich habe nie damit geprahlt, aber als ich jung war, hatte ich jede Menge Frauen gehabt!"

Das Plusquamperfekt lässt sich also mit unterschiedlichen anderen Zeitformen kombinieren, wichtig ist hierbei nur, dass jegliche Satzbestandteile in einer Vergangenheitsform stehen, da sie ja bereits Schnee von vorgestern sind.