Elite-Uni

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Eine Elite-Uni ist eine Hochschule, an der elitär die zukünftige Elite ausgebildet wird. Im Moment verfügt Deutschland, anders als die großen Brüder USA und Großbritannien, nicht über Elite-Unis. Dieses Manko brannte sich aber erst mit dem Veröffentlichen der PISA-Studie im öffentlichen Bewusstsein ein (siehe "Situation in Deutschland"). Aus diesem Grund begann man mit der Exzellenzinitiative, bei der es sich ursprünglich um einen inhaltlosen Begriff aus dem handelte.


Begriffsdefinition

Eine Elite-Uni zeichnet sich in erster Linie dadurch aus, dass sie eine überdurchschnittliche Quantität an Studiengebühren verlangen darf. Dadurch stellt sie sicher, dass wirklich nur potentiell zukünftige Elite den Einzug in ihre heiligen Hallen schafft. In der Elite-Uni wird also auf ökonomisch-effektive Weise die soziale Spreu vom Weizen, die zukünftigen Hoffnungsträger vom Abschaum der Gesellschaft getrennt. Hintergrund dieses chemisch leicht verständlichen Prozesses ist die Erkenntnis von Dieter Bohlen und Edmund Stoiber, dass alle Reichen auch immer klug sind.

Der Lehrkörper

Es ist ein Irrglaube, dass sich eine Elite-Uni weiterhin durch gute Arbeitsbedingungen und hoch qualifizierte Lehrkräfte auszeichnet. Das hat sie nicht nötig, schließlich studiert an ihr die zukünftige Elite, was vollkommen ausreichend ist. In anderen Ländern mag der Irrglaube durchaus noch in einem harten Kern Realität verankert sein. In Deutschland gilt der Grundsatz:

Je elitärer eine Uni sein will, desto schlechtere Arbeitsbedingungen und drastischere Einsparungen muss sie vorweisen.

Studiengänge

Elite-Unis dürfen sich nur mit wirtschaftlich verwertbaren Fächern befassen. Ein vielversprechendes Zukunftsmodell sieht Elite-Unis vor, an denen 274 Varianten von BWL und VWL angeboten werden. Eine Elite-Uni, die Politik-, Sozial- und Geisteswissenschaften, wenn auch nur versehentlich, fördert, am Leben erhält oder gar die Frechheit besitzt, dem Humboldtschen anzuhängen, verwirkt auf der Stelle das Recht, sich Elite-Uni zu nennen. Die Viadrina wird leider nie zur Elite gehören.

Situation in Deutschland

Die Exzellenzinitative zur Schaffung von Elite-Unis in Deutschland führte bei den bis dato unter landeshoheitlicher Verwaltung stehenden Hochschulen zu einem freiwilligen Anschluss an Wirtschaftsunternehmen. So wurde beispielsweise die Universität Hamburg von der Hamburger Sparkasse , wohingegen der "Süddeutsche Hochschulexzellenzclusterscheiß" sich durch besonders verwertbare Forschungsergebnisse zu finanzieren begann ("Drittmittel").