Hep-Hep-Krawalle Würzburg Drohbrief 1819
[ohne Datum, anonymer Verfasser]
Bekanntmachung
Die dahiesigen Handelsleute allein waren Schuld, daß gegen die Juden unruhige Auftritte entstanden sind; nicht Militair- oder Regierungs-Maßregeln, sondern die Hoffnung einer genügenden Verordnung hinsichtlich der Verhältnisse der Juden bewogen den belebenden Theil dieser Unruhen, dieselben zu hemmen, werden aber auch bewogen, noch größere Gewaltthätigkeiten mit politischen Aufopferungen zu veranlassen wenn binnen 14 Tagen keine solchen Beschlüsse erscheinen, die den jüdischen Betrügereyen Einhalt thun, und beweisen, daß die Kreis- und Landesregierung nicht mehr mit Juden besetzt, respekt. von solchen bestochen und gehindert seyen. Außerdem muß sonach und wird diese Sache mit gänzlicher Plünderung, Beraubung und totaler Vernichtung des Judenvolks von neuem beginnen, und sich auch so endigen. –
Mit reiflicher Überlegung und Gewißheit die Mittel an Handen zu haben zur Warnung gesagt von mehreren Rechtlicher, als die Behörde denkenden BürgernRelevante Bilder
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Hep-Hep-KrawalleDie Hep-Hep-Krawalle 1819 waren eine Welle gewalttätiger antijüdischer Ausschreitungen in vielen Städten und Ortschaften des Deutschen Bundes und über seine Grenzen hinaus, insbesondere in Dänemark. Die Krawalle begannen am 2. August 1819 in Würzburg. Weitere schwere Ausschreitungen ereigneten sich kurz darauf in Frankfurt am Main und in Städten von Franken und Baden, Ende August in Hamburg sowie im September in Kopenhagen und Danzig. Aus etwa 70 Orten sind zwischen August und Oktober 1819 kleinere Vorfälle überliefert. .. weiterlesen