Uncial 0171, PSI 2.124 + PSI 1.2 recto
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Lukanisches DoppelwerkAls lukanisches Doppelwerk bezeichnet man seit dem späten 19. Jahrhundert die beiden neutestamentlichen Schriften Lukasevangelium und Apostelgeschichte unter der Voraussetzung, dass diese vom selben Verfasser als Gesamtwerk konzipiert worden seien. Nach diesem in der neutestamentlichen Exegese bis ins 21. Jahrhundert fast einhellig vertretenen Standardmodell verfasste ein hellenistisch gebildeter Christ eine große Erzählschrift, die im Jerusalemer Tempel zur Zeit des Herodes ihren Ausgang nimmt. Dann führt sie den Leser in 52 Kapiteln mit Jesus von Nazareth und seinen Jüngern durch das ländliche Galiläa, Judäa und Samarien und wieder nach Jerusalem, später mit Paulus von Tarsus auf abenteuerlichen Seereisen und weiten Überlandwanderungen durch verschiedene Mittelmeerkulturen, bis Paulus schließlich in Rom eintrifft und in Erwartung seines Prozesses vor Kaiser Nero dort eine Mietwohnung bezieht. Das lukanische Doppelwerk umfasst mehr als ein Viertel des gesamten Neuen Testaments. Der Name des Verfassers wird in den Schriften nicht genannt. Schon spätestens im zweiten Jahrhundert wurde als Verfasser der Paulusbegleiter Lukas identifiziert, was aber von vielen heutigen Exegeten bezweifelt wird. .. weiterlesen
Evangelium nach LukasDas Evangelium nach Lukas ist das dritte der vier Evangelien des Neuen Testaments. Der Verfasser nennt seinen Namen im Buch nicht. Der Buchtitel und damit der Verfassername Lukas wurden erst später hinzugefügt. Durch diesen Titel wird der Verfasser mit einem Reisebegleiter des Paulus von Tarsus identifiziert. Obwohl dies unsicher ist, wird der Verfasser des dritten Evangeliums in der exegetischen Literatur einfachheitshalber Lukas genannt. Seine gute Beherrschung der koine-griechischen Sprache kennzeichnet ihn als einen Autor mit hellenistischer Bildung. Er verfügte über ausgeprägte Kenntnisse der jüdischen Tradition, insbesondere war ihm die antike jüdische Übersetzung des Alten Testaments ins Griechische (Septuaginta) so vertraut, dass er ihren Stil imitieren konnte. .. weiterlesen