ÖBB

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

ÖBB (vom lateinischen Ora et Lavora) ist die Kurzform für: Öde Bummel Bahn(en). Das Kürzel wird wahlweise im Singular oder Plural verwendet, da man bei den öden Bummelbahnen selbst die korrekte Bezeichnung vergessen oder verschlampt hat.

Allgemein

Die ÖBB sind ein Unternehmen in Österreich das Eisenbahnen betreibt und sich am Verkauf von Fahrkarten dumm und dämlich verdient. Die ÖBB hat es sich zum Ziel gesetzt, ihre Fahrgäste systematisch durch hohe Fahrpreise, unfreundliches Personal und unkomfortable Züge zu terrorisieren, aber nicht zu vergraulen. Die neuesten Investition sind die sich seit 2006 in Betrieb befindlichen TALENT-Nahverkehrszüge, die eigentlich für den innerstädtischen Schienenverkehr (S-Bahn) konzipiert sind, aber in Österreich für den Fernverkehr zum Einsatz kommen, wo sie mit einer Geschwindigkeit zwischen 0,25 und 150 km/h (Durchschnitt π km/h) dahinbrausen. Speziell dort kommt es wegen den langen Fahrzeiten durch die mit Stoff überzogenen, pseudo-ergonomisch geschnitzten Holzsitze (angepriesen als modernster Komfort) zu Bandscheibenvorfällen und ähnlichen Rückenproblemen - der überproportionale Anstieg dieser Leiden seit 2006 lässt sich statistisch nachweisen. Im Gegenzug werden die InterCity und EuroCity-Züge gerne für den Lokal- und Regionalverkehr eingesetzt und rauschen mit einer Geschwindigkeit zwischen 0 und 30 km/h durch die Gegend. Diese Vorgangsweise wird auch durch die Unternehmensphilosophie der ÖBB unterstrichen. Die Österreichische Bahn sieht sich vor allem als Verwalter von Immobilienvermögen, das mit möglichst hohen Gewinnspannen zu verhökern ist.

Zusätzliche Einnahmen werden erzielt, indem nach dem Verkauf von Grundstücken Gebühren verlangt werden, wenn man als Käufer nicht riskieren möchte, dass die ÖBB kraft ihrer verbleibenden angrenzenden Grundstücke das Bauvorhaben des Käufers ablehnt. Das ist auch der einzige Grund weshalb sich die ÖBB lediglich von ihren Bahnhöfen, nicht jedoch ihren Bahnstrecken getrennt hat. In der Nebenbahneinstellungsabteilung der ÖBB arbeiten 16 hoch bezahlte Manager und 136 Angestellte (davon 43 Akademiker) und diverse externe Berater an dem neuen Bahneinstellungskonzept. Dem Vernehmen nach ist die Zielvorstellung selbst die Westbahn nicht mehr in Betrieb zuhalten sondern lediglich zu bauen um dafür Fördergelder zu kassieren. Dabei wird danach getrachtet, die abzustoßenden Strecken an die neu geschaffenen Landesbahnen um teures Geld zu veräußern.

Gewinnerlangung

Die beste Geschäftsidee der ÖBB ist manche Bahnhöfe, die auf einer Hauptstrecke liegen, gar nicht mehr zu bedienen und die schon seit Jahren wartenden Fahrgäste mit einem billigen "Achtung bitte, Zug fährt durch" abzuspeisen. Da nun viele Menschen auf Busse umsteigen mussten, hat die ÖBB kurzerhand die Chefs einiger großer Busunternehmen mit Lollipos bestochen und tragen diese Busse den Zusatz: ein Unternehmen der ÖBB.
Um noch mehr Geld zu verdienen haben die ÖBB in einigen Zügen eine VIP Lounge eingerichtet, in dieser wird man etwas freundlicher behandelt, zahlt dafür aber den doppelten Preis. Da einige Bahnstrecken noch immer nicht fertig gestellt sind, lässt die ÖBB einfach Busse auf diesen Strecken verkehren, um zumindest die Bevölkerung entlang der geplanten bereits seelisch auf die gemeinsame Zukunft vor zu bereiten.

Die wichtigste Gewinnquelle liegt allerdings in der sogenannten Ressourcenausquetschungsstrategie. Da viele Schüler und Studenten zu faul sind, tägliche Strecken wie Klagenfurt - Villach oder Kitzbühel - Innsbruck zu Fuß zu bewältigen und ihnen das Geld für Alternativen fehlt, sind sie auf die Züge angewiesen. Diesen Umstand machen sich die ÖBB zu Nutze und befahren diese Strecken mit Miniaturgarnituren der Größe zweier aufeinander liegender Trabbis. In diesen Züglein findet an fahrgastarmen Tagen einer von zwanzig Passagieren einen Sitzplatz, der Rest sammelt sich intim aneinander geschmiegt in den Müllbehälterzonen.

Für die modernen Business-Kunden, die nur der Umwelt zuliebe mit der Bahn fahren, werden dafür als besonderes Schmankerl zahlreiche protzige aber leere Waggons durch Österreich geschifft. Die ÖBB rechtfertigen sich hingegen mit der Begründung, die Züge seien nur deshalb so überfüllt, weil sie regelmäßig um 30-90 Minuten verspätet eintreffen.

Güterverkehr

Ebenso wie beim Personenverkehr betrachtet die ÖBB einen Gütertransportauftrag als größten anzunehmenden Störfall. Beim Gütertransport wird die Störfallreduktion durch das Abbrechen der Anschlussbahnen optimiert. Merke: Auf dem Aktienmarkt ist es nicht wichtig ob man etwas produziert oder einen Dienstleistung anbietet, sondern nur glaubhaft den Eindruck vermittelt, man würde das tun. Gerade in der Hochfinanz ist das kein Problem, da die dortigen gar nicht wissen, was eine Eisenbahn ist.

Zentraler Umsteigepunkt

Ein Zug aus Wird Gereinigt ist angekommen!

Der Zentrale Umsteigepunkt der ÖBB ist die Kleinstadt Wird Gereinigt. Aus strategischen und gewinnorientierten Gründen muss das so sein! So kann die ÖBB das 50-fache des eigentlichen Fahrpreises verlangen, ohne befürchten zu müssen, dass die EU alle Bahnhöfe wieder zu nicht-rauchfreien Bahnhöfen erklärt oder gar eine billigere Eisenbahngesellschaft gründet, um den ÖBB Konkurrenz zu machen. Die Aufenthalte in Wird Gereinigt variieren zwischen 6 Sekunden und 12 Jahren. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, den Fahrplan genau zu studieren, auch weil der Bahnhof von Wird Gereinigt mit seinen 333 333 Bahnsteigen der größte Bahnhof der Welt ist.

Andere bedeutende Knotenpunkte der ÖBB sind „Nicht einsteigen“ und „Dienstfahrt“ sowie die Ziele "Abgesperrt" und "Vorne Einsteigen", die vorallem von der Kärntner S-Bahn nur all zu gerne bedient werden.

Ansagen

Die beste Freundin der ÖBB war Chris Lohner. Sie ist die bekannteste Stimme Österreichs, da sie mit ihrer einschläfernden, langatmigen Stimme auf allen Bahnhöfen Gute-Nacht-Geschichten über die Lautsprecher erzählte.

"Achtung, Bahnsteig 5. Intercity 633, "Egger Lienz", von Wien Südbahnhof, nach Sillian, über Villach Hauptbahnhof, Spittal-Millstättersee und Lienz mit der Planabfahrt um 15.36, fährt ab! Die 1. Klasse und der Speißewagen, befinden sich in der Zugmitte. Vorsicht! Türen schließen automatisch. Dieser Zug hält bis Sillian in den Bahnhöfen: Spittal-Millstättersee, Greifenburg-Weißensee, Oberdrauburg und Lienz. Bitte Vorsicht! Wir wünschen eine Gute Reise mit den östrreichischen Bundesbahnen!"

Diese Geschichten kommen meistens sogar noch Englisch:

"Attention, plattform 5, Intercity 633, "Egger Lienz", from Wien Südbahnhof, to Sillian, via Villach Hauptbahnhof, Spittal-Millstättersee and Lienz, Departure at 15.36, is now leaving! The first class and the dining car, are in the middle section of the train, caution! Doors close automaticly! Before calling at Sillian, this train also stops at: Spittal-Millstättersee, Greifenburg-Weißensee, Oberdrauburg and Lienz. Stand Clear! We wisch you a pleasent journey, with the austrian railway federation!!

Regionalzügen schenkt Frau Lohner dagegen eher wenig Beachtung:

"Achtung Bahnsteig 3, Regionalzug nach Mürzzuschlag, fährt ein! Bitte beachten Sie das der Zustieg in diesen Zug nur mit gültiger Fahrkarte möglich ist"

In den Zügen weist sie völlig desinteressiert darauf hin, das man den die niedrige Bahnsteighöhe beachten möge:

"Nächster Halt, Next Stop: Gummern; Beachten Sie beim Aussteigen, den Niveau Unterschied, zwischen Zug und Bahnsteig!"

Bei der Wiener S-Bahn allerdings wird man mit folgenden Aussagen darauf hingewiesen das man sich auf schlimmeres einstellen kann:

"Achtung Bahnsteig 3 S-Bahn nach Hollabrunn fährt ab. Dieser Zug wird im Bahnhof Floridsdorf geteilt, der vordere Zugteil verkehrt nach Hollabrunn der hintere nach Floridsdorf."

Oft hört man auch Ausreden zum Beispiel wenn der Lokführer zu betrunken ist zum Zugfahren ist und der Zug dann ausfällt:

"Eine Information für Reisende nach Mistelbach: Die S-Bahn Richtung Mistelbach fällt heute aus. Grund dafür ist ein Technischer Defekt."

Bei Fernzügen wiederum wird die Schuld oft dem Ausland in die Schuhe geschoben z.B.: bei Verspätungen:

"Der Railjet 666 nach Graz Hauptbahnhof ist um 30 Minuten verspätet. Grund dafür ist eine Verspätung aus dem Ausland."


Da die ÖBB ihre Kundschaft nicht für intelligent genug hält, ohne helfende Hinweise sicher auszusteigen.

Nach einem heftigem Streit (über die Gründe kann man nur spekulieren) hat sich die Freundschaft zwischen Lohner und ÖBB in vielen Teilen Österreichs aufgelöst. Dies hatte zur Folge dass die Lautsprecheransagen nun von einem elektronischen Voice Reader Programm kommen. Seit der Einführung dieser Ansagen ist das "Zug-Bingo" ein beliebter Spaß für Groß und Klein in den Bahnhöfen. Ziel dieses Spiels ist es zu erraten welcher Zug woher kommt und wohin dieser fährt, da sich die Computerstimme mit der Aussprache sehr schwer tut. So wird zum Beispiel aus Althofen, Ahlthoffen; aus einem Regionalexpress wird ein Regjonnallexpressssssssss; aus Nickelsdorf wird Nikklsdooorf;aus dem Hauptbahnhof wird der Haubtbahnhoffff, aus der S-Bahn 1 wird die Seins usw. Zu gewinnen gibt es übrigens (wenn man das Zug-Bingo gewinnt) den Hauptpreis: Den Transport an den Zielort welcher auf dem Bingoschein (auch: Fahrkarte) aufgedruckt ist.

Aus dem selben Grund wird in vielen Zügen z.B. auch die Seite des Ausstiegs vor Ankunft durchgesagt.

Hochgeschwindigkeitsbahn

Dank einer revolutionären Hochgeschwindigkeitsbahn ist es nun möglich, die Strecke Salzburg - Wien ganze zehn Minuten schneller zu bewältigen. Das heißt mit Glück erwischt man in Wien eine frühere U-Bahn. In dieser Bahn befindet sich auch eine tolle Anzeige, auf der man sehen kann, welche Züge man beim Umsteigen nicht erreicht und für welche Züge man beim Umsteigebahnhof über die Gleise rennen oder sich an der Lokomotive anhängen muss. Diese Verspätungen bringen aber auch Vorteile mit sich, denn man kann immerhin eine Stunde später am Bahnhof erscheinen und sich trotzdem sicher sein, dass sich alles ausgeht.

Gründe für Verspätungen können sein:

  • Die Mutter des Lokführers sitzt daneben und schreit die ganze Zeit "Nicht so schnell Bub!"
  • Die Witterungsbedingungen sind für Zugverkehr absolut ungeignet (kommt bei Temperaturextremen von über 20°C oder unter 15°C vor).
  • Fahrgäste beschweren sich, warum der Zug "railjet" heißt und man beim Start keine gratis-Zeitung bekommt.
  • Der Zug muss halten, weil der Schienenbus aus Hintertupfing nach Bad Kleinkirchheim Vorfahrt hat.

Dafür hat eine Fahrt im Railjet ernormen Erholungswert. Hier wird es großgeschrieben, dass jeder Fahrgast "sein Leben in vollen Zügen genießen" kann.

Motto

"Wer nicht will oder kann geht zu Post oder Bahn" bzw. "Wer nichts ist und wer nichts kann geht zu Post und Eisenbahn" oder auch "Jetzt kommen Verspätungen rein, ÖBB"

Siehe auch