Flautenkoller

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Der Flautenkoller ist eine weit verbreiternde, zumeist harmlose Krankheit, die nur in Ausnahmefällen tödlich endet. Voraussetzung für das Ausbrechen der Krankheit ist eine leichte Verzweiflung, die durch Ausschüttung sogenannter Windbotenstoffe im limbischen System das Humorzentrum anregt, gepaart mit Windsucht, einer abgeschwächten Form der Schwindsucht. Aufgrund der vermehrten Absorption von Flausen im Kopf des Betroffenen (s. Abschnitt "Krankheitsverlauf") wird die Krankheit auch als Flausenkoller bezeichnet.

Risikogruppe

Vom Flautenkoller befallen werden vorzugsweise junge und sportliche Menschen (Windsurfer oder solche, die sich dafür halten), die den Großteil ihrer Freizeit mit dem Warten auf Wind verbringen, den Rest mit dem Philosophieren über dessen Ausbleiben (Windstille oder Flaute).

Verbreiterung

Der Flautenkoller verbreitert sich seit Beginn der 1980-er Jahre enorm und tritt inzwischen weltweit auf, vorzugsweise im Küstenbereich, etwas seltener im Bergland, überhaupt nicht in der Sahara. Ein epidemisches Aufflackern des Flautenkollers wird regelmäßig von einem kleinen Ort an der westlichen Nordküste Fehmarns (Altenteil) gemeldet.

Symptomatik

Schwerer Fall physischer Gewalt infolge eines Flautenkollers: Die Aggressionen gegen das eigene Sportgerät gerichtet!
Die Symptome beim Flautenkoller reichen von simplen Unmutsbekundungen über Unsinnerzählen und Verzapfen desselben bis zu hysterischen An- und Ausfällen. Letztere sind in schweren Fällen von der Ausübung physischer Gewalt, zumeist gegenüber unschuldigen Gegenständen oder schlimmstenfalls Schafen, begleitet. Zu den häufigsten Symptomen zählen:
  • debiler Gesichtsausdruck und unmotivierte Unmutsbekundungen (Unlosigkeit)
  • vermehrter Drogen-, insbesondere Kaffee- oder Flautenbierkonsum
  • schmerzhafte Entzündungen des Grills
  • Hobbymeteorologie: gewagte Theorien zum Ausbleiben des Winds und multiple Windprognosen
  • die Erschaffung seltsamer Versuchsaufbauten zur experimentellen Strömungsmechanik, meist unter Verwendung einer Klotür
  • gesteigerte Aktivität beim Erfinden sinnloser Beschäftigungen

In 90 % der Fälle ist sich der Patient seiner Krankheit durchaus bewusst und kann seine wirren Gedankengänge sowie sein Verhalten unbedingt bedingt reflektieren. Tut er dies, führt es unweigerlich zu unkontrollierten Lachanfällen (Flautenkolliken).

Frühes Endstadium des Flautenkollers

Bei einer Minderheit der Erkrankten kommt es zu

  • inbrünstiger Anbetung des Windgotts mittels verdichteter Reime, umgedichteter Schlagertexte und Veitstänzen
  • plötzlichen Eingebungen zur Vervollständigung der Stringtheorie, verbunden mit temporärer Amnesie, die verhindert, dass sich der Erkrankte zu einem späteren Zeitpunkt seiner Eingebungen erinnert.

Bei Patienten, die zudem an einer besonderen Form der Sensibilligenz leiden, sind zeitweise folgende Symptome zu beobachten:

  • aggressives Anblöken teilnahmslos blickender Schafe
  • spontane, allumfassende Erklärungen der Welt an sich
  • vermehrtes Verfassen von Beiträgen zu Stupidedia.

Vom Flautenkoller Befallene rotten sich gerne in kleine Gruppen (Koller-Trupps) zusammen, um sich bei einem Flautenbier gegenseitig ihr Leid zu klagen. Dabei diskutieren sie häufig ihre spontan entwickelten Flautentheorien, entwickeln semisinnige Gedankenexperimente und verzapfen Unsinn. Dies dient den Kranken in erster Linie dazu, sich gegenseitig von den oft schmerzhaften Symptomen der Krankheit abzulenken. Zu erkennen sind die Koller-Trupps schon von weitem an einem intensiven Geruch infolge der lokalen Anhäufung entzündeter Grills.

Krankheitsverlauf

Die Krankheit äußert sich zu Beginn in Form eines erhöhten Rede- und Bewegungsdrangs. Im Kopf des Patienten setzen sich weiße Mäuse und vermehrt auch Flausen fest - daher die Bezeichnung Flausenkoller. Im fortgeschrittenen Stadium treten häufig unmotivierte Zuckungen des gesamten Bewegungsapparats oder unwillkürliche Gebärden und Lautäußerungen auf. Im Endstadium befällt den Kranken das Gefühl, mit weißen Mäusen im Mund herumzuirren, und aus purer Verzweiflung beginnt er zu angeln.

Diagnose

Ein untrügliches Anzeichen für Flautenkoller sind (Unlosigkeit) gepaart mit gesteigerter Kreativität, begleitet von Flautenkolliken. Im Gegensatz zum Vollrausch sind die Äußerungen der unter Flautenkoller leidenden Personen teils klar, wenn auch nicht unbedingt verständlich. Weiße Mäuse spielen dabei mitunter eine wichtige Rolle.

Therapie

Übersprungshandlung infolge frischen Windes
nach langer Flaute

Flautenbier verspricht bei den meisten Patienten sofortige Linderung der Symptome. In schweren Fällen kann nur frischer Wind (Flautenkollerkiller, kurz: FKK) Abhilfe schaffen. Bei Überdosierung kommt es in seltenen Fällen zu Überreaktionen und infolge derer zu Übersprungshandlungen (Loops).

Erfindungen, die dem Flautenkoller zu verdanken sind

  • weiße Mäuse
  • der Elektrojoint und das Achtundzwanzigblatt
  • der Klotürspinnaker
  • die Grasfinne
  • Nacht- und Gewittersurfen
  • Ringelpietz mit Anfassen, auch Koitus
  • Kitesurfing, kurz Kiten
  • "Rudi, die Regenfront" (unbekanntes Kinderbuch eines noch unbekannteren west-westfälischen Verfassers aus dem 21. Jahrhundert)