Reste der Asch-Schifa-Arzneimittelfabrik (5412964250)
Das Foto zeigt Jan van Aken, von 2004 bis 2006 Biowaffeninspektor bei den Vereinten Nationen, vor der Fabrikruine. Die Asch-Schifa-Arzneimittelfabrik wurde zwischen 1992 und 1996 unter Verwendung von Komponenten aus den USA, Schweden, Italien, der Schweiz, Deutschland, Indien und Thailand erbaut. Die Fabrik beschäftigte über 300 Arbeiter. Die Einrichtung war leicht für ausländische Besucher zugänglich. Der deutsche Botschafter im Sudan von 1996–2000, Werner Daum, informierte am Tag der Bombardierung den deutschen Außenmininster Klaus Kinkel, dass man die Fabrik »beim besten Willen« nicht als Chemische Fabrik bezeichnen könne. Vielmehr produziere die Fabrik »überwiegend Humanarzneien, zum Beispiel Antibiotika, Malariamittel, Medikamente gegen Durchfall, Infusionsionflüssigkeiten und einige Tierarzneimittel.« In seiner Geschichte der CIA weist Tim Weiner darauf hin, dass nur vage Vermutungen die Basis für den Angriff bildeten und dies auch im Nationalen Sicherheitsrat der USA von der CIA-Mitarbeiterin Mary McCarthy kritisiert wurde. Dennoch wollte die zu dieser Zeit stark umstrittene CIA ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen. Unmittelbar nach dem Angriff forderte die sudanesische Regierung den UN-Sicherheitsrat auf, eine Untersuchung des Geländes in Bezug auf die Produktion von chemischen Waffen durchzuführen. Die USA lehnten eine solche Untersuchung von Anfang an ab. Auch wurde die EMPTA-Bodenprobe nie von einem unabhängigen Labor untersucht. Damit existiert kein Beweis für die Produktion chemischer Waffen in Asch-Schifa. Werner Daum schätzt, dass der Angriff mittelbar zu zehntausenden Toten in der sudanesischen Zivilbevölkerung geführt hat. Der regionale Direktor der Near East Foundation veröffentlichte einen Brief im Boston Globe mit derselben Schätzung. Zu diesem Zeitpunkt hatten die USA ihre Sanktionen in Bezug auf den kommerziellen Verkauf medizinischer Produkte an Sudan gelockert. Die Regierung des Sudan will die Reste der Fabrik als Mahnmal des amerikanischen Angriffes in ihrem Zustand belassen und bot an, das Gelände auf chemische Substanzen untersuchen zu lassen – ein Angebot, das von den USA abgelehnt wurde. Sudan verlangt eine Entschuldigung der USA, welche diese jedoch unter Hinweis auf mögliche Verbindungen zur Entwicklung von chemischen Waffen verweigern. Quelle: Wikipedia
Foto: DIE LINKE / Karin DesmarowitzReste der Asch-Schifa-Arzneimittelfabrik
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