Fur tail turn machine - Schweifdrehmaschine
Ist jedoch ein Boa aus flacherem Pelz, wie beispw. Pekan oder Zobelschweife zu drehen, so ist zunächst notwendig ein Füllung über einen Holzstab herzustellen die dem Boa die notwendige Stärke verleiht. Es ist immer anzuraten, das Fellband zunächst probeweise auf den Stab zu drehen um sich den Effekt des fertigen Boas vor Augen zu führen. Ist der Stab als die genügende Stärke befunden worden, reibt man ihn mit etwas Seife ein und spannt ihn in die Maschine. Über den Stab nun spannt man einen Streifen Atlas oder glattes festes Band mit Stecknadeln fest und rollt einen Zwirnfaden darüber. Dann werden die Nadeln herausgezogen, Kautschuk aufgestrichen und der Boa aufgedreht. Nachdem er genügend getrocknet ist, wird der Stab herausgezogen und der dadurch entstehende leere Raum mit Wolle ausgefüllt die man in der Stärke des Holzstabes, mittels einer schweren Nadel eingleiten lässt. Dann werden die beiden Hälften aneinandergenäht und die Enden durch Ansetzen eines passenden Stückes geschlossen. Gedrehte Boas müssen immer mit grosser Vorsicht gut ausgekämmt und mehrmals eingestrichen werden.
Nachfolgend aus Pelzmarkt, Newsletter des Deutschen Pelzverbandes, Frankfurt/Main, August 2009, S. 6:
![]() |
Dieses Werk ist gemeinfrei, weil seine urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen ist.
|
Es wurde festgestellt, dass diese Datei frei von bekannten Beschränkungen durch das Urheberrecht ist, alle verbundenen und verwandten Rechte eingeschlossen. |
Relevante Bilder
Relevante Artikel
SchweifdrehenIn der Pelzbranche wird mit wenigen Ausnahmen jeder behaarte Tierschwanz als Schweif bezeichnet. Das Schweifdrehen war über etliche Jahrzehnte ein wichtiger Handwerkszweig der deutschen Pelzindustrie, ein Fachlexikon nennt die Verwendung sogar als zuzeiten ins Gigantische gestiegen. Verwendet wurden hierfür vor allem die bei der Pelzverarbeitung abfallenden Fellreste. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahm es an Bedeutung schnell ab, einer der letzten deutschen Schweifdreher gab vor 1984 in Leipzig im Alter von 90 Jahren seinen selbständig ausgeübten Beruf auf. 2009 gab die inzwischen 102-jährige Herta Böttger aus Frankfurt an, dass sie die einzige Frau in Europa wäre, die dieses Handwerk noch beherrsche. Sie stammte ebenfalls aus Leipzig, wo sie den Beruf bei ihrem Vater in dessen Fehschweiffabrik erlernt hatte. Über eine eventuell außerhalb Deutschlands noch existierende oder wiederbelebte Schweifdreherei scheint nichts bekannt. .. weiterlesen
ZieselfellZieselfelle stammen von Zieseln, erdbewohnenden Hörnchen, die über Europa, Asien verbreitet sind. Die bisherigen nordamerikanischen Untergattungen der Ziesel wurden inzwischen zu mehreren eigenen Gattungen erhoben. Zieselfelle kommen hauptsächlich aus Asien in den Handel, insbesondere aus den Nachfolgestaaten der Sowjetunion. .. weiterlesen
PelzrestePelzreste sind die in der Kürschnerei bei der Fellverarbeitung abfallenden Fellstücke, in der Branche Stücken genannt. Sie werden zu Pelzhalbfabrikaten, sogenannten „Bodys“, zusammengesetzt, die hauptsächlich zu Pelzbekleidung und Felldecken weiter verarbeitet werden. Ein kleiner Teil geht in die Galanteriewaren- und, in Mitteleuropa derzeit kaum noch, in die Spielwarenerzeugung. Fellstücken dienen als Köder beim Fliegenfischen. Zunehmend nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Fellreste vom fellverarbeitenden Kürschner direkt zu größeren Kleidungsstücken verarbeitet, inzwischen nur noch selten. Die Spezialisierung einzelner Betriebe auf diese Tätigkeit verringert die dafür benötigten Arbeitszeiten in erheblichem Umfang, außerdem ermöglicht sie die Sammlung großer Mengen gleichartiger Stücken. Die Vorverarbeitung erlaubt eine vorteilhaftere, wirkungsvolle Pelzveredlung, beim Scheren für den Scherprozess, beim Färben schafft sie die Möglichkeit für das zusätzliche Aufbringen von Mustern mit Sprühpistolen, unter Umständen unter Einsatz von Schablonen. Reliefartige Muster werden gelegentlich durch das Ausbrennen des Haars mit Lasern erzeugt. Die Bodys werden meist über den Rauchwarengroßhandel vertrieben und kehren von dort in die Konfektionsindustrie oder zu den Einzelhandel betreibenden Kürschnern zurück. Die abfallenden Fellteile haben bei in der Regel größerer Leichtigkeit meist die gleiche, manchmal sogar eine größere Haltbarkeit als das Hauptprodukt aus den Kernstücken der Felle. .. weiterlesen