Brunt oli 2021059


Autor/Urheber:
NASA Earth Observatory image by Joshua Stevens, using Landsat data from the U.S. Geological Survey and data © OpenStreetMap contributors via CC BY-SA 2.0. Story by Kathryn Hansen with information from Christopher Shuman (NASA GSFC/UMBC JCET).
Größe:
720 x 837 Pixel (152757 Bytes)
Beschreibung:
Antarktikas Brunt-Eisschelf kalbte im Februar 2021, zwei Jahre nachdem sichrasch Spalten öffneten, die das Eis durchzogen und Besorgnis erregten über die Stabilität des Schelfeises.

Der Bruch wurde zuerst am 26. Februar mit GPS-Instrumenten festgestellt und dann am nächsten Tag bestätigt wurde mit Radaraufnahmen des Sentinel-1A-Satelliten der Europäischen Weltraumagentur (ESA). Am 1. März waren die Wolken spärlich genug, daß der Operational Land Imager (OLI) auf dem Satelliten Landsat 8 dieses Bild des neuen Eisbergs in natürlichen Farben aufnehmen konnte.

Der A-74 genannte Eisberg erstreckt sich über eine Fläche von 1270 Quadratkilometern, etwa doppelt so groß wie Chicago. Damit handelt es sich für das Brunt-Eisschelf und einen recht großen Eisberg, doch Antarktika als ganzes ist bekannt dafür, enorm große Eisberge hervorzubringen. Zum Vergleich: Eisberg A-68 war fast fünfmal so groß, als er 2017 vom Larsen-C-Eisschelf kalbte.

A-74 brach vom Eisschelf ab nordöstlich der McDonald Ice Rumples — einem Gebiet, in dem der Eisfluß durch eine unter Wasser liegende Formation gestört wird, wodurch Druckwellen, Spalten und Risse an der Oberfläche entstehen. Der Riß, der den neuen Eisberg erzeugte, erschien im September 2019 auf Satellitenaufnahmen und setzte sich über das Eisschelf fort, mit bemerkenswerter Geschwindigkeit während des Südsommers 2020–2021.

“Ich hätte nicht gedacht, daß dieser Riß so schnell durch den nordöstlichen Teil des Brunt-Eisschelfs schneiden und das Kalben eines signifianten Eisbergs auslösen würde — all das in einem Bruchteil der Zeit, die Chasm 1 benötigte, von Süden her die Ice Rumples zu erreichen,” sagt Christopher Shuman, ein Glaziologe der University of Maryland, Baltimore County, der am Goddard Space Flight Center der NASA arbeitet.

Chasm 1 ist ein anderer Riß südlich der Brunt Ice Rumples und des Halloween Crack. Nach Jahrzehnten des Wachsens und dann 2019 einer raschen Beschleunigung schien der Riß dazu bestimmt, seinen eigenen Eisberg zu erzeugen, was den Wissenschaftlern “stromaufwärts” in der British Antarctic Survey’s Halley VI Research Station Sorgen um ihre Sicherheit machte. Dieser Bereich des Schelfs hält noch, doch wenn er schließlich abbricht, dann entsteht ein Eisberg mit einer Fläche von vorausichtlich etwav 1700 Quadratkilometern.

Die Wissenschaftler sind neugierig, wie die komplexe Eisstruktur auf das Kalben des jüngsten Eisberges reagiert. “Der Halloween Crack könnte als erstes reagieren oder auch nicht”, sagte Shuman. “Wir werden diesen Angelpunkt genau beobachten auf Veränderungen des größeren Restes des Brunt-Schelfeises.”

Es bleibt abzuwarten, was aus dem neuen Eisberg wird. Höchstwahrscheinlich wird er schließlich vom Weddell Gyre erfaßt — ähnlich wie es das Schicksal von Eisberg A-68 war. Doch zunächst muß er sich von der Küste lösen, und auf diesem Satellitenbild hat er sich bislang nur wenig bewegt.
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