Rubbellos

Ein Rubbellos ist ein Teilnahmeschein an einer Sofortlotterie, bei der Felder freigerubbelt werden müssen, um in Erfahrung zu bringen, ob man gewonnen hat.

Das klassische Rubbellos hat mehrere Felder, unter denen drei gleiche Zeichen (Geldwerte, Glückssymbole etc.) erscheinen müssen, um Gewinn zu bringen. Es existieren jedoch auch Adaptionen bekannter (Karten-)Spiele, wie z. B. Black Jack, Poker oder Monopoly. Ein Rubbellos besteht aus einem Papierträger mit Aufdruck und einem maschinell aufgebrachten Aufkleber, der auf einer transparenten Folie eine leicht wegzurubbelnde Schicht aus gummiähnlicher Substanz besitzt.

Dieselbe Funktion, jedoch andere Technik ermöglicht das Aufreißlos.

Geschichte

Die ersten modernen computergenerierten Rubbellose wurden 1973 durch das US-Unternehmen Scientific Games mit Hilfe von John Koza und Daniel Bower vorgestellt.^[1][2] Das erste Rubbellos in Europa wurde 1978 von der Loterie Romande aus der Schweiz ausgegeben.^[3]

1987 beantragte Astro-Med, Inc. das US-Patent für Lotteriescheine.^[4]

2005 startete PrimeScratchCards die erste Internetseite, die ausschließlich online Rubbellose anbot.^[5]

Betrügerischer Missbrauch

Eine weit verbreitete Praktik ist die kostenlose Verteilung von Losen mit Preisen von sehr geringem Wert bis hin zu extravaganten Preisen. Obwohl die Rubbellose einen gewonnenen Preis anzeigen, kann jener nur nach minutenlangen Telefongesprächen zum überteuerten Minutentarif erhalten werden, sodass der Gewinner für das Telefonieren mehr Geld ausgibt als der Preis wert ist.^[6]

Im Februar 2018 wurde von The Guardian berichtet, dass ein 250.000-£-Gewinnspiel weiterhin Lose verkauft hat, obwohl die 15 Hauptpreise bereits vergeben worden sind. Dabei wurden dieselben Jackpots immer noch beworben.^[7] Viele Lotterien veröffentlichen über ihre Händler aktuelle Spielelisten mit bereits gewonnenen Jackpots, noch offenen Hauptpreisen und Gewinnerlisten auf ihren Internetseiten.^[8]

Altersbeschränkung

In Deutschland und in der Schweiz sind Rubbellose für Personen ab einem Alter von 18 Jahren erhältlich.^[9][10] Österreichische Rubbellose sind ab 16 Jahren erhältlich.^[11] Zuvor bestand keine Altersbeschränkung und der Verkauf der Rubbellose lag im Ermessen der Verkäufer, bis die Österreichischen Lotterien die Vorschriften verschärften.

Größtes Rubbellos der Welt

Das derzeit weltgrößte Rubbellos^[12] wurde am 5. Juli 2011 in Bremen vorgestellt. Es war 61,94 m² groß (38,00 m × 1,63 m), wurde anlässlich der Breminale (2011) produziert und brachte mehr als 20.000 Euro an Spenden ein.^[13]

Galerie

• 

  Finnisches Weihnachts-Rubbellos

• 

  Weltgrößtes Rubbellos, Bremen, 5. Juli 2011

Weblinks

Wiktionary: Rubbellos – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

1. ↑ Von Rubbellosen zum Premium-Entwickler. Abgerufen am 2. Oktober 2020. 
2. ↑ John Koza Interview. Abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch). 
3. ↑ Histoire. Archiviert vom Original am 25. November 2009; abgerufen am 17. November 2009 (französisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www2.loterie.ch 
4. ↑ Patent US4643454A: Lottery ticket. Angemeldet am 14. Januar 1986, veröffentlicht am 17. Februar 1987, Anmelder: Astro Med Inc, Erfinder: Albert W. Ondis.‌
5. ↑ Die Geschichte der Rubbellose. Abgerufen am 2. Oktober 2020. 
6. ↑ Rubbelkartenpreise können irreführend sein, warnt OFT. Abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch). 
7. ↑ Jackpots auf einigen Rubbelkarten der National Lottery sind unmöglich zu gewinnen. Abgerufen am 5. Oktober 2020 (englisch). 
8. ↑ Zahlreiche Gewinner: Hessen im LOTTO-Glück. Abgerufen am 5. Oktober 2020. 
9. ↑ Jugendschutz bei Lotterien und Wetten. Abgerufen am 2. Oktober 2020. 
10. ↑ Jugendschutz. Abgerufen am 2. Oktober 2020. 
11. ↑ Spielerschutz. Abgerufen am 2. Oktober 2020. 
12. ↑ Weltrekord: INnUP stellt weltgrößtes Rubbellos her. Abgerufen am 2. Oktober 2020. 
13. ↑ Namhafte Künstler und Fair Trade auf der Breminale. Abgerufen am 2. Oktober 2020.