Argyreus hyperbius inconstans
Relevante Bilder
Relevante Artikel
Liste von neuzeitlich ausgestorbenen InsektenEs sind beinahe eine Million Insektenarten bisher wissenschaftlich beschrieben worden. Die Rote Liste der gefährdeter Arten der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) listet im Juli 2022 nur 12161 Arten auf, von denen allerdings lediglich 59 Arten als ausgestorben gelten, eine Art als in der Wildnis ausgestorben und 412 weitere Arten als kritisch bedroht, davon 81 kritisch bedroht, möglicherweise ausgestorben. 949 Arten gelten als gefährdet. Bei 3121 dieser 12161 Arten lautet der Gefährdungsstatus allerdings "zu wenig Daten vorhanden". Bei den allermeisten Insektenarten ist der Gefährdungsstatus von der IUCN somit noch nicht ausreichend untersucht worden, weswegen man davon ausgehen kann, dass wesentlich mehr als nur 59 Arten ausgestorben sind. Es erscheint auch logisch, dass man bei kleinen Lebewesen den Gefährdungsstatus wesentlich schwerer beurteilen kann als bei großen Tieren wie zum Beispiel einem Nashorn. Deswegen ist die IUCN auch sehr vorsichtig mit der Einschätzung, ob eine Insektenart ausgestorben ist oder nicht. Zum Beispiel ist von der Hummel-Art Bombus rubriventris nur ein einziges Exemplar aus dem Jahr 1835 bekannt, trotzdem ist ihr Gefährdungsstatus (PE), also Critically Endangered und nicht endgültig Extinct. Auch die Libellen-Art Protosticta gracilis ist laut IUCN im Jahr 1859 zuletzt gesichtet worden, trotzdem ist ihr Gefährdungsstatus nur Critically Endangered, obwohl sie danach eben nie mehr gesichtet worden ist und ihr Lebensraum komplett zerstört wurde. Dass die IUCN mit dieser Vorsichtigkeit nicht falsch liegt, zeigt das Beispiel der Weichwanzen-Art Lopsallus flavosparsus. Von ihr wurde ein einziges Exemplar im Jahr 1875 gefunden, die IUCN schätzte ihren Gefährdungsstatus trotzdem nur als ein. Tatsächlich konnten im März 2017 zwei weitere Exemplare gefunden werden. Die Libellen-Art Sinhalestes orientalis ist laut IUCN im Jahr 1862 zuletzt gesichtet worden, trotzdem ist ihr Gefährdungsstatus nur – Critically Endangered. Tatsächlich wurde im Jahr 2012, also 150 Jahre später, die Art wiederentdeckt. Allerdings steht im IUCN-Artikel von dieser Entdeckung noch nichts. Ein weiteres Beispiel für die (sinnvolle) Vorsichtigkeit der IUCN ist die Libellen-Art Euthore mirabilis, welche laut IUCN im Jahr 1839 zuletzt gesichtet worden ist. Ihr Gefährdungsstatus lautet "zu wenig Daten vorhanden". Erstaunlich ist die Einschätzung bei der Libellen-Art Rhinocypha hageni, welche laut IUCN vor über 100 Jahren nicht mehr gesichtet worden ist. Ihr Gefährdungsstatus ist trotzdem nur gefährdet, weil die verbleibenden Wälder der nicht einmal 900 km² großen Insel, auf der diese Art lebt, seit Jahrzehnten nicht mehr von Entomologen besucht wurde. Deswegen darf man sich auch nicht wundern, wenn die Heuschrecke Catantops tanganus den IUCN-Gefährdungsstatus nicht gefährdet hat, obwohl die Art seit 1964 nicht mehr gesichtet wurde. Der Grund für diese ungewöhnliche Einschätzung ist der, dass die Art eine relativ weite Verbreitung hatte und wenig spezialisiert war und deswegen noch eine hohe Chance besteht, dass sie wiederentdeckt wird. In dieser Liste taucht er aber trotzdem auf, weil er seit über 20 Jahren nicht mehr gesichtet wurde und somit wenn nicht ausgestorben, dann aber auf jeden Fall zumindest verschollen ist. Die IUCN lag aber auch hie und da falsch, hat diese Fehler aber berichtigt, wie zum Beispiel bei der Rüsselkäfer-Art Pentarthrum blackburni, welche angeblich endemisch auf Hawaii lebt(e). Sie galt seit 1961 als ausgestorben, wurde aber mittlerweile zur Art Allopentarthrum elumbe synonymisiert, ist in vielen Gegenden der Erde heimisch und ihr Gefährdungsstatus wurde von Extinct in Least Concern geändert. Die Rüsselkäfer-Art Macrancylus linearis, welche von der IUCN bis zum Jahr 1996 mindestens ein Jahrzehnt lang als ausgestorben (Extinct) gelistet wurde, gilt mittlerweile wieder als ungefährdet. Die Grillen-Art Leptogryllus deceptor wurde vor 1910 zuletzt gesichtet, obwohl die IUCN behauptet, dass die Art nur in freier Wildbahn ausgestorben ist. Auch bei der Obstfliege Drosophila lanaiensis irrt sich die IUCN, welche dieser Art noch immer den Gefährdungsstatus – Extinct zuteilt, obwohl die Art im Jahr 2010 wiederentdeckt wurde. .. weiterlesen