Zur Blauen Traube (Bad Reichenhall)
Zur Blauen Traube | |
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Ostfassade an der Poststraße | |
Daten | |
Ort | Bad Reichenhall Poststraße 13 |
Baujahr | nach 1834 |
Grundfläche | 550 m² |
Koordinaten | 47° 43′ 21,9″ N, 12° 52′ 33,49″ O |
Zur Blauen Traube ist ein ehemaliger Gasthof in Bad Reichenhall.
Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und ist unter der Nummer D-1-72-114-87 in die Bayerische Denkmalliste eingetragen.
Geschichte
Am Anfang des 19. Jahrhunderts ist in der Blauen Traube die Post untergebracht, dort befanden sich zudem Stallungen für 30 Pferde.[1] Nach dem letzten großen Stadtbrand im November 1834 wurde die Blaue Traube im heutigen Stil wieder aufgebaut.
Am 9. November 1918 organisierte Sebastian Stolz, Vorsitzender der örtlichen SPD, eine öffentliche Versammlung in der Blauen Traube. Dort wurde ein Volks- und ein Soldatenrat gegründet. Ziel war es, auf die mit Ende des Ersten Weltkriegs einhergehenden Probleme zu reagieren. Vor allem aber riefen die Stadtverwaltung, der Volks- und Soldatenrat und die Presse gemeinsam zu Besonnenheit, Ruhe und Ordnung auf.[2] Nach Ausrufung der Münchner Räterepublik wurde die Stadt am 7. April 1919 aufgefordert, die öffentlichen Gebäude rot zu beflaggen. Fünf Tage später ließ Sebastian Stolz bei einer Versammlung in der Blauen Traube verlauten, „man würde die Diktatur der Räte nicht anerkennen und sich hinter den verfassungsgemäß gewählten bayerischen Ministerpräsidenten Johannes Hoffmann stellen“.[3]
Beim Luftangriff auf Bad Reichenhall am 25. April 1945 wurde auch die Blaue Traube in Mitleidenschaft gezogen. Anders als die obere Poststraße, die zwischen Rathausplatz und Kammerbotenstraße fast vollständig zerstört wurde, erlitt die Blaue Traube nur leichte Schäden.[4]
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs befand sich in der Blauen Traube kein Gasthaus mehr. Lange Zeit nutzte die Firma Sieber die Räumlichkeiten, heute dient es als Wohn- und Geschäftshaus.
Beschreibung
Das Gebäude, in dem sich lange das Gasthaus Zur Blauen Traube befand, ist ein dreigeschossiger langgestreckter Trakt. Das Bauwerk wurde nach 1834 mit Rundbogenfenstern im Stil Friedrich von Gärtners errichtet. Gärtner entwarf den Beamtenstock in der Salinenstraße, der starke Ähnlichkeit mit der Bayerischen Staatsbibliothek aufweist, ebenfalls ein Entwurf Gärtners.
Die Blaue Traube steht unter Denkmalschutz, sie liegt zudem im denkmalgeschützten Ensemble Poststraße.
Lage
Die Blaue Traube befindet sich in der Poststraße in Bad Reichenhall und ist damit auch Teil des Ensemble Poststraße. Die Blaue Traube trägt die Hausnummer 13.
Südlich schließt das Brodhaus an die Blaue Traube an. Im Gebäude Poststraße 15, das nördlich an die Blaue Traube anschließt, befanden sich – mit dem Haus Poststraße 17 – die Geschäfts- und Verkaufsräume der F. A. Wassermann’s Nachf. KG. Die traditionsreiche Eisenwarenhandlung wurde durch Franz Anton Wassermann im 19. Jahrhundert gegründet, die Nachfahren gaben gegen Mitte der 2010er Jahre das Geschäft auf.
Südlich der Blauen Traube geht das Ensemble Poststraße nahtlos in das Ensemble Rathausplatz über.
In der näheren Umgebung befinden sich weitere denkmalgeschützte Objekte wie das Salzmeierhaus, die Alte Saline und die St.-Ägidi-Kirche.
Literatur
- Karl Welser: Vom Salztümpel zum Weltkurort; Hrsg. Volkshochschule Bad Reichenhall, Gesamtherstellung Wiedemannsche Buch- und Offsetdruckerei
- Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall. Ph.C.W. Schmidt, Neustadt/Aisch 2009, ISBN 978-3-87707-759-7
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Karl Welser: Vom Salztümpel zum Weltkurort, S. 44
- ↑ Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 682
- ↑ Johannes Lang: Geschichte von Bad Reichenhall, S. 685f
- ↑ Fritz Hofmann: Die Schreckensjahre von Bad Reichenhall, w.d.v.-Verlag, Mitterfelden; S. 50
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Autor/Urheber: Luitold, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Haus Poststraße 13 in 83435 Bad Reichenhall
Autor/Urheber: Luitold, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Salinenstr. 1, Bad Reichenhall (Beamtenstock)