Brief Karl Fischers aus dem KZ Buchenwald, 8. Oktober 1944

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Autor/Urheber:
Karl Fischer
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Beschreibung:
Brief Karl Fischers aus dem KZ Buchenwald, 8. Oktober 1944. Karl Fischer, Häftlings-Nr. 76999, Block 42D. Das Original des Briefes wurde 2022 aus Privatbesitz an das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes übergeben.
Vordruck auf dem Briefpapier:
Der Tag der Entlassung kann jetzt noch nicht angegeben werden. Besuche im Lager sind verboten. Anfragen sind zwecklos.
Auszug aus der Lagerordnung:
Jeder Häftling darf im Monat 2 Briefe oder Postkarten empfangen und absenden. Eingehende Briefe dürfen nicht mehr als 4 Seiten à 15 Zeilen enthalten und müssen übersichtlich und gut lesbar sein. Geldsendungen sind n u r durch Postanweisung zulässig, deren Abschnitt nur Vor-, Zuname, Geburtstag, Häftlingsnummer trägt, jedoch keinerlei Mitteilungen. Geld, Fotos und Bildereinlagen in Briefen sind verboten. Die Annahme von Postsendungen, die den gestellten Anforderungen nicht entsprechen, wird verweigert. Unübersichtliche, schlecht lesbare Briefe werden vernichtet. Im Lager kann alles gekauft werden. Nationalsozialistische Zeitungen sind zugelassen, müssen aber vom Häftling selbst im Konzentrationslager bestellt werden. Lebensmittelpakete dürfen zu jeder Zeit und in jeder Menge empfangen werden.
Der Lagerkommandant
Von Karl Fischer verfasster Brieftext an seine spätere Gattin Maria Johanna Fischer:
8. Oktober 1944
Liebe Mirly, entschuldige bitte wenn ich mich an Dich wende. Ich tue es um nur irgendein Lebenszeichen von jemand aus unserer Familie zu erhalten. Ich weiß ja nicht einmal ob diese Zeilen Dich erreichen. Doch schreibe ich an Dich, weil ich bei Dir eher annehme, daß Du zu Hause bist. Ein Brief den ich an meine Mutter schrieb, ist mir zurückgeschickt worden. Weißt Du vielleicht wo sie ist? Ich weiß daß sie in Haft ist, aber wo? Ich möchte ihr so gerne schreiben. Wie geht es Dir und Franzl, seid Ihr gesund? Ich bin hier erst seit 2 Monaten. Bis dahin war ich in Paris. Ich bitte Dich nochmals es mir nicht übel zu nehmen wenn ich Dir schreibe. Mit aufrichtigem Gruß Karl. Grüße Franzl!
Stempel über der Handschrift: "Postprüfer 6"
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