Pay-TV
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Pay-TV oder neudeutsch Bezahlfernsehen bezeichnet Fernsehsender, für die man monatlich bis zu 1 Gigabilliarden Taler bezahlen kann. Somit ist Pay-TV etwas zum Angeben für Megareiche. Man ist hipp, angesagt und bekommt eine Goldkette, wenn man es sich bestellt. Für Hartz-Flüchtlinge ist Pay-TV umsonst.
Das Pay-TV ist zudem eine echte Alternative zum Kino. Und zu jeder anderen Form nützlicher Unterhaltung.
Daher besonders geeignet für Akademiker, Rentner und Sadisten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
In grauer Vorzeit, in der Zeit von und war es den Leuten sehr öde. Sie sehnten sich nach Abwechslung. In dieser spannungsgeladenen Zeit zwischen Vietnamkrieg und Helmut Kohl reifte in dem jungen Leo Kirch der Gedanke heran, aus Scheiße noch mehr Scheiße zu machen. Er dachte an nichts anderes, als etwas von unerhörtem Wert zu schaffen. Um es anschließend zu verticken. Der quirlige gelernte Backmitteltester annektierte nach der Wende die gesamten militärischen Abhöreinrichtungen des Ostens. Sie bildeten den Grundstock für sein Medienimperium. Nach einigen Rumpanschereien (vgl. Kasten unten: Geburtswehen...) mit alternativen und preisgünstigen Sendetechnologien im Privatfernsehen (Sat1, RTL), mit teils gravierenden Folgen für Mensch und Natur, startete er 1990 mit Premiere den regulären Sendebetrieb des ersten käuflichen Programmes. Der erste ausgestrahlte Film hiess: "Häschen in der Grube". Nach der Entdeckung des aufrechten Ganges, erfand der pfiffige Tüftler aus dem Ländle nacheinander den Microchip, Viagra und dem Gehirnentsafter. Diese Mischung kombinierte er zu einem Gerät und nannte es den "Premiere-Receiver". Er verstarb 2005 beim Geschlechtsverkehr mit seiner Bleiente, die er sich beim gemeinsamen Baden in den Hintern schob.
Heute gehört Pay-TV der Bleiente.
Geburtswehen des Pay-TV
Der sicherheitshalber gleich patentierte, erste "Premiere-Receiver", der die perfekte Verschlüsselung von Sendesignalen sichern sollte, basierte auf der Technik, bei der sich Schall- und Druckwellen gegenseitig verstärken und fokussiert auf ein Ziel gelenkt werden können. Der Sender - eine rund ein Meter lange und 4 cm durchmessende Röhre aus einem speziellen Polymerkomposit- sah aus wie eine Panzerfaust. Ein elektrischer Kontakt löste in der Ersten einer ganzen Serie piezoelektrischer Scheiben einen Tonimpuls aus, der durch die Röhre gejagt wurde. Wollte er nach Sekundenbruchteilen bei der nächsten Scheibe vorbei, "feuerte" diese ebenfalls und verstärkte den Impuls dadurch. Dieser Vorgang wiederholte sich solange, bis letztendlich ein gewaltiger, eng fokussierter Tonimpuls mit bis zu 140 Dezibel Lautstärke durch das "Nadelöhr" an der Rohrspitze schoss. Der Interpreter auf der Empfängerseite wandelte die Signale in Bilder um. Leider sorgt das Gerät noch für irreparable Schäden im Umkreis von 100 m. Ein Feldversuch in Bitterfeld 1991 sorgte für eine flächendeckende Entvölkerung der einst lieblichen Stadt. In den folgenden 10 Jahren verfeinerte man das Gerät aber, gab ihm ein ansprechenderes Äusseres und nun ist es auch im Hausgebrauch anwendbar. Kirch erhielt dafür 1992 die Ehrendoktorwürde der technischen Universität von Entenhausen |
Senderangebot
Die Angebotspalette ist riesengroß und unüberschaubar. Im folgenden wird eine grobe Übersicht gegeben, anhand derer man nachvollziehen kann, welcher Sender zu einem passt. Üblicherweise bestellt direkt an der Haustüre oder in der Dönerbude. In seltenen Fällen wird man dazu im Rahmen eines Gerichtsprozesses dazu verurteilt.
Man sollte folgende Hinweise beachten, wenn man den künftigen Fernsehspass auch sorgenfrei genießen will und nicht wieder beim öffentlich-rechtlichen TV landen möchte:
- Keine Verträge unterschreiben, die von einem südländisch aussehenden Mann an der Haustür, nachts um halb drei, sehr sehr laut, in einer fremd klingenden Sprache vorgelesen werden.
- Immer bei der Auswahl darauf achten, dass die Programmkombination für alle im näheren Fernsehumfeld verträglich ist, und nicht lediglich den unmittelbaren eigenen Bedürfnissen entsprechen, wenn man mal gerade wieder nachts, wenn Frau und Kinder schlafen, im Internet rumsurft.
Senderauswahl der wichtigsten Anbieter (gelistet von vorne nach hinten)
Sendername | Gründung | Interessensschwerpunkte | Kündigungsmöglichkeiten | Anteil an gesellschaftsrelevantem Publikum |
Arena-TV | 12 v. Chr. | Fußball, stumpfsinnige Sportsendungen wie Ballkochen, Tamponwerfen und Inselhopping. | Per Einschreiben/Rückschein auf eine Insel im Pazifik (Tucalu), ansonsten persönliches Erscheinen erforderlich | zwischen 700 und 2000 Singles, 3 Schafe und 0,5 Seepferdchen. |
Premiere | 1991 | Eine Vielzahl von schwachsinnigen Inhalten in seltenen Sprachen und ulkigen Farben. | Per Abgabe einer eidesstattlicher Versicherung unter Umständen vorstellbar. | 10.000% |
Kabel Erotik | Gestern | Alles für den gepflegten Herrn. Gerne auch älter. | Bezahlung bar. Kein Abo. | Nachts 37%, tagsüber 0,5% |
TiViDi | War schon immer da. | Digital TV Türkei BASIS,TV Türkei PREMIUM, TV Türkei PREMIUM. | In der Dönerbude. | K.A.. |
Quelle:Forsa. Pay-TV und seine Folgen auf die Darmflora.1997
Programmübersicht
Unterhaltung
Sport,- - und Kochkombinationen, wie man sie häufig beim Anbieter Premiere vorfinden kann, sind sinnvoll und beliebt. Aber auch teuer. Billiger aber fast genau so spannend sind die türkischen Folkloresender, die im Angebot von TiViDi enthalten sind.
Da sitzen zwei Personen in einem Studio zusammen und unterhalten sich aufgeregt in einer ihnen unbekannten Sprache.
Die Kameraführung ist immer leicht verwackelt. Wie bei dem Film Blair Witch Project. Das ist sehr spannend, weil man keine Vorstellung davon hat, worüber die sich da aufregen.
Fast umsonst sind die, bei diesem Anbieter mitgelieferten Kaufsender wie QVC, in denen den ganzen Tag junge, osteuropäische Frauen irgendwelche praktischen Sachen (Kunstschneeunterhosen, diamantbesetzte Staubsaugerbeutelhalter) feilbieten. Das Sendeschema ist ähnlich wie bei 9Live. Nur umgekehrt.
Familienfernsehen
Der Disney-Channel, Kidzz World und KiKa Premium strahlen ihre Programme überwiegend zu kinderfreundlichen Zeiten, also zwischen 8:30 Uhr und 13:30 Uhr und zwischen 23:00 Uhr und 5:00 Uhr aus. Diese Programme sind in fast allen Bouquets der handelsüblichen Pay-TV Sender enthalten. Die redaktionelle Betreuung übernehmen pädagogisch geschulte Moderatoren, die sich im hohen Maße in die Bedürfnisse und Belange der kleinen Racker einfühlen können. Lehrreiche und kurzweilige Spiel- und Ratesendungen sind Hauptbestandteile der Juniorensender . Das Sendeschema der übrigen Sender in diesen Paketen orientiert sich an dem, was gerade billig auf dem Spielfilmmarkt zu kriegen ist. Raubkopien von selbstgemachten Pornofilmen finden sich dort neben anspruchsvollen Literaturverfilmungen wie "Mein Kampf", oder "das Traumschiff" wieder.
Allerdings sind diese meistens lediglich in der mongolischen Urfassung mit chinesischen Untertiteln zu sehen. Trotzdem unterhaltsam. Ansonsten gibt es noch Heimatfilme aus den 30iger Jahren, anmoderiert von Florian Silbereisen und jede Menge Spass mit leichtbekleideteten Damen.
Sportfernsehen
Die klassische Dömane der Pay-TV Sender. Die Eigentümer der verschiedenen Pay-TV Sender sind sich grundlegend darüber uneins, wer gerade welche Senderechte für aufregende Sportereignisse, wie Dominocatchen der Frauen, Kuhweitwurf oder Elchtreten innehat. So entscheidet künftig ein Gericht per einstweiliger Verfügung über das tagesaktuelle Programm.
Die Technologie des Pay-TV
technologische Voraussetzungen
Wer meint, dass alles so einfach ist wie bei der Installation von Windoof, der liegt völlig falsch. Das Pay-TV ist voll hochkomplizierte und äußerst anspruchsvolle Stealth-Technologie. Man weiß nur, dass das alles in irgendeiner Form mit Schallwellen zu tun hat. Der Fernseher braucht mindestens das Abitur, um Pay-TV Signale in halbwegs brauchbare Bilder umzuwandeln. Im Übrigen braucht man einen Chinesen, der die von Koreanern übersetzte russische Gebrauchsanweisung ins Deutsche übersetzt.
technischer Ablauf vor der Erstbedienung
Vereinfacht gesagt muss man was in den Fernseher stecken, wo vorher die Antenne war und so was ähnliches dann in den Dings stecken, den man mitgeliefert bekommen hat. Vorausgesetzt man hat das Pay-TV bestellt und den eigenen Namen richtig geschrieben. Ansonsten bekommt alles der Nachbar. Zur Herstellung der Gebrauchstauglichkeit steckt man dann die Receiverkarte (Smartcard) in den Schlitz von dem Receiver. Aber nicht beim Nachbarn.
Die Freude ist groß, wenn alles so klappt, wie auf den bunten Bildchen auf der Packungsbeilage. Dann schaltet man über die multifunktionale Fernbedienung erst den Fernseher an, und dann den still vor sich hin brummenden, unheimlichen Receiverdings. Der fängt kurz danach an zu bellen. Jetzt kann der Spaß beginnen. Doch Achtung! der mitgelieferten Fernbedienung sind unter Umständen sehr umfangreich. Die Herstellerfirma in Singapur produziert nämlich gleichzeitig Systemplatinen für EADS. So kann jeder halbwegs begabte Fleischmechaniker durch ein oder zwei Handgriffe einen A380 mühelos fernsteuern.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Der Sinn von Pay-TV
Vom dauerhaften Gucken wird man leicht Analphabet und ein verhaltensgestörter Wichser.
Vergleich zu konventionellen Sendern
das öffentlich-rechtliche Medienkonsortium
Das öffentlich-rechtliche Fernsehen (Reichsfernsehenoder GEZ-Fernsehen) hat einen Auftrag. Diesen nimmt es sehr, sehr ernst. Ein unbekannter Medienbeauftragter definierte ihn 1935 einmal folgendermaßen: wir werden nicht eher ruhen, bis der letzte Goldfisch weiß, was es heisst, einen öffentlich bestellten Gebührenwärter die Türe vor der Nase zuzuschlagen. Natürlich haben sich die Ziele des Fernsehens seit 1935 etwas geändert. Im Kern ging es darum, dem Zuschauer zu suggerieren, dass Unterhaltung etwas mit Zwang zu tun hat.
Das Gewaltprinzip beim Zahlungseinzug kennt Pay-TV hingegen nicht. Bezahlt der Kunde nicht, muss er lediglich damit rechnen, dass sein Haus wegen Nichterfüllung der Vertragspflichten gepfändet wird.
Bis 1990 wurde die Nationalhymne am Sendeschluss gespielt, danach war es überflüssig, weil Deutschland wieder bis zum Ural geht und es folglich durch die vielen Zeitzonen in denen das Reichsfernsehen zu empfangen ist, keinen Sendeschluss mehr gibt. Das Reichsfernsehen gehört allen. Genau so wie Gefängnisse wird es aus Steuern und Bußgeldern finanziert.
das öffentlich-privatrechtliche Medienkonsortium
Es ist aus einer Laune von missgelaunten Intendanten und Medienberatern heraus entstanden, die die Gewinne von öffentlich-rechtlichen Programmen steigern wollten. Das Privatfernsehen ist, wie schon der Name sagt privat. Es gehört meist einem dicken Mann, der auf schlüpfrige Schmuddelsendungen steht und diese sooft es geht, zeigt. Die Zuschauer sind meist ebenso dick und . Also vollkommen out.
Das Privatfernsehen hat keinen Auftrag. Es ernährt sich von den Brotkrumen, die es sich mühsam durch günstige und dadurch dauerhaft auszustrahlende Werbespots, verdienen muss. Es ist gekoppelt an das öffentlich-rechliche Fernsehen, und sozusagen dessen Sklave, weil eh alle Privatfernsehen und damit Werbespots gucken wollen. Diese Schweinereien wollte Herr Kirch natürlich nicht mitmachen.
das privat-privatrechtliche Medienkonsortium
Folglich kommt Pay-TV ins Spiel. man muss GEZ-Gebühren zahlen, obwohl man es nicht will und zusätzlich horrende Gebühren für Scheiß Filme, die man sich aus dem Internet runterladen kann. Das macht natürlich keinen Sinn. Pay-TV ist für die, die monatlich ca.5 Terabyte an Datendurchsatz auf ihren Rechnern haben, eine Art Ablasshandel. Der Rest ist ziemlich bekloppt.
Fazit
Die gesamte Medienlandschaft ist in den Themenkreis Naturkatastrophen einzuordnen.