Regimen Sanitatis Salernitanum
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Regimen sanitatisAls Regimen sanitatis oder Gesundheitsregimen wird eine Literaturgattung vor allem der Fachliteratur des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit bezeichnet, die sich vornehmlich mit der Erhaltung der Gesundheit mit Hilfe der sex res non naturales, d. h. der vom Menschen steuerbaren Verhaltensweisen und Umweltbedingungen beschäftigt. Zu den sechs diätetisch ausgerichteten res non naturales gehören die (eingeatmete) Luft (aer), das Schlafen und Wachen, Ruhe und Bewegung (exercitium), Völle und Leere des Körpers, der Gemütszustand und die Nahrung. Über eine durch die Lebensführung mögliche Gestaltung der res non naturales im Sinne deren Ausgewogenheit sollten zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung von Gesundheit die sex res naturales beeinflusst werden. Im Gegensatz zu den als nicht in der (konstanten) „Natur“ des Menschen liegend angesehenen sex res non naturales galten die sex res naturales als nicht durch die Änderung der Lebensweise beeinflussbar. Arabischsprachige medizinische Lehrwerke des 10. und 11. Jahrhunderts enthalten neben allgemeinen Darstellungen einer gesunden Lebensweise bereits spezielle Gesundheitsregimina für bestimmte Persongruppen wie Säuglinge, Kinder, alte Menschen, Schwangere und Reisende. Die älteste auf der antik-mittelalterlichen Diätetik beruhende Gesundheitslehre für Mönche stellt das im 15. Jahrhundert verfasste Erfurter Kartäuserregimen dar. Eine Gesundheitslehre für Gelehrte entstand zwischen 1482 und 1489 durch Marsilio Ficino, und im Jahr 1502 veröffentlichte der Theologe Johann Ulrich Surgant in Basel sein Regimen studiosorum, eine Gesundheitslehre speziell für Studenten. .. weiterlesen