Heizöl
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Als fossiler Brennstoff wird Heizöl in erster Linie zum Beheizen von Wohn- und Lebensräumen sowie zum Erzeugen von Energie in industriellen Anlagen verwendet. Heizöl ist flüssig und wird aus der Destillation von Rohöl gewonnen. Der Verwendungszweck bestimmt dabei, welcher Qualität das Heizöl entsprechen soll, denn es ist in unterschiedlichen Qualitätsstufen erhältlich. Viele Länder bevorzugen die Nutzung von Erdgas anstelle von Heizöl, doch tatsächlich wird Heizöl weltweit genutzt, gerade dort, wo kein Erdgas verfügbar ist.
Zusammensetzung und Herstellung
Wird Rohöl raffiniert, entsteht Heizöl als Nebenprodukt. In der Destillation entstehen unterschiedliche Stoffe, darunter Benzin und Diesel sowie Heizöl. Das Heizöl ist dabei eine der schwereren Fraktionen und weist außerdem eine höhere Viskosität auf als die anderen Stoffe, die bei der Raffination entstehen. Da es unterschiedliche Rohöle gibt und auch das Heizöl auf unterschiedliche Arten und Weisen gewonnen werden kann, unterscheiden sich auch die chemischen Zusammensetzungen. Gemeinsam haben sie aber, dass sie hauptsächlich aus Kohlenwasserstoff bestehen. Außerdem enthalten sie Schwefel, der in vielen Ländern gesetzlich reguliert und möglichst gering gehalten wird. Grundsätzlich lässt sich Heizöl in drei Kategorien unterteilen.
- Standard-Heizöl (HEL): Dieses Heizöl ist besonders schwefelarm und dient dem allgemeinen Gebrauch.
- Premium-Heizöl: Als hochwertiges Heizöl soll diese Variante besonders haltbar sein und enthält Zusatzstoffe, die die Lagerfähigkeit, Verbrennungsqualität und den Korrosionsschutz verbessern.
- Bio-Heizöl: Dieses Heizöl enthält Additive wie Pflanzenölmethylester (PME), die als nachwachsende Rohstoffe für eine grünere Energiegewinnung sorgen sollen.
Verwendung
Heizöl dient vor allem der Wärmegewinnung und wird in Heizkesseln verbrannt, mit denen Luft oder Wasser erhitzt werden. Auf diese Art und Weise können Räume und ganze Gebäude erwärmt und Warmwasser erzeugt werden. Aber auch in der Industrie kommt Heizöl zum Einsatz, denn hier wirkt es als Energieträger für thermische Prozesse, zum Beispiel in Kraftwerken oder zum Erzeugen von Dampf. In manchen Fällen kann es sogar zur Notstromversorgung in Generatoren verwendet werden.
Vorteile
Da Heizöl über eine hohe Energiedichte verfügt, liefert es viel Energie pro Volumeneinheit und ist somit äußerst wirksam zur Erwärmung von Luft und Wasser. Außerdem kann es in Tanks aufbewahrt werden und sorgt somit für eine autarke Energieversorgung. Dementsprechend kann der Nutzer, wann immer es ihm passt, so viel oder wenig Heizöl wie nötig kaufen und somit seine Flexibilität wahren.
Nachteile
Auch wenn Heizöl diverse Vorteile aufweist, zählen die Umweltauswirkungen zu den klaren Nachteilen seiner Verwendung. Wird Heizöl verbrannt, entsteht schädliches CO2, das dem Klima schadet und zur Erderwärmung beiträgt. Auch Schadstoffe wie Stickoxide und Feinstaub entstehen bei der Verbrennung. Da Heizöl aus Rohöl gewonnen wird, hängen auch die Heizölpreise von den Rohölpreisen und den Schwankungen auf dem Rohstoffmarkt ab. Außerdem muss Heizöl in speziellen Tanks gelagert werden, die Umweltschäden und Leckagen vorbeugen.
Heizöl auf dem Markt
Heizöl wird vor allem in Europa und Nordamerika als Energiequelle verwendet. Allerdings verliert es auch hier schon an Bedeutung, da ihm die allgemeine Elektrifizierung und der Ausbau der Erdgasnetze Konkurrenz machen. Tatsächlich sind aber vor allem ländliche Gebiete weiterhin vom Heizöl abhängig.
Fazit
Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass Heizöl ein besonders beliebter Stoff zur Erwärmung von Luft und Wasser ist, der in der privaten und kommerziellen Nutzung umfangreich einsetzbar ist. Und dennoch ist dieser Energieträger klimaschädlich, sodass immer mehr Betriebe und Haushalte auf alternative Quellen umsteigen. Moderne technologische Fortschritte sollen Alternativen für eine grünere Zukunft bieten.