Nürnberg (N) Die sechs Glocken der evangelischen Peterskirche (Turmaufnahme)

(c) glockenzeit, CC BY 3.0

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Beschreibung:
Im Turm der Peterskirche im nach ihr benannten Nürnberger Stadtteil befindet sich ein sechsstimmiges Glockengeläute, welches auf zwei Glockenstuben verteilt ist. In der unteren Stube hängen übereinander die größte und drittgrößte Glocke, sie wurden genauso wie die Glocken 2 und 4 erst nach dem Zweiten Weltkrieg zur Wiederherstellung eines Geläutes angeschafft. Alle Kriege überstanden hat nur die Friedensglocke, sie stammt noch aus der Erbauungszeit der Kirche und musste den Turm nicht verlassen. Neben ihr befindet sich die historische Leihglocke aus Lauchstädt, welche ihren Weg nach dem Zweiten Weltkrieg in den Kirchturm von Sankt Peter fand und im Normalfall allerdings nicht mit den anderen Glocken gemeinsam geläutet wird. Insgesamt ergibt sich ein recht klangvolles und einzigartiges Gesamtgeläute der vier großen Euphonglocken und beiden Bronzeglocken. Lediglich die Klangabstrahlung nach außen lässt zu wünschen übrig, da die Glocken der unteren Stube wie anfangs im Video zu hören doch stark hervorstechen. Dies hängt sicher auch mit dem niedrigen Läutewinkel der kleinsten Glocken zusammen. Im Geschoss zwischen den Turmstuben mischt sich allerdings das gesamte Geläute erstaunlich gut.

Gl. 1 | Kommet | cis' | 1719 kg | 1480 mm | Czudnochowsky (1955) Gl. 2 | Glaubet | e' | 1018 kg | 1220 mm | Czundochowsky (1955) Gl. 3 | Betet | fis' | 645 kg | 1090 mm | Czundochowsky (1955) Gl. 4 | Dienet | gis' | 466 kg | 970 mm | Czudnochowsky (1955) Gl. 5 | Friede | h' | 292 kg | 795 mm | Rincker (1900) Gl. 6 | Leihglocke | c | 239 kg | 725 mm | Voillard (1653)

Bereits im 14. Jahrhundert wird über die Gemeinde Sankt Peter in Nürnberg berichtet, damals noch als "Siechkobel", also ein Haus für aussätzige Menschen. Im Jahr 1701 stand neben der damals bereits existierenden Peterskapelle und dem Seuchenhaus lediglich noch eine Wirtschaft. Etwas später wurde allerdings das Haus aufgelöst - nur noch die Kapelle durfte bestehen. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde schließlich der Friedhof Sankt Peter eingeweiht. In den Jahren 1897 bis 1901 wurde die Peterskirche an heutigem Standort im neogotischen erbaut, um die zu klein gewordene Peterskapelle in der Nähe zu entlasten. Nach der Beschädigung des Turmes, Daches und der Orgel der Peterskirche im Zweiten Weltkrieg mussten diese wieder errichtet werden, im Großen und Ganzen blieb die Kirche glücklicherweise größtenteils verschont. Da im Gotteshaus viele Nachbildungen historischer Kunstwerke zu sehen sind, wirkt dieses heute noch um einiges älter als es eigentlich ist.

Vielen Dank an das Pfarrbüro und den Mesner der Peterskirche für die Ermöglichung der Aufnahme.

Aufnahme vom 06.08.2018 zu einem Sonderläuten am Vormittag
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Weitere Informationen zur Lizenz des Bildes finden Sie hier. Letzte Aktualisierung: Sat, 07 Jan 2023 00:24:32 GMT

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