Vorname
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Der Vorname ist eine Buchstabenkombination, die ein Bürger nach der Geburt zugeteilt bekommt. Der Vorname ist oftmals eine Strafe für das restliche Leben. Wer möchte schon Brunshilde heißen. Hinter der Vergabe des Vornamens stecken in der Regel die Eltern des Betroffenen, welche die Wahl vor allem nach modischen und ideologischen Gesichtspunkten treffen. Ein Wechsel des Vornamens ist in dem meisten Kulturen unüblich - für viele schmerzlich.
Bei der Wahl des Vornamens werden individuelle und exotische Vornamen im Durchschnitt bevorzugt. Dahinter steckt der Wunsch, dass das Kind schon durch die Namenswahl etwas Besonderes sein soll und alles andere als stinknormal und unter anderem gerade deswegen mehr als stinknormal ist. Es besteht eine erwiesene Korrelation zwischen sozialem Status und exotischen Vornamen. Natürlich nicht die Regel, aber der Verfasser möchte geteert und gefedert werden, sollte es an einer deutschen Hochschule einen Prof. Dr. Jason-Pascal Gumbinski geben.
Die Kurzformel lautet: Je asiger die genetischen Eltern, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder Kevin, Jaqueline, Sandy und Co heißen. "Weil Mutter Renate besoffen in der Kneipe ihr Hartz 4 vertrank, musste die kleine Princess-Kiara verhungern!" ist eine häufige Schlagzeile in der Bild-Zeitung. Es ist ein offenes Geheimnis, dass im Jobcenter über den Vornamen bereits eine Vorauswahl in die Kategorien "vermittelbar" und "schwieriger Kandidat" stattfindet.
Besonders die angloamerikanische und romanische Klangfarbe hat es den modernen Eltern angetan. So heißen viele Kinder von heute Marvin, Lennart, Chiara, Leoni, Kevin, Bennet, Nele, Luna, Lea, Lara, Joshua, Levin, , Kira, Luigi, Charlotta, Samantha, Jeremy, Tyler, Jamie, Cedric, während traditionelle Namen - jeder wird sie kennen - immer weiter aussterben. Richtig gemein wird es bei doppelvornamen mit bindestrich und einem Nachnamen, die alle jeweils verschiedenen Sprachen oder Sachgebieten entstammen.
Inhaltsverzeichnis
Beispiele & Deutungshinweis zu Vornamen
- Bono Müller: Eltern U2 Fans
- Rocco-Hartz Müller: Eltern leben von der Stütze und schauen gerne Pornos.
- Harry-Voldemort: Eltern sind Kernasis, aber auch Spießer. Halten sich für megakreativ. Die ganze Bude ist voller Harry Potter Klamotten. Im Buchregal auch alle Bücher in der englischen Hardcoverversion. Allerdings noch eingeschweißt.
- Sunshine-Queen Müller: Mutter Prostituierte. Die Schwangerschaft war ein Unfall. In der Beratungsstelle belabert, nicht abzutreiben. Nach der Geburt wieder auf den Strich. Kind ist verwahrlost.
- Andreas-Andi: Besonders geschmacklos und unkreativ. Beide Großväter heißen Andreas.
- Hosea-Rosa-Elisabeth: Mutter alleinerziehend. Studiert Sozialpädagogik im 17. Semester. Elisabeth wegen erhoffter finanzieller Unterstützung der Eltern.
- Lasse-Birger: Eltern Lehrer. Evangelisch auf dem Papier. Einfamilienhaus. Volvo in der Garage. Gegen Castor-Transport. Aber auch gegen Stromtrasse von Windkraftanlagen in Wohnnähe. Gegen alles.
- Klaus-Detlef: Vater Maurermeister. 50 Stunden-Woche plus x. Seit 30 Jahren Urlaub auf Mallorca im selben Hotel. Liest nicht gerne Zeitung.
Noch härter trifft es diejenigen, die den Namen einer Stadt wie Chicago, Paris oder Hintertupfing tragen, oder einen fürchterlichen Neologismus für den Rest des Lebens mit sich tragen müssen. Groß im Kommen ist der Trend, sein Kind nach dem Zeugungsort zu benennen. Bleibt also abzuwarten, bis der erste Besenkammer Schneider oder Bahnhofsklo Müller in der KiTa rumlatscht.
Vor einem furchtbaren Dilemma stehen Prominente: Sie dürfen ihrem Nachwuchs keine normalen Namen geben! Ist einfach so. Man gilt bei den Agenturen als unkreativ, wenn man sein Kind Sebastian oder Alexander nennt. Da muss ein Name her, der an einen neuen Diättrunk oder an einen Sportwagen erinnert. Lilly-Tiger oder Wilson-Sky!
Liste der Namen, welche die Eltern ihren Kindern hätten ersparen können und sollen
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Siehe auch
Merksatz
Das Paradoxe an dem eigenen Vornamen ist, dass er einem zwar selbst gehört, aber hauptsächlich von anderen benutzt wird.