Warum werden zum Nikolaustag Mandarinen verschenkt?

Am 6. Dezember ist Nikolaus und es ist Brauch an diesem Tag die Stiefel vor der Tür mit Mandarinen sowie Nüssen, Äpfel und heutzutage auch Süßigkeiten und kleinen Geschenken zu füllen. Doch was hat es mit dem Brauch auf sich und wieso gehört ausgerechnet die Mandarine in den Stiefel?

Das Leben des Nikolaus

Um dem kuriosen Brauch, am Nikolaustag Mandarinen zu verschenken, auf den Grund zu gehen, muss man eine Zeitreise in die Vergangenheit unternehmen. Nikolaus von Myra lebte vom 15. März 270 n. Chr. – 6. Dezember 343 n. Chr. in der Türkei. Er war bekannt dafür, dass er sich für arme Menschen einsetzte, denn er hatte viel Geld geerbt und verteilte es an diejenigen, die wenig hatten.

Eine der bekanntesten Legenden von Nikolaus besagt, dass ein Vater kein Geld hatte, um seine Töchter zu verheiraten und sie stattdessen aus Verzweiflung verkaufen wollte. Als Nikolaus davon erfuhr, beschenkte er die Familie nachts mit Gold. Manche Menschen erzählen sich, er habe das Gold durch das Fenster geworfen, andere glauben, er habe das Gold durch den Kamin geworfen und es landete in den Strümpfen der Töchter, die dort zum Trocknen hingen.

Auch noch nach Nikolaus Tod erzählten sich die Menschen, dass Nikolaus jedes Jahr zu seinem Todestag durch seinen Geburtsort gezogen sei, um den Armen vergoldete Äpfel, Mandarinen und Nüsse vor die Tür zu legen. Wahrscheinlicher ist, dass die Menschen anfingen, die Strümpfe und Stiefel ihrer Kinder selbst mit diesen Gaben zu befüllen, um sie mit Glück und Gesundheit zu segnen.

Mandarinen, Nüsse und Äpfel stehen als Symbol für die Wohltaten und das gute Schaffen des Heiligen Nikolaus und seine Rolle als Schutzpatron der Kinder und Schüler.

Mandarinen zu Nikolaus

Dass heute vor allem Mandarinen eine besondere Bedeutung zu Nikolaus und in der gesamten Weihnachtszeit zukommt, hängt auch damit zusammen, dass die Südfrüchte früher nicht das ganze Jahr zu kaufen waren. In Südeuropa, beispielsweise in der Türkei, dem Heimatland des Nikolaus, werden Mandarinen von November bis März geerntet. Deshalb haben Mandarinen zu Nikolaus Saison.

Auch heute gibt es Mandarinen vorzugsweise als Obst im Winter zu kaufen. Viele Supermärkte haben sie dann im Angebot, wie auch das aktuelle Penny Prospekt zeigt, in dem die leckeren Zitrusfrüchte Teil des Aktionsangebots sind. Aber nicht nur Zitrusfrüchte sind hier einfach und günstig zu finden, sondern auch regional angebaute Äpfel.

Zwar werden auch Äpfel im Herbst geerntet und sind damit ebenfalls eine typische Winterfrucht (z.B. Bratäpfel), doch Mandarinen und ihre großen Schwestern, die Orangen, bilden einen besonderen Kontrast zur Kälte des Winters im Norden. Ihr Geschmack erinnert an die Sonne des Sommers und ist ein süßes Versprechen, dass Wärme und Licht im kommenden Jahr wiederkehren werden.

Doch, dass die Früchte in Deutschland überhaupt ihren Weg in den Stiefel und auf den Gabentisch finden, ist dem Welthandel zu verdanken. Ursprünglich stammt die Mandarine vermutlich aus dem Nordosten Indiens oder dem Südwesten Chinas. In China werden die Früchte schon seit Tausenden von Jahren kultiviert.

1805 brachte Sir Abraham Hume die ersten Mandarinen nach Europa. Später entwickelte sich daraus die Mittelmeer-Apfelsine. Damals konnte man sich noch nicht vorstellen, dass die Frucht, die an eine Zitrone erinnerte, zum beliebten “Weihnachtsapfel” avancieren würde.

Andere Bräuche zur Weihnachtszeit

Die folgenden Weihnachtsbräuche gehören zu den beliebtesten Bräuchen der Deutschen:

1. Weihnachtsbaum

Der Weihnachtsbaum in deutschen Wohnzimmern ist das Sinnbild der Weihnachtszeit. Früher wurde er mit Äpfeln und buntem Papier geschmückt.

2. Plätzchen backen

In der Vorweihnachtszeit verwandeln sich die meisten Küchen in Weihnachtsbäckereien. Bei diesem Brauch werden klassischerweise Zimtsterne oder auch Lebkuchenhäuser gebacken.

3. Adventskalender & Adventskranz

Um die Wartezeit bis zum Weihnachtsfest zu versüßen, ist der Adventskalender besonders bei Kindern sehr beliebt. Erwachsene erfreuen sich am Adventskranz, an dem an jedem Adventssonntag eine Kerze entzündet wird.

Mit diesen Bräuchen wird die Weihnachtszeit ein echter Genuss.