Bahnstrecke Břeclav–Brno

Břeclav–Brno hlavní nádraží[1]
Kursbuchstrecke (SŽDC):250
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:25 kV 50 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
von Wien Nordbahnhof (vorm. KFNB)
von Kúty (seit 1929)
Thaya
83,131Břeclav
Eisenbahnbrücke Břeclav zur Zuckerfabrik (bis 1992)
Břeclav přednádraží
nach Kúty (vorm. KFNB, bis 1929)
nach Bohumín (vorm. KFNB)
ehem. Protektoratsgrenze (1938–1945)
90,812Ladná
94,207Podivín
Trkmanka
98,252Rakvice
ehem. Protektoratsgrenze (1938–1945)
von Hodonín (vorm. LB Saitz–Czeicz–Göding)
102,208Zaječí
von Hustopeče u Brna (vorm. Auspitzer Lokalbahn)
108,274Šakvice
111,296Popice
114,725Pouzdřany
ehem. Protektoratsgrenze (1938–1945)
Svratka
117,902Vranovice
nach Pohořelice (vorm. KFNB)
123,325Žabčice
von Židlochovice (vorm. KFNB)
125,833Hrušovany u Brna
ehem. Protektoratsgrenze (1938–1945)
128,293Vojkovice nad Svratkou
ehem. Protektoratsgrenze
131,634Rajhrad
133,597Popovice u Rajhradu
137,023Modřice
139,311Brno jih
Brno-Horní Heršpice modřické zhlaví
nach Brno dolní nádraží–Brno-Židenice
Autobahn D1
Brno hl. n.–Hevlin (–Wien)
Verbindungskurve von Odb. Státní silnice (vorm. StEG)
140,736Brno-Horní Heršpice
Verbindungskurve nach Brno dolní nádraží (vorm. StEG)
von Přerov (vorm. Mährisch-Schlesische Nordbahn)
Verbindungsbahn von Odb. Brno-Černovice (seit 1927)
Svratka
143,496Brno hlavní nádraží
von (Wien–) Hevlin (vorm. StEG)
143,765
156,029
nach Česká Třebová (–Děčín hl.n.) (vorm. Nördliche Staatsbahn)

Die Bahnstrecke Břeclav–Brno ist eine zweigleisige, elektrifizierte Hauptbahn („celostátní dráha“) in Tschechien, die ursprünglich von der k.k. priv. Kaiser Ferdinands-Nordbahn (KFNB) erbaut und betrieben wurde. Sie verläuft von Břeclav (Lundenburg) nach Brno (Brünn) und ist Teil des Paneuropäischen Verkehrskorridors IV sowie des TEN-Korridors Nr. 22.

Geschichte

Die Bahnstrecke Lundenburg–Brünn (Břeclav–Brno) wurde 1839 als Zweigbahn der Kaiser Ferdinands-Nordbahn von Wien nach Krakau erbaut, nachdem bereits 1837 der Abschnitt (Wien-) Floridsdorf-Deutsch Wagram und 1838 Deutsch Wagram–Lundenburg eröffnet wurden. Nach der Probefahrt der Lokomotive Moravia ging der Abschnitt Brünn–Groß Raigern (Rajhrad) am 15. Dezember 1838 in Betrieb.[2] Sie ist damit die älteste Eisenbahnverbindung in Tschechien. Die Strecke folgt weitestgehend dem Lauf der Flüsse Thaya und der Swratka.

Brünn erhielt damit seinen ersten Bahnhof, der als Kopfbahnhof in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum und damit leicht erhöht errichtet wurde. Die Strecke musste daher die letzten Meter auf Gewölbebögen geführt werden. Eine technische Meisterleistung stellt der unter der Leitung des später bei der Semmeringbahn berühmt gewordenen Ingenieurs Karl Ghega, später Carl Ritter von Ghega, 1838 dazu errichtete Viadukt dar. Er ist 637 m lang, verläuft in einer Krümmung und besteht aus Bogenbrücken über die Schwarza und die Wiener Straße. Der Viadukt besitzt insgesamt 72 Bögen.[2]

Eine Konkurrenzstrecke entstand 1870 durch die aus Wien über Grusbach (Hrušovany nad Jevišovkou) nach Brünn führende Strecke der StEG.

1967 wurde die Strecke elektrifiziert.

Am 1. Januar 1993 ging die Strecke im Zuge der Auflösung der Tschechoslowakei an die neu gegründeten České dráhy (ČD) über. Seit 2003 gehört sie zum Netz des staatlichen Infrastrukturbetreibers Správa železniční dopravní cesty (SŽDC).

Derzeit sind zwischen Břeclav und Brno, ausgenommen den Bahnhöfen, durchgehend 160 km/h erlaubt. Eine Anhebung auf 200 km/h wäre technisch leicht realisierbar, da im betroffenen Abschnitt nur ein Bahnübergang liegt, der durch eine Unterführung ersetzt werden müsste. Die Ausrüstung mit ETCS ist sowieso vorgesehen, weil sie Teil eines internationalen Korridors ist. Allerdings gaben die SŽDC bekannt, diese Adaptierung auf 200 km/h nicht vor 2030 vornehmen zu lassen.

Nach erfolgten Umbau des Bahnhofs Břeclav erfolgte im Jänner 2020 eine erste Testfahrt mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h.[3] Im weiteren Zuge plant der staatliche Eisenbahninfrastrukturbetreiber SŽ (früher SŽDC) bis 2025 die Strecke baulich anzupassen und auch die Reisegeschwindigkeit der Züge zu erhöhen[4]

Streckenverlauf

Die Bahnstrecke verlässt Břeclav / Lundenburg nordostwärts, um dann nach Trennung von der Linie nach Bohumin geradlinig nordwestwärts in der östlichen Thayaniederung zu verlaufen. Ab etwa Vranovice wurde die Linie in der Svratkasenke nun streng nordwärts bis Brno / Brünn geführt.

Literatur

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Břeclav–Brno – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Zdeněk Hudec u. a.: Atlas drah České republiky 2006-2007, 2. Auflage; Verlag Pavel Malkus, Praha, 2006, ISBN 80-87047-00-1
  2. a b H. Strach: Geschichte der Eisenbahnen Oesterreich-Ungarns. In: Geschichte der Eisenbahnen der Oesterreichisch-Ungarischen Monarchie. Band 1.1, S. 154, 156 (archive.org).
  3. [1] Testfahrt 200 km/h, Railcolour (engl.)
  4. [2] Ausbaupläne, Ceska Televize (tschechisch)