Tattergreis

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Ein Tattergreis ist ein alter, sehr nerviger Mann.

Systematik (Alle Arten)
Teilordnung Altweltaffen (Catarrhini)
Überfamilie Menschenartige (Hominoidea)
Gattung Alte Menschen(veteris hominis)
Art Tattergreis (stulti senes)

Typen

Normaler Tattergreis

Den normalen Tattergreis trifft man nicht selten im Supermarkt. Dort drängelt er sich mit „Jungchen, Jungchen, macht mal Platz!“ schreiend vor, wobei er wild mit seinem Stock um sich schlägt und dabei schon mal den einen oder anderen köpft oder aufspießt. Häufig trifft man ihn in seiner Wohnung an. Diese ist generell klein, heruntergekommen (die Heizung ist kaputt, es gibt weder Strom noch warmes Wasser) und im ältesten Viertel der Stadt. Er sitzt meistens in seinem kaputten Sessel vor dem uralten Fernseher und klagt, dass im Fernsehen (RTL) nichts Ordentliches mehr läuft, was nicht verwundert, denn er hat ja auch keinen Strom. Wenn man ihn besucht und nur klingelt, bevor man eintritt, so beschwert er sich wie alle schwerhörigen Tattergreise, obwohl er das Klingeln schon alleine wegen des Fehlens von Strom nicht hätte hören können, mit den Worten:

„Jungchen, Jungchen, wenn wir früher einfach so in eine Wohnung gegangen wären, hätte man uns unbewaffnet nach Russland geschickt!“

Wenn man dann beim nächsten Besuch vorher so laut Lärm macht, dass der Tattergreis es nicht überhören kann, heißt es:

„Jungchen, wenn wir früher solchen Lärm gemacht hätten, hätte man uns ins KZ geschickt!“

Aufgrund dessen bekommen Tattergreise fast nie Besuch, außer von anderen Tattergreisen.

Tattergreis, der bei seinen Kindern wohnt

Auch bekannt als Tattergreis, dessen Kinder noch bei ihm wohnen. Er wohnt mit seinen Kindern in einem uralten Haus, lässt sich von ihnen rundum versorgen, spielt aber dann bei Feiern das Familienoberhaupt. Spricht man ihn darauf an, so sagt er:

„Jungchen, Jungchen, natürlich bin ich das Familienoberhaupt, ich hab so viel Lebenserfahrung und bin so intelligent, und jetzt sei still, oder ich sage der Gestapo, du wärst Jude!“

Die meisten Leute, die einen Tattergreis bei sich beherbergen, vereinsamen oder bringen sich um, da der Tattergreis mit seinem permanenten Genörgel jeden Besuch vertreibt. Jedoch scheint das diesem nicht sonderlich aufzufallen, da ihm aufgrund altersbedingter Vergesslichkeit (Greisheimer) nicht bewusst ist, dass er überhaupt noch Verwandte hat. Seiner Meinung nach sind alle nach 1896 Geborenen in Vergessenheit geraten, doch um diese Meinung zu vertreten, muss er sich diese zuerst vergegenwärtigen, was er nicht vermag, da er vor 1896 geboren wurde, somit all seine Ansichten und Meinungen vergessen hat und wieder am Anfang steht. Ein ewiger Greislauf.

Verhalten bei Begegnung mit einem Tattergreis

Sollte man einem Tattergreis begegnen, so wird alles, was man tut und sagt, falsch sein. Wenn der Tattergreis einen anspricht und man antwortet, wird er sagen:

„Jungchen, rede nicht so ein dummes Zeug!“

Wird nicht geantwortet, dann sagt er:

„Jungchen, Jungchen, ich war früher nicht so unhöflich!“

Sollte er angesprochen werden, dann wird er sagen:

„Jungchen, als ich noch ein Jungchen war, habe ich nicht unaufgefordert geredet!“

Falls man dieser Überpopulation im Alltag begegnen sollte - und die Wahrscheinlichkeit ist ziemlich hoch (!) -, empfiehlt es sich, so schnell wie möglich das Weite zu suchen. Ein Tattergreis holt selten jemanden ein. Kann man nicht laufen, sollte man schreien, um auf sich aufmerksam zu machen. Der Tattergreis selbst wird einen zwar nicht hören, dennoch besteht die Möglichkeit, im Umgreis diverser Unterpopulation auf untaube Ohren zu stoßen. Kann man nicht schreien, sollte man alternativ wild gestikulieren! Diese Maßnahme wird einen Greis mit Sicherheit verschrecken, da er sich durch diese schnellen Bewegungen bedroht fühlt und den Rückzug vorzieht. Sollte Gestikulieren ebenfalls unmöglich sein, sind diese Ratschläge überflüssig. Die Assimilation ist bereits vollzogen.

Abgesehen davon sollte man sich dann unverzüglich und freiwillig in eine Klapsmühle begeben, weil kein Mensch, der normal im Kopf ist, einen Tattergreis anspricht. Am besten nimmt man einfach eine Pistole und erschießt den Tattergreis. Das darf man nämlich, weil die sowieso bald sterben und man ihnen außerdem unnötiges Leid erspart (sofern man Mitleid hat). Der Tod allerdings wird einen dafür hassen, da man ihm so eine Plage geschickt hat!

Doch leider sei gesagt, dass bei gesunder Lebensweise, anständiger Rente (selten!) und guter Pflege/Unterkunft (ausgeschlossen!) jedem das gleiche Schicksal zuteil werden kann. Präventivmaßnahmen sollten also vorsorglich getroffen werden. Eine ungesunde Lebensweise, Arbeitsverweigerung sowie selbstgewählte Isolation in frühen Jahren könnten entscheiden Maßnahmen hierfür sein. Andererseits kann auch genau das zum Tattergreisdasein führen. Wieder mal ein Greislauf.

Verwandte

Verwandte des Tattergreises sind der Korngreis (hicks), der (die Örtlichkeit im Altersheim), der Bezirksgreis (Ober-Oberhaupt), der Greisel (betagtes Mitglied der Gesellschaft, bei dem sich alles nur um ihn dreht), die Greissäge (starker Schnarcher), der Umgreis (in unmittelbarer Nähe des Greissaales), der Griesgreis (auch Griesgram genannt), die Quadratur des Greises (die Greisin also), der Abstellgreis (vergessen am Supermarkt bzw. im Greissaal), der Sondergreis (ugs. Sonderling), der Greislauf (sowas wie Nordic Walking) und die Oma und der Opa natürlich. Allerdings sind dies alles nur weit entfernte Verwandte des Tattergreises, und das aus einem einfachen Grund: Sie sind alle nicht annähernd so nervig und alt wie Tattergreise. Doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine prominente Ausnahme ist der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verstarb.

Warnhinweis

Bei einer radiologischen Untersuchung mittels Magnetresonanztomographie haben Tattergreise generell Ohrenschützer zu tragen, da durch die magnetischen Wechselfelder das Gebiss laut und resonant zu klappern beginnt. Selbst die Herausnahme und Ablage in der Kabine hilft nicht - es klappert dann dort genauso laut. Aus diesem Grund müssen solche medizinischen Geräte auch tief in einem Keller installiert werden, um in der benachbarten Disko die Musik nicht aus dem Takt zu bringen.

Zitate

  • „Ey, Jungchen, lass die Scheiße!“ - Big Brother-Tattergreis
  • „Jungchen, Jungchen, Jungchen, warum hast du mich nicht begrüßt?“ - das sagt jeder Tattergreis zur Begrüßung
  • „Jungchen, früher war alles besser!“ - 80% der Tattergreis-Aussagen
  • „Junge, Junge...“ - moderne Version des typischen Tattergreis-Spruchs