Zweifarbige Schneckenhausbiene

Zweifarbige Schneckenhausbiene

Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor)

Systematik
Teilordnung:Stechimmen (Aculeata)
Überfamilie:Apoidea
Bienen (Apiformes)
Familie:Bauchsammlerbienen (Megachilidae)
Gattung:Osmia
Art:Zweifarbige Schneckenhausbiene
Wissenschaftlicher Name
Osmia bicolor
Schrank, 1781

Die Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor) ist eine solitäre Wildbienenart der Gattung Osmia aus der Gruppe der Mauerbienen (Familie Megachilidae). Die Art war in Deutschland Wildbiene des Jahres 2013.[1]

Merkmale

Der Hinterleib der Zweifarbigen Schneckenhausbiene ist rostrot, Kopf und Brust sind schwarz. Die weiblichen Bienen werden acht bis zehn Millimeter groß.[2] Die Drohnen sind kleiner und blasser. Wie bei allen Megachilidae haben die Weibchen an der Unterseite des Hinterleibes dichte Behaarung, mit der sie Pollen transportieren.

Ähnliche Arten

Andere Arten mit zweifarbiger Zeichnung sind zum Beispiel die Gehörnte Mauerbiene O. cornuta und die Steinhummel Bombus lapidarius.

Vorkommen

Die Zweifarbige Schneckenhausbiene kommt vom südlichen Nordeuropa bis zum nördlichen Südeuropa vor, in Deutschland in allen Bundesländern außer Schleswig-Holstein. In den Alpen ist sie in Höhen bis 2000 Meter anzutreffen.

Lebensweise

Osmia bicolor beim Tarnen eines Schneckenhauses mit Grashalmen.
Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor) beim Tarnen eines Schneckenhauses mit Grashalmen

Anfang März schlüpfen die Männchen der Zweifarbigen Schneckenhausbiene und beginnen mit der Suche nach geeigneten Schneckenhäusern. Zwei Wochen später schlüpfen die Weibchen und legen ab März/April meistens ein Ei (selten bis zu vier Eier) in einem Schneckenhaus ab. Verwendet werden Schneckenhäuser der Arten Hain-Bänderschnecke (Cepaea nemoralis), Gerippte Bänderschnecke (C. vindobonensis), C. hortensis, Arianta arbustorum, Bradybaena fruticum und Weinbergschnecke (Helix pomatia).[3] Vor der Eiablage tragen die Bienen Pollen und Nektar in das ausgewählte Schneckenhaus, um die Brut zu ernähren. Osmia bicolor kann Pollen und Nektar von vielen verschiedenen Pflanzen verwenden. Danach verschließen die Tiere ihr Schneckenhaus mit einem Mörtel aus zerkauten Blattstücken, gemischt mit Steinchen und Erdkrumen, drehen das Gehäuse so, dass dessen Öffnung zum Boden gerichtet ist, und tarnen es mit Grashalmen und Nadeln von Bäumen. Für gewöhnlich legt eine Biene fünf bis sieben solcher Nester an und stirbt spätestens Anfang Juli. Die Nachkommen schlüpfen im folgenden Frühjahr.[3] Die Zweifarbige Schneckenhausbiene ist also univoltin.

Synonyme

Die Biene ist auch unter folgenden Namen bekannt:

  • Apis rusticaGeoffroy, 1785
  • Apis fuscaChrist, 1791
  • Apis fuscescensVillers, 1789
  • Apis hirundinariaChrist, 1791
  • Osmia pyrenaeaLepeletier, 1841
  • Osmia fuscaChrist, 1791
  • Osmia rufitarsisSmith, 1879
  • Osmia monachiensisStrand, 1917[4]

Weblinks

Commons: Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Wildbiene des Jahres 2013 – Wildbienen-Kataster (PDF-Datei auf wildbienen-kataster.de)
  2. Zweifarbige Schneckenhaus-Mauerbiene – Osmia bicolor – Bayerns UrEinwohner. Abgerufen am 14. Februar 2019.
  3. a b Paul Westrich: Die Wildbienen Deutschlands. Stuttgart, ISBN 3-8186-0123-2, S. 597.
  4. Osmia bicolor (Schrank,1781) | BWARS. Abgerufen am 14. Februar 2019.

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Zweifarbige Schneckenhausbiene (Osmia bicolor) beim Tarnen eines Schneckenhauses mit Grashalmen.