Elias und Heinrich van Lennep - Schloss Brake
Autor/Urheber:
Elias und Heinrich van Lennep
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Quelle:
Größe:
815 x 581 Pixel (764405 Bytes)
Beschreibung:
Kupferstich vom Schloss Brake in Lemgo, Kreis Lippe, Deutschland. Kupferstich von 1663/1665 Im Auftrag des Grafen Hermann Adolph zur Lippe (1616-1666) gestochene Vedute.
„Der Stich zeigt eine Profilansicht des Schlosses von Norden, rechts liegen an den Umfluten des Flüsschens Bega drei Wassermühlen (Mahl- oder Schlossmühle, Ölmühle und Sägemühle), auf die ein baumbestandener Weg zuführt. Dahinter erkennt man auf dem Gelände der früheren Vorburg das mächtige, lang gestreckte Marstallgebäude, ferner die Schlossscheune und den Schafstall sowie die übrigen Wirtschaftsgebäude der herrschaftlichen Domäne; inmitten des Hofes erhebt sich ein Taubenturm. Die Verbindung zum Schloss bildet die Schlossbrücke. Ferner dokumentiert die Ansicht das Pforthaus, das mit einem äußeren Laufgang versehen ist, sowie den Westflügel des Schlosses. Beide markante Bauteile wurden 1811 abgerissen; nur noch Ansätze im Mauerverbund erinnern heute an diesen westlichen Abschluss einer einst großzügigen Vierflügelanlage. Den prächtigen Nordflügel betonen fünf Risalite mit Giebelabschlüssen in der Form der für die Renaissance im Weserraum stilbildenden Zwerchhäuser. Vom Untergeschoss führt ein Durchgang zum Garten, wo das Gärtnerhaus mit Treppengiebel und Gauben sowie ein weiteres Haus nicht näher bestimmbarer Funktion auszumachen sind. Der siebengeschossige Turm zeigt unterhalb der dreifach gegliederten Turmhaube den umlaufenden Gang, den der gelehrte gräfliche Erbauer zu astronomischen Beobachtungen genutzt hat. Zum Vorbild für diesen in der Weserrenaissance wohl einzigartigen Schlossturm mit Umgang dienten Simon VI. augenscheinlich die beiden Sternwarten-Altane des - 1811 abgebrannten - Landgrafenschlosses Wilhelms IV. von Hessen († 1592) in Kassel. Italienische Vorbilder oder Verbindungen zur Pfalz in Aachen, wie geäußert wurde, sind eher nicht anzunehmen. Die ländliche Staffage bilden im Vordergrund ein Hirte mit Kühen und Ziegen auf der Weide, ein Mann mit beladenem Esel hinter einem Gatter, eine einzelne Person auf dem Weg und vorn rechts ein höfisches Paar mit Pagen, alle in barocker Garderobe. Vögel umfliegen den Schlossbezirk, darunter Reiher, die die adlige Jagd symbolisieren. Im Süden erstrecken sich die bewaldeten Rücken des Biesterberges und des Wiembecker Berges sowie weiter entfernter Höhenzüge.“
Quelle: Literatur; Autor=Detlev Hellfaier, leitender Bibliotheksdirektor der Lippischen Landesbibliothek Detmold; Titel=„Schloß Bracke“ – Kupferstich der Gebrüder van Lennep 1663/65; Sammelwerk=Heimatland Lippe; Herausgeber=Lippischer Heimatbund e.V. und Landesverband Lippe; Band=103; Nummer=8; Datum=2010-08; Ort=Detmold; Seiten=244 f; ISSN=0017-9787; Verlag=Lippischer Zeitungsverlag Giesdorf
„Der Stich zeigt eine Profilansicht des Schlosses von Norden, rechts liegen an den Umfluten des Flüsschens Bega drei Wassermühlen (Mahl- oder Schlossmühle, Ölmühle und Sägemühle), auf die ein baumbestandener Weg zuführt. Dahinter erkennt man auf dem Gelände der früheren Vorburg das mächtige, lang gestreckte Marstallgebäude, ferner die Schlossscheune und den Schafstall sowie die übrigen Wirtschaftsgebäude der herrschaftlichen Domäne; inmitten des Hofes erhebt sich ein Taubenturm. Die Verbindung zum Schloss bildet die Schlossbrücke. Ferner dokumentiert die Ansicht das Pforthaus, das mit einem äußeren Laufgang versehen ist, sowie den Westflügel des Schlosses. Beide markante Bauteile wurden 1811 abgerissen; nur noch Ansätze im Mauerverbund erinnern heute an diesen westlichen Abschluss einer einst großzügigen Vierflügelanlage. Den prächtigen Nordflügel betonen fünf Risalite mit Giebelabschlüssen in der Form der für die Renaissance im Weserraum stilbildenden Zwerchhäuser. Vom Untergeschoss führt ein Durchgang zum Garten, wo das Gärtnerhaus mit Treppengiebel und Gauben sowie ein weiteres Haus nicht näher bestimmbarer Funktion auszumachen sind. Der siebengeschossige Turm zeigt unterhalb der dreifach gegliederten Turmhaube den umlaufenden Gang, den der gelehrte gräfliche Erbauer zu astronomischen Beobachtungen genutzt hat. Zum Vorbild für diesen in der Weserrenaissance wohl einzigartigen Schlossturm mit Umgang dienten Simon VI. augenscheinlich die beiden Sternwarten-Altane des - 1811 abgebrannten - Landgrafenschlosses Wilhelms IV. von Hessen († 1592) in Kassel. Italienische Vorbilder oder Verbindungen zur Pfalz in Aachen, wie geäußert wurde, sind eher nicht anzunehmen. Die ländliche Staffage bilden im Vordergrund ein Hirte mit Kühen und Ziegen auf der Weide, ein Mann mit beladenem Esel hinter einem Gatter, eine einzelne Person auf dem Weg und vorn rechts ein höfisches Paar mit Pagen, alle in barocker Garderobe. Vögel umfliegen den Schlossbezirk, darunter Reiher, die die adlige Jagd symbolisieren. Im Süden erstrecken sich die bewaldeten Rücken des Biesterberges und des Wiembecker Berges sowie weiter entfernter Höhenzüge.“
Quelle: Literatur; Autor=Detlev Hellfaier, leitender Bibliotheksdirektor der Lippischen Landesbibliothek Detmold; Titel=„Schloß Bracke“ – Kupferstich der Gebrüder van Lennep 1663/65; Sammelwerk=Heimatland Lippe; Herausgeber=Lippischer Heimatbund e.V. und Landesverband Lippe; Band=103; Nummer=8; Datum=2010-08; Ort=Detmold; Seiten=244 f; ISSN=0017-9787; Verlag=Lippischer Zeitungsverlag Giesdorf
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Public domain
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