Rettungsgasse

Der folgende Artikel ist ein Satire-Artikel. Es kann sein, dass er nicht ganz ernst gemeinte Aussagen enthält. Es kann aber auch sein, dass der Artikel irgendeine tiefgründige Botschaft vermitteln möchte.

Die Rettungsgasse ist eine komplexe Verkehrsformation, die in der StVO bei Staus auf der Autobahn vorgesehen sind. Sie soll ermöglichen, dass Einsatzfahrzeuge der Polizei oder Rettungsdienste zwischen den beiden linken Spuren fahren können.

Geschichte der Rettungsgasse

Beim Aufkommen der ersten Automobile waren so wenig Autos unterwegs, daß es in der Praxis kaum Staus gab.

Vermutlich wurde die Bildung einer Rettungsgasse in den frühen 70er Jahren vorgeschrieben. Da die Bildung einer solchen Gasse sehr komplex ist und die wenigsten Autofahrer das beherrschen, drückt die Polizei alle Augen zu, wenn sich Verkehrsteilnehmer nicht daran halten.

Wie wird eine Rettungsgasse gebildet

Es sind gehobene Fahrkünste notwendig, sich in einem Stau richtig zu verhalten. Hier wird versucht, dieses komplexe Manöver möglichst einfach zu erklären

Bei Sichtung eines Stauendes

Wer auf ein Stauende zufährt, sollte den Verkehr hinter sich vorwarnen. Das mindert zwar die Auftragslage in KFZ-Reparaturwerkstätten, ist aber der Verkehrssicherheit ungemein dienlich.

Dazu sollte der Autofahrer den betätigen, das ist ein Knopf mit einem roten Dreieck drauf. Dadurch blinken beide Blinker. Es ist ausdrücklich so gewünscht und deutet keineswegs auf mangelnde Qualität des Blinkerwassers hin.

Kurz vor dem Stauende

Kurz vor dem Stauende wird die Geschwindigkeit langsam gesenkt. Heftiges Abbremsen 30 Meter vor dem Stauende löst hingegen mulmige Gefühle bei dem Vordermann aus.

Wenn man selber im Stau steht

Der VW-Fahrer macht es ausnahmsweise richtig...

Nun kommt das schwierigste Manöver, das jahrelange Fahrpraxis erfordert und nur von etwa 10 % der Führerscheinbesitzer beherrscht wird. Hierbei wird das Lenkrad leicht nach links eingeschlagen und ein wenig Gas gegeben (bzw. nach rechts, wenn man auf der Mittelspur ist). Das bedeutet: lenken, schalten und Gaspedal betätigen - nichts für schwache Nerven.

Wichtig hierbei: Sich nicht zu nah der Mittelleitplanke nähern, sonst gibt es Kratzer am vorderen linken Kotflügel. Da viele Menschen genau davor Angst haben, probieren sie es erst gar nicht aus. Psychologen raten allerdings, sich den Ängsten zu stellen und auch diese Herausforderung anzunehmen.

Statistiken

Laut Bundesverkehrsministerium beherrschen rund 8,4 % der Führerscheinbesitzer die Bildung einer Rettungsgasse. Bei einer Forsaumfrage vom 17. Mai 2016 antworteten die Befragten wie folgt:

Bilden Sie beim Stau eine Rettungsgasse?

  • 24,6 % Ich traue mir das noch nicht zu, möchte mich aber künftig der Herausforderung stellen
  • 32,8 % Nein, lieber nicht, mein Mann reißt mir den Schädel runter, wenn ich aus Versehen in die Mittelleitplanke fahre und dann bräuchten wir einen Krankenwagen.
  • 57,4 % Was für eine Gasse?

Zukunft der Rettungsgasse

Es wird in Zukunft möglicherweise selbstfahrende Autos geben. Kritiker bezweifeln, daß die Entwickler solch komplexe Fahrmanöver einprogrammieren können, wenn schon erfahrene Autofahrer Probleme damit haben.