Startrampe (Rakete)

Startrampen für Raketen sind transportable oder fest installierte Bauwerke, die die Rakete bis kurz vor ihrem Start fixieren. Versorgungsleitungen und Messkabel, mit denen die Rakete verbunden ist, werden teilweise erst unmittelbar nach dem Start getrennt. Startrampen sind zu unterscheiden von Raketensilos.

Einrichtungen für ungelenkte und gelenkte Raketen

Ungelenkte und durch einfache Leitwerke gelenkte Raketen müssen möglichst schnell beschleunigt werden, da diese die umströmende Luft und die Eigenrotation zur Stabilisierung ihrer Flugbahn benötigen. Daher sind Startrampen zu finden, in die ein Katapult zur Beschleunigung des Flugkörpers eingebaut ist. Alternativ kann auch ein Startturm die Führung der Rakete übernehmen.

Startrampen für gelenkte Raketen besitzen stattdessen nur Wartungsgerüste (Versorgungsturm, Montageturm).

Fest installierte Startrampen (mit teils mobilen Bestandteilen)

Saturn V mit Versorgungsturm auf einem Mobile Launcher Platform, darunter der Crawler-Transporter

Für größere Raketen werden Startrampen auf einer großen betonierten Fläche fest installiert. Die Rakete steht auf einer tischartigen Konstruktion, dem so genannten Starttisch.

Dieser Tisch kann auch mobil sein und wird beispielsweise als Mobile Launcher Platform von der NASA verwendet. Große Raketen werden bereits auf einem solchen mobilen Starttisch im Vehicle Assembly Building montiert und dann von dort auf dem Tisch mittels eines Crawler-Transporters zur eigentlichen Startrampe gefahren. Bei einigen Raketen wie etwa der riesigen Saturn V wurde auch der Versorgungsturm auf dem Tisch mit transportiert.

Für den Start von Flüssigkeitsraketen müssen Startrampen stets über ein aus Sicherheitsgründen fernbedienbares Betankungssystem verfügen. Zu jeder Startrampe gehört ein entweder als Bunker ausgeführter oder in einem gepanzerten Fahrzeug untergebrachter Leitstand, der so genannte Startleitstand. Er dient zur Durchführung der Startprozedur und zur Überwachung des Fluges der Rakete. Die Gesamtheit aus Startrampe und den dazugehörigen Anlagen wird auch Startkomplex genannt.

Mobile Startrampen

Eine mobile Raketenstartrampe ist ein Fahrzeug, das eine oder mehrere meist militärische Raketen trägt, diese zum Ziel ausrichten und direkt vom Fahrzeug starten kann.

Im Englischen existieren die Bezeichnungen TEL (transporter erector launcher) und TELAR (transporter erector launcher and radar), wobei letzteres auch ein eigenständiges Radarsystem voraussetzt. Beispiele hierfür sind Flugabwehrraketensystemen wie die MIM-104 Patriot oder 9K330 Tor.

Bei Boden-Boden-Raketen werden TELs sowohl für ballistische Raketen als auch für Mehrfachraketenwerfer benutzt.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Startrampen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Mobile Raketenstartrampen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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SSR111 Sept. 2008.JPG
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Die selbstfahrende Startrampe (SSR) 111 zum "Tag der offenen Albertstadt" am 13.09.2008 im MHM in Dresden.

Das System Рубеж-Э (Rubesh-Ä) besteht aus dem Fahrzeug MAZ 543M, der Gefechtskabine mit Funkmeßmast und dem Startcontainer.
Sopka (4K87) im MHM in Dresden.JPG
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Der erste sowjetische (wörtlich übersetzt) Antischiffs Raketen Komplex (4K87) S-2 Sopka (SSC-2B SAMLET) auf einer fahrbaren Startrampe. Im MHM in Dresden.
Apollo 11 rollout.jpg
Apollo 11 Saturn V on the Crawler as it begins to go up the ramp to Pad 39-A
SS20 irbm.jpg
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A Soviet SS-20 IRBM, on display near the Great Patriotic War Museum, Kiev.

Image by ChrisO, August 2005
Scud Launcher.jpg
Opposing forces set up a SCUD missile site for Exercise Roving Sands '97.

Members of the opposing forces provide a strong sense of reality for Exercise Roving Sands '97 participants as they set up a SCUD missile site at Roswell, N.M., on April 26, 1997. More than 20,000 service members from all branches of the armed forces of the U.S., Canada, Germany, and the Netherlands are participating in Exercise Roving Sands '97. The exercise is designed to refine their skills in operations using an integrated air defense network of ground, missile and radar early warning systems combined with tactical fighter and bomber aircraft operating in a simulated high-threat environment.