NGC6822 - ESO, ALMA, VLA (Potw1711b)
Dieses neue Bild ist eine Überlagerung älterer Beobachtungen mit dem Wide Field Imager am 2,2-Meter MPG/ESO Teleskop des La Silla Observatoriums der ESO und von neuen, mit dem Atacama Large Millimeter/submillimeter Array (ALMA) gewonnenen Daten. Die von ALMA beobachteten Gebiete sind im Bild markiert und können hier im Detail betrachtet werden.
Die Beobachtungen von ALMA lassen in bisher unerreichter Auflösung die Struktur der Gaswolken erkennen, in denen Sterne entstehen. Beobachtungen in unserer eigenen Galaxie haben gezeigt, dass Sterne sich im dichten Kernbereich großer Wolken aus molekularem Wasserstoff bilden, dem einzigen Ort, an dem das Gas kalt genug ist, um unter seiner eigenen Schwerkraft zu kollabieren. Diese Bedingungen fördern auch die Entstehung anderer Moleküle wie zum Beispiel Kohlenstoffmonoxid, die für das Aufspüren galaktischer Wolken molekularen Wasserstoffs unabkömmlich geworden sind.
Bis vor Kurzem konnten Astronomen nur Sternentstehungsregionen innerhalb unserer eigenen Milchstraße auflösen – doch jetzt hat das scharfe Auge von ALMA ein Fenster in die Sternentstehungsregionen anderen Galaxien geöffnet. Die Datenanalyse hat gezeigt, dass im Gegensatz zu unserer eigenen Galaxis die beobachteten Molekülwolken in kleinen, dichten Kernregionen komprimiert sind. Das erklärt auch, warum es bislang so schwierig war, extragalaktische Sternentstehungsregionen zu beobachten, besonders in Galaxien mit niedriger Masse und kleinem Metallgehalt. ALMA hat auch entdeckt, dass die Kerne in NGC 6822 sich erstaunlich ähnlich zu Sternentstehungsregionen in unserer eigenen Milchstraße verhalten, was zeigt, dass die Prozesse der Sternentstehung in solchen massearmen Galaxien denen in unserer eigenen Galaxis ähneln.Relevante Bilder
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