Spiegelwelten:Ozeanische Zeitrechnung
Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.
Die Ozeanische Zeitrechnung war die Zeiterechnung in Ozeanien. Die Ozeanische Zeitrechnung ist im Vergleich zu unseren ca. 200 Jahre im "Rückstand". Man befindet sich dort gegenwärtig im neunzehnten Jahrhundert.
Da das Datumsschema ansonsten dasselbe ist, benützt man den Kürzel OZR um darauf hinzuweisen, dass es sich um eine Angabe in ozeanischer Zeit handelt.
Beispiel: Der 25. Juli 1789 (OZR) entspricht dem 6. September 1997 unserer Zeitrechnung.
Ein Zeit-Umrechner ist hier zu finden.
Inhaltsverzeichnis
Ursprung der Ozeanischen Zeitrechnung
So wie unsere Zeiterechnung auf der Geburt Christi basiert, begründet sich auch die Ozeanische Zeitrechnung auf einem religiös-spirituellen Ereignis: Die Geschichte der Ganynendra. Daher verwendet man für vorgeschichtliche Zeitangaben den Kürzel VG (Vor Ganynendra) und situationsabhängig NG für Geschichtliche Daten (Nach Ganynendra)
Die Legende der Ganynendra
Der Sage nach kannten die Menschen früher keine Zeit. Zwar vergingen Tage und Nächte und man war auch wohl gewahr, dass die Jahreszeiten kamen und gingen und alle Lebewesen alterten. Trotzdem konnte niemand das Phänomen Zeit geistig erfassen.
Man ließ die Dinge einfach geschehen, ohne sich über sie Gedanken zu machen. Da man auch keine Schrift kannte wurde nichts festgehalten. Weder Vergangenheit noch Zukunft hatten irgendeine Bedeutung.
Ganynendra war ein kleines Mädchen, dessen jüngerer Bruder einem Drachen auf der heiligen Steininsel im Mondreich geopfert werden sollte.
Als die Familie den Jungen auf der Insel aussetzte und er anfing zu weinen, stieg seine Schwester aus dem Kanu und bot sich dem Drachen an seiner statt als Opfer an.
Der Drachen, beeindruckt von Ganynendras Selbstlosigkeit beschloss, das Mädchen nicht aufzufressen, sondern es bei sich auf der Insel zu behalten.
Und so wuchs Ganynendra auf der Insel bei dem Drachen auf. Der alte Drachen kannte die Geheimnisse des Universums und war eingeweiht in die großen Mysterien. Er lehrte Ganynendra den Lauf der Monde zu berrechnen und warum die Sonne auf- und untergeht. Doch so sehr sich der Drache auch bemühte, es gelang ihm nicht, ihr zu erklären was Zeit ist.
Da der Drache bald 1000 Jahre alt wurde und sich wie alle Steindrachen nach Ablauf ihres Tausendsten Lebensjahres in Felsbrocken verwandeln würde beschloss er, Ganynendra das Verständnis für die Zeit zu geben.
Er nahm sie mit auf eine kleine Insel am Fuße des Master of Clouds. Denn es war wieder an der Zeit, dass der kleinste Mond Ozeaniens auf der Erde landete. Der kleine Mond hatte die Fähigkeit, jedem Wesen das ihn berührte, die Augen zu öffnen.
Ganynendra setzte sich auf einen Felsen und wartete. Dann schwebte der kleine Mond herab und berührte ihre Hand. In diesem Augenblick verstand sie das Wesen der Zeit.
Sie verstand es auf eine so tiefe Art, dass es ihr unmöglich war, ihr Wissen auch anderen zu vermitteln.
Der alte Drache verwandelte sich in Felsen, dessen verwitterte Brocken noch heute auf der heiligen Steininsel im Mondreich zu sehen sind.
Ganynendra kehrte zu ihrem Volk zurück. Dort entwickelte sie ein einfaches Zeitsystem, dem die Menschen folgen konnten, auch ohne das tiefere Geheimnis der Zeit zu verstehen. Auch lehrte sie die Schrift, auf dass man die Tage und die Geschehnisse aufschreiben konnte. Riesige, Steinerne Sternwarten wurden gebaut um den lauf der Zeit zu erforschen und festzuhalten.
Historische Bedeutung
Wieviel auch immer an der Sage um Ganynendra, der Bringerin des Wissens auf historischen Tatsachen oder doch nur auf Sage und Mythos beruht, ist heute schwer zu sagen. Tatsache ist, dass um die fragliche Zeit wirklich erste Keilschrifttafeln und Steinerne Sternwarten dokumentiert sind. Ganynendra war vermutlich eine weise Schamanin. Woher sie aber ihr Wissen wirklich hatte, bleibt eine offene Frage - welche natürlich keine für die Glaubigen ist.
Verbreitung
Die Entdeckungen Ganynendras als "Stunde Null" in der Zeitrechnung festzusetzen hat sich bei allen ozeanienschen Völkern durchgesetzt. Erst in jüngerer Zeit fordern einige christlich geprägte Staaten die Einführung der altweltlich-Christlichen Zeitrechnung mit der Geburt Christi als Ausgangspunkt.
Nachdem sowohl die Alte Welt als aber auch Ozeanien miteinander kollidierten, einigte man sich darauf, dass die ozeanische Zeitrechnung nicht mehr gültig sei. Grund dafür war ein Dimensionsriss, welches Ozeanien in die Dimension der Alten Welt beförderte. Die ozeanische Zeitrechnung findet sich noch auf zahlreichen historischen Dokumenten, wird aktuell aber nur noch in sehr nostalgischen Bereichen eingesetzt.