Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation

Die Zukunftszentrum für Deutsche Einheit und Europäische Transformation ist ein geplantes Zentrum der Bundesrepublik Deutschland in Halle (Saale). Als Begegnungs- und Forschungsstelle soll es die Leistungen der Deutschen Wiedervereinigung würdigen und die Erfahrungen daraus für künftige Umbrüche und Krisen nutzbar machen. Es sind 200 Mitarbeiter und ein jährliches Budget von 40 Millionen Euro vorgesehen.[1] Die Eröffnung ist für das Jahr 2028 geplant.[2]

Geschichte

Die Errichtung des Zukunftszentrum wurde 2020 von der Kommission 30 Jahre Friedliche Revolution und Deutsche Einheit angeregt. Die Bundesregierung beauftragte eine unabhängige Arbeitsgruppe mit der Erstellung eines Konzepts. Die Umsetzung wurde von der Bundesregierung am 4. Mai 2022 beschlossen und am 18. Mai 2022 vom Deutschen Bundestag bekräftigt.[3]

Mitte Februar 2023 fiel die Entscheidung für Halle (Saale) als Standort. Nach dem Votum einer Jury bestätigte die Bundesregierung mit einem Kabinettsbeschluss den Standort. Die Jury bestand aus 15 Personen unter Vorsitz von Katrin Budde (SPD). Weitere Mitglieder waren Marianne Birthler, Marta Doehler-Behzadi, Raj Kollmorgen, Basil Kerski, Monika Lazar, Astrid Lorenz, Steffen Mau, Thomas de Maizière, Reimar Molitor, Cornelia Pieper, Matthias Platzeck, Ulrike Poppe, Gwendolyn Sasse und Barbara Steiner.[4] Ebenfalls als Standort beworben hatten sich Frankfurt (Oder), das zuletzt als Favorit galt, Eisenach, Jena jeweils einzeln sowie Leipzig und Plauen als Doppelbewerbung. Mühlhausen/Thüringen und Sonneberg waren bereits früher aus dem Standort-Wettbewerb ausgeschieden. Für Halle (Saale) sprach unter anderem die gute Erreichbarkeit an der Schnellfahrstrecke Berlin–München, um für möglichst viele Menschen erreichbar zu sein.[1] Innerhalb von Sachsen-Anhalt hatten auch Magdeburg und Dessau-Roßlau eine Bewerbung in Betracht gezogen, aber nach der Entscheidung der Landesregierung für die Unterstützung Halles im August 2022 jeweils von der Idee Abstand genommen.[5]

Gebäude

Das Gebäude soll am Riebeckplatz in direkter Nähe zum Hauptbahnhof von Halle (Saale) auf einem Areal entstehen, das bisher als Parkplatz genutzt wird.[6] Es soll eine herausgehobene moderne Architektur haben. Dazu wird ein Architekturwettbewerb ausgelobt, der laut Carsten Schneider, Beauftragter der Bundesregierung für Ostdeutschland, für den Herbst 2023 vorgesehen ist. Mit einem geplanten Auftragsvolumen von 200 Millionen Euro wird der Bau eines der größten Bauprojekte der Bundesregierung der 2020er sein. Der Baustart wird frühestens im Jahr 2025 erfolgen.[1][2]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c „Zukunftszentrum“ im Osten: Halle wird Transformationsstadt. In: Deutschlandfunk Kultur. 15. Februar 2023, abgerufen am 16. Februar 2023.
  2. a b Marc Weyrich: Analyse der Entscheidung. Was das Zukunftszentrum Deutsche Einheit der Stadt Halle bringt. In: mdr.de. Mitteldeutscher Rundfunk, 16. Februar 2023, abgerufen am 17. Februar 2023.
  3. Standortwettbewerb läuft Zukunftszentrum als Symbol eines geeinten Deutschlands. In: bundesregierung.de. 17. Oktober 2022, abgerufen am 16. Februar 2023.
  4. Pressemitteilung zur Jury für den Standortwettbewerb für das Zukunftszentrum. (PDF) Abgerufen am 16. Februar 2023.
  5. Enrico Seppelt: Nach Magdeburg macht auch Dessau-Roßlau einen Rückzieher bei der Bewerbung um das Zukunftszentrum Deutsche Einheit. In: dubisthalle.de. 3. August 2022, abgerufen am 17. Februar 2023.
  6. Enrico Seppelt: Nach Magdeburg macht auch Dessau-Roßlau einen Rückzieher bei der Bewerbung um das Zukunftszentrum Deutsche Einheit. In: dubisthalle.de. 3. August 2022, abgerufen am 17. Februar 2023.

Koordinaten: 51° 28′ 48,8″ N, 11° 59′ 4,1″ O