Wielkopolski

Wielkopolski
Im Typ schweres Warmblut stehender Wielkopolsky

Im Typ schweres Warmblut stehender Wielkopolsky

Wichtige Daten
Ursprung:Polen
Hauptzuchtgebiet:Polen, Posen und Masuren
Verbreitung:Osteuropa, hauptsächlich Polen
Stockmaß:162–168 cm
Farben:alle
Haupteinsatzgebiet:Veredler, Reit- und Fahrpferd
Brandzeichen
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Fohlenbrand
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Eintragungsbrand
Im Reitpferdetyp stehender Wielkopolsky

Der Wielkopolski oder Polnisches Warmblut ist eine der bedeutendsten Warmblut-Pferderassen in Polen. Er ist ein naher Verwandter der Trakehner und wird häufig als polnisches Pendant zum Anglo-Araber betrachtet. Ein Wielkopolski ist ein Warmblüter mit sehr guten Anlagen zum Vielseitigkeitsreiten.

Hintergrundinformationen zur Pferdebewertung und -zucht finden sich unter: Exterieur, Interieur und Pferdezucht.

Exterieur

Vom Erscheinungsbild steht der Wielkopolski im Typ eines noblen Sportpferdes auf Halbblutbasis. Der trockene Kopf drückt seinen Adel aus und sitzt auf einem langen und dabei korrekt und gut aufgesetzten Hals. Die Schulter ist gut gelagert, hinreichend lang und der Widerrist ausreichend ausgeprägt für ein Tier mit guten Reitpferdepoints. Der mäßig breite Rumpf ist kompakt und tief, die Hinterhand gut bemuskelt. Die ebenfalls gut bemuskelte Kruppe ist schräg, das Fundament bei mittlerer Stärke dennoch gut, bei trockenen Gelenken und Sehnen, sowie langen Fesseln mit wenig Behang. Das Langhaar ist fein.

Daneben gibt es auch einen schwereren Typ der Rasse, der auf dem Posener basiert und ein schweres Warmblut ist.

Interieur

Die Mechanik ist gemäß dem Anspruch an ein Sportpferd gut ausgeprägt mit ausdauerndem Galoppiervermögen und einer Veranlagung zum Springen. Selbst in der Dressur wurden sie, wenn auch nicht viel, erfolgreich eingesetzt.

Zuchtgeschichte

Die Pferdezuchttradition in Polen ist der in Ungarn gleichzusetzen und ist damit historisch führend in Europa. Die Rasse des Wielkopolski ist vergleichsweise jung, basiert jedoch mit dem Trakehner auf alten Vorfahren.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde mit den in Polen verbliebenen Restbeständen des Trakehners unter dem Namen Masure eine sorgfältige Zucht betrieben. Parallel hierzu gab es noch eine beliebte Wirtschaftsrasse, den Posener, der auf Basis des Konik mit starker Prägung durch Ostpreußen gezüchtet wurde. Die Pferde aus Posen wurden auf den Gestüten Posadowo, Racot und Gogolewo gezüchtet, die Pferde aus Masuren wurden auf dem Gestüt Liski und auf den Staatsgestüten in Masuren gezüchtet. Um die 1960er Jahre wurden diese beiden Rassen unter dem Namen Großpolnisches Pferd – auf polnisch Koń wielkopolski – zusammengefasst.

Zur Aufrechterhaltung eines Genpools wurden beide Rassen anfangs in kleinen Populationen weiterhin getrennt gezüchtet, heute gelten sie jedoch als ausgestorben. Sie waren arabisch geprägt, da die Polen den arabischen Typ für ihre leichte Kavallerie bevorzugten.

Die Rasse wird seitdem in dreizehn Staatsgestüten planmäßig gezüchtet und erlangte in kurzer Zeit den Status eines wichtigen Wirtschaftsfaktors. Fünf dieser Gestüte haben sich ausschließlich auf die Zucht von Sportpferden spezialisiert.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden der Rasse auch gelegentlich Anglo-Araber und Vollblüter zugeführt. Insgesamt lässt sich der Kon Wielkopolski auf folgende Rassen zurückführen:

Aufgrund des hohen Vollblutanteils ist der Wielkopolski ein ausgezeichnetes Springpferd mit der Schnelligkeit, dem mentalen Stehvermögen und Mut für den Vielseitigkeitssport. Nach wie vor ist er gut geeignet als leichtes Arbeitspferd.

Der Name

In der deutschen und polnischen Literatur wird meistens die Bezeichnung Wielkopolski verwendet. Diese Rasse wurde nach der polnischen Woiwodschaft (Region) Wielkopolska benannt, in dem man den Ursprung der Rasse findet.

Literatur

Wielkopolski in der Literatur. Die Rasse wird erwähnt in:

  • Hans Joachim Köhler (Hrsg.): Die großen Gestüte der Welt. Hallwag, Bern/ Stuttgart 1990, ISBN 3-444-10374-3.
  • Heidrun Werner: Pferde. Buch und Zeit Verlag, Köln. S. 72.
  • Susan McBane, Bob Langrish, Cathy Marriott (Hrsg.): Pferde der Welt. Könemann, Köln 1997, ISBN 3-89508-527-8.
  • Martin Haller: Der Kosmos-Pferdeführer. S. 135.
  • Cavallo Nr. 5, 1996, S. 46.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Wielkopolski – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Skepsis auf beiden Seiten.jpg
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Szene aus einem Workshop mit dem Co-Trainer Pferd. Wir nutzen die Pferde in der beruflichen Weiterbildung, z. B. Führungskräftetraining. Also die Pferde unterstützen uns (als Anbieter dieser Workshops) dabei, den Menschen etwas zu verdeutlichen.

Das Pferd heißt Rocky Er ist ein schweres Polnisches Warmblut: Wielkopolski Diese Rasse ist nicht sehr bekannt daher erkläre ich sie kurz: Es ist keine reine Sportpferderasse. Sie kommen aus der bäuerlichen Zucht in Polen, die langsam "veredelt" wird. Es sind daher ursprünglich reine Arbeitspferde, denen man besonders im Winterfell, mit ihrem deutlichen Behang an Beinen, den Kaltbluteinschlag noch gut ansieht. Die staatliche Zucht und sportlich orientierte Züchter versuchen, Sportpferde daraus zu züchten. Hierzu kreuzen sie Trakehner, Vollblüter und besonders gern auch deutsches Warmblut ein, um die sportlichen Qualitäten zu erhöhen. Es kommen so einige recht sportliche Exemplare dabei raus, diese Rasse ist aber längst nicht in diesem Maße auf sportliche Qualitäten durchgezüchtet, wie man es vom deutschen Warmblut kennt oder zB. auch vom Trakehner. Es sind sehr freundliche Pferde mit sanftem Charakter. Man kann diese Pferde ohne Eisen reiten, da sie Hufe von sehr guter Qualität haben, was unseren Schmied beim Ausschneiden im Sommer, wenn die Hufe naturgemäß sehr trocken sind, regelmäßig zum fluchen und Schwitzen bringt.

Die Skepsis von Rocky erkennt man an der gesamt gespannten Haltung des Pferdes. Alle Muskeln sind angespannt, die Ohren auf Maximum Wahrnehmung beide streng nach vorne, Hals und Kopf erhoben, er nimmt von dem Teilnehmer vor sich nicht entpannt Notiz, sondern ist mißtauisch, sondiert auch und vor allem die Gesamtsituation um sich herum. Wäre er entspannt und wäre die Teilnehmerin vor ihm für ihn von Interesse bzw. würde er sie als sicher und "angenehm" einstufen, so würde er entspannter stehen, der Kopf und Hals würden sich herunterbeugen um die ausgestreckte Hand der Teilnehmerin zu "beriechen". (Rein "Rocky-typisch" an der Situation ist: Er sehr gefräßig, wie man an seiner Wampe deutlich sieht. Wenn er nicht sofort überprüft, ob in einer ausgestreckten Hand nicht "Leckerchen" zu holen sind, ist er sehr angespannt und steht der Situation mißtrauisch-skeptisch gegenüber.)

FohlenbrandWielkopolska.gif
Autor/Urheber:

aus einer Übersicht von Michael A. Naujoks

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Fohlenbrand der Wielkopolska

Wielkopolan hussar.jpg
Cedr, koń rasy wielkopolskiej, używany paradnie i bojowo w szeregach chorągwi hetmana Żółkiewskiego
EintragungsbrandWielkopolska.gif
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Abgezeichnet aus einer Übersicht von Michael A. Naujoks

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Eintragungsbrand der Wielkopolska