Frankfurt, Alter Friedhof Bockenheim, Rohmer-Gräber


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Frankfurt, Alter Friedhof Bockenheim, Solmsstraße. Da der Bockenheimer Kirchfriedhof im direkten Umfeld der Jakobskirche geschlossen werden musste, entstand dieser sog. "alte Friedhof" in der Solmsstraße des noch nicht eingemeindeten Dorfes/Stadt Bockenheim. Die Solmsstraße endete damals hier. Die Bahngleise waren noch nicht gelegt, Industriebetriebe noch nicht errichtet. Die Grabstätte der Familie Johann Conrad Rohmer entstand hier als eine der ersten Grabstätten verstorbener begüteter Bürger. 1895, nach der Eingemeindung Bockenheims, wurde dann der Frankfurter Hauptfriedhof vorgezogen. So bestattete die Familie Rohmer später ihre Familienangehörigen in der dortigen Gruftenhalle 46. Im Vordergrund dieses Bildes steht das Grabmal als eine große Urne auf hohem Sockel mit Inschrift Johann Conrad Rohmer Bürger und Handelsmann der freien Stadt Frankfurt am Main (56 Jahre alt), geb. den 19. Maerz 1769 in Eltersdorf bei Nürnberg, gest. den 25. November 1825 dahier in Bockenheim. Sein Geburtsort Eltersdorf war ab 1714 gemeinsames Eigentum des Fürstentums Bayreuth, des Fürstentums Ansbach und der Stadt Nürnberg. Johann Conrad Rohmer war ein sehr begüteter Frankfurter Bürger. Im Frankfurter Stadtarchiv finden sich heute noch Unterlagen über seine Prokuraerteilung vom 30.10.1820, sowie sein Gesellschaftereintritt in die Firma Gebrüder Rohmer vom 11.12.1820. 17 Monate vor seinem frühen Tod mit 56 Jahren, kaufte er am 13.07.1824 von Johann Cristoph Friedrich Lippert dessen zweistöckige Villa nebst umfangreichem Park und Weiher ab. Diese später sog. alte Villa Rohmer lag am Eingang der heutigen Markgrafenstraße. Diese Villa wurde 1905, achtzig Jahre später, abgebrochen, der Grund parzelliert und neue bebaut. Zur Erinnerung erhielten die Gebäude in der Markgrafenstraße verpflichtende Vorgärten. Das Grabmal in der Mitte des Bildes, ein Kreuz mit Weinlaubkranz auf enem Sockel wurde für seine 1958 im Alter von 71 Jahren verstorbene Ehefrau Johanna Dorothea Sophia Barbara geborene Peters (* 01.06.1787 in Wennebostel, 25 km vor Hannover, + 13.11.1858) errichtet, deren Testament im ISG-Institut für Stadtgeschicht aufbewahrt wird. Das dritte Grabmal in Form einer Stele, einem Obelisk auf Würfelsockel, wurde für den 1867 mit 52 Jahren verstorbenen Sohn Heinrich Rohmer errichtet. Es trägt die Inschrift: Heinrich Rohmer, geb. in Hamburg, 3.Mai 1815, gest. in Bockenheim, 20.Merz 1867. Er ließ sich 1863 ein Gebäude auf dem verbliebenen großen Restgelände des Familiengeländes an der Westseite des Parks für sich umbauen. Dies befand sich am Eck der heutigen Kurfürsten-/Großen Seestraße. Vor dem Umbau für Heinrich Rohmer, betrieb hier seit 1844 bis 1863 ein A.Alexander seine Strohhutfabrik. Nach dem Tod von Heinrich wurde das Gebäude bis 1875 als Korsettenfabrik benutzt, später dann hier eine große Wohnanlage errichtet. Im Park selbst hatte sich Carl Rohmer 1835 eine Villa erbaut, die dann um 1920 niedergelegt wurde. Auch dieses Anwesen wurde parzelliert und teilweise bebaut. Der heutige Rohmerplatz und die Rohmerstraße entstand. Die Witwe von Heinrich Rohmer, Frederike Karoline Rohmer geborene d'Orville (* 18.03.1833 + 22.06.1909) wurde schon nicht mehr neben ihrem Ehemann auf dem Friedhof Solmsstraße, sondern auf dem Frankfurter Hauptfriedhof, in dortiger Gruftenhalle 46, bestattet. 2012 nahm das Gartenbauamt der Stadt Frankfurt hier umfangreiche Sanierungsarbeiten vor.
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Weitere Informationen zur Lizenz des Bildes finden Sie hier. Letzte Aktualisierung: Tue, 05 Sep 2023 06:27:03 GMT

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