Tribüne (Architektur)
Tribüne bezeichnet eine erhöhte Plattform ursprünglich für Redner an einem Versammlungsort oder eine meist treppenartig ansteigende zur Unterbringung von Zuschauern einer Veranstaltung in einem Stadion oder einer Halle.
Tribünen sind nicht nur in permanenten Gebäuden üblich. Heutige modulare Bauweisen, wie sie bei zahlreichen Veranstaltungen mittlerweile eingesetzt werden, bieten große Flexibilität in Form und Größe.
Etymologie
Abstammend vom lateinischen tribunal (Hochsitz der Tribunen; (erhöhter) Feldherrensitz; Gerichtshof), gelangte das Wort Tribüne im 18. Jahrhundert über die italienische tribuna und französische tribune in den deutschen Sprachschatz.[1] Tribune leiteten Versammlungen wie die cōntiō von einer erhöhten Rednerplattform aus, daher leitet sich die Bezeichnung Tribüne für eine erhöhte Plattform an einem Versammlungsplatz oder in einem Versammlungsraum ab.
Das Verb tribuere (dt. einteilen) enthält das Präfix tri- (lat. trēs (archaisch trīs) - drei), denn Rom wurde eingeteilt in die drei (Ur)stämme, die tribus der Ramnēs, Titiēs und Lūcerēs, mit je einem Vorsteher, dem tribūnus.[2]
- Ovale Tribünen eines modernen Leichtathletikstadions
- Rechteckige (Schwimmen) und ovale (Leichtathletik) Tribünen, Olympiastadion Berlin 1936
- Klassische flache Ovaltribünen, Leipziger Zentralstadion 1956
- Temporäre Tribüne beim Großen Preis von Monaco
Sonderformen
- Mobile Tribünen
- werden beispielsweise für Umzüge, Sportrennen und Freiluftkonzerte für einen begrenzten Zeitraum errichtet. Sie können in jeder Größe und Form schnell auf- und abgebaut werden und an unterschiedlichen Orten zum Einsatz kommen. Tribünensystemteile werden mittels Steckverbindungen aneinandergefügt, so dass eine stabile und sichere Unterkonstruktion aus Stahlrohren entsteht, worauf Böden eingelegt und Sitze montiert werden.
- Beim Grand Prix der Formel 1 in Valencia 2008 wurden beispielsweise nahezu 100.000 temporäre Tribünensitze solcherart bereitgestellt. Das schweizerische Schwing- und Älplerfest mit nahezu 40.000 Zuschauern bedient sich seit Jahren dieser Technik.
- Teleskoptribünen
- können im ungenutzten Zustand in eine Seitenwand geschoben werden. Ihr Vorteil besteht darin, einen Raum jeweils nach Erfordernis optimal zu nutzen. Aufzufinden sind sie in Hallen und bei Sportveranstaltungen.
- Drehtribüne
- Bei der Drehtribüne werden die Zuschauer mit Hilfe der um 360 Grad drehbaren Anlage in Positionen gebracht, die es ermöglichen, das Geschehen auf mehreren rund um die Tribüne aufgebauten Bühnen zu verfolgen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Duden, das Herkunftswörterbuch. Nachdruck der 2. Auflage, 1997, S. 758
- ↑ Meyers Konversations-Lexikon, 1888.
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(c) Bundesarchiv, Bild 183-09117-005 / Sturm, Horst / CC-BY-SA 3.0
Grundsteinlegung im Hüttenkombinat Ost-Auftakt zum Fünfjahrplan.
Am Neujahrstag 1951 legte Minister Selbmann im Eisenhüttenkombinat, den Schwerpunkt 1 des Fünfjahrplans, den Grundstein zum Hochofen I.
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In Köln, Nordrhein-Westfalen.
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Stade Olympique de Berlin en 1936
Berlin olympic stadium 1936
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Drehtribüne im Schlosspark von Krummau
Olympiastadion, Berlin