Lombard S-shaped fibulae and chalcedon bead from Szentendre, Hungary
- Photo by James Steakley
- Komitat Pest, Ungarn
Dieses Fibelpaar barg Grab 85 im langobardischen Gräberfeld von Szentendre. Hier handelt es sich um die Bestattung einer 50-60 Jahre alte Frau in einem Baumsarg. Die Verstorbene trag ihren Hals lag eine Glasperlenkette. Ihr Gewand wurde am Hals von zwei S-Fibeln und in der Taille von Gürtel mit eiserner Schnalle verschlossen. Am Gürtel hing ein Band, das mit zwei Bügelfibeln und einer Chalzedonperle verziert war. An diesem Band waren außerdem ein Kamm und ein Messer befestigt. Die Schuhriemen der Frau wurden von Eisenschnallen zusammengehalten. Neben dem Leichnam fand sich eine Spindel, Speise- sowie eine Trankbeigabe in einem Becher.
Das Gräberfeld in der Ortslage von Szentendre zählt zu den klassischen langobardischen Gräberfeldern in Pannonien. Hier wurde ein langobardisches Gräberfeld mit 91 Bestattungen ausgegraben. Das Gräberfeld von Szentendre ist namengebend für einen im norddanubischen Raum verbreiteten langobardischen Gräberfeldtyp, der - im Gegensatz zu den deutlich kleineren Nekropolen im südpannonischen Raum - zwischen 90 und 100 Bestattungen umfasst. In die Gruben waren hölzerne Särge und z.T. Totenhäuser eingestellt.
- Exponate in der Ausstellung „Die Langobarden. Das Ende der Völkerwanderung“ vom 22.08.2008-11.01.2009 im Rheinischen LandesMuseum Bonn. Leihgaben aus dem Magyar Nemzeti Múzeum, Budapest.
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Kastell SzentendreDas Kastell Szentendre, in der Antike zunächst als Ulcisia Castra (Wolfslager) gegründet und später in Castra Constantia umbenannt, war ein römisches Militärlager, das zur Kontrolle eines Donauabschnitts des pannonischen Limes errichtet wurde. Der Strom bildete dort in weiten Abschnitten die römische Reichsgrenze. Die teilweise ergrabenen und zu besichtigenden Reste der einst von Hilfstruppen (Auxilia) belegten Garnison befinden sich unter dem Zentrum der Stadt Szentendre im ungarischen Komitat Pest, oberhalb des westlichen Ufers am Donau-Westarm. Szentendre wurde neben den spätantiken Umbaubefunden am Kastell und den Gräberfeldern auch durch seine mittelkaiserzeitlichen Steindenkmäler und die Villa Rustica im ethnographischen Freilichtmuseum bekannt. .. weiterlesen