Die vier Heiligen stehen unter ornamentalen Arkaden. Über ihren Häuptern erscheinen himmlische Heerscharen. In den Kopfscheiben richten Adler ihren Blick auf das grelle Licht der Sonne – Sinnbilder der frommen Seele, welche die Pracht des ewigen Gottes erblicken. Georg und Michael stehen über den von ihnen besiegten Personifikationen des Bösen. Unter dem heiligen Georg ist vor der mit erhobenen Händen um Hilfe schreiende Prinzessin mit fantastischem Kopfputz der Drache zu sehen, ein Raubtier, das heftig in die Lanze beißt. Der Erzengel, als muskulöser junger Mann mit blonden Haaren dargestellt, triumphiert mit ausgestreckten Armen über Luzifer, der in sich zusammenfällt; seine Lanze ist in drei Stücke zerbrochen. Neben ihm fletscht der der schwarze Höllenhund mit haẞerfüllten Augen seine Zähne. Anna und Maria Magdalena sind als vornehme Damen gekleidet. Hinter der Mutter Mariens stehen die Muttergottes und Christus, unter ihr sprudelt ein Springbrunnen, ein vielfältiges marianisches Symbol. Unter der Sünderin Maria Magdalena, verhüllt mit einem langen schwarzen Schleier, schleicht eine Schlange durch einen rot blühenden Rosenbusch, der Eifer und Güte symbolisiert. Beide Eigenschaften kennzeichnen Magdalena.
Stilistisch herrscht in diesem Bleiglasfenster ein diskreter Jugendstil. Er findet sich etwa in den geschlängelten Linien, die den von der Lanze durchborten Drachen umreiẞen wie auch in den Verzierungen. Die Pflanzenwelt ist stark stilisiert. Die Farben haben symbolische Bedeutung. Das grelle Rot der Kleidung Michaels unterstreicht seine Dynamik und seine siegesbewuẞte Haltung. Im Gegensatz dazu kennzeichnen die grauen, schwarzen und violetten Töne die Betrübnis und das Entsagen von Anna und Maria Magdalena.Der Urheber dieses Werks ist 1946 gestorben; es ist daher gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
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