Zugewandter Ort
Die zugewandten Orte waren Territorien, die mit der Alten Eidgenossenschaft durch ein System von Verträgen verbunden waren.
Die Alte Eidgenossenschaft war ein äusserst heterogenes Gebilde. Ausser der Tagsatzung besass sie keine zentralen Institutionen; sie bestand vielmehr aus einem komplexen Geflecht von bi- und multilateralen Bündnissen und Herrschaftsverhältnissen. Als zugewandte Orte wurden alle diejenigen eidgenössischen Gebiete bezeichnet, die weder Vollmitglieder (wie die Dreizehn Alten Orte) noch Untertanengebiete waren.
Hinter der Jahreszahl des Bündnisses stehen die bündnisschliessenden eidgenössischen Orte.
«Engere Zugewandte»
Stadt Biel (1353); Bern, Freiburg, Solothurn, nominell unter der Oberhoheit des Fürstbistums Basel
Fürstabtei St. Gallen (1451); Zürich, Luzern, Glarus und Schwyz
Stadt St. Gallen (1454); Zürich, Bern, Luzern, Schwyz, Zug, Glarus
«Ewige Mitverbündete»
Republik Wallis (1416/17); Luzern, Uri, Unterwalden; 1475 Bern; 1529 Schwyz, Zug, Freiburg; 1533 Solothurn
Freistaat der Drei Bünde (1497/99); Zürich, Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Glarus; 1600 Wallis; 1602 Bern; nach 1618 eigentlich nur noch Bern und Zürich
Stadt Rottweil (1519); XIII Orte; nach 1632 nur noch Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Solothurn, Freiburg
Evangelische Zugewandte
Stadt Mülhausen im Elsass (1515/86); XIII Orte; 1586 nur noch Zürich, Bern, Glarus, Schaffhausen, Basel
Stadt Genf (1519/36); Bern, Freiburg; 1558 nur noch Bern; 1584 Zürich, Bern
Übrige (zeitweise) Verbündete
Grafschaft Neuenburg (1406/1529); Bern, Solothurn; 1495 Freiburg; 1501 Luzern
Talschaft Urseren (1317–1410); Uri; 1410 zu Uri
Weggis (1332–1380); Uri, Schwyz, Unterwalden, Luzern; 1480 zu Luzern
Stadt Murten (1353–1475); Bern; 1475 gemeine Herrschaft
Stadt Payerne (1353–1536); Bern; 1536 zu Bern
- Talschaften
Saanen und
Château-d’Oex (1403–1555) (Hochgreyerz, Teil der Grafschaft Greyerz); Bern; 1555 zu Bern
Bellinzona (1407–1419); Uri, Obwalden; 1419–1422 gemeine Herrschaft
Republik Gersau (seit 1390; ab 1817 als Bezirk zum Kanton Schwyz)
Grafschaft Sargans (1437–1483); Schwyz, Glarus; 1483 gemeine Herrschaft
Freiherrschaft Sax-Forstegg (1458–1615); Zürich; 1615 zu Zürich
Stadt Stein am Rhein (1459–1484) Zürich, Schaffhausen; 1484 zu Zürich
Grafschaft Greyerz (Niedergreyerz) (1548–1555); 1555 zu Freiburg
Grafschaft Werdenberg (1493–1517); Luzern; 1517 zu Glarus
Fürstbistum Basel (1579–1735); Luzern, Uri, Schwyz, Unterwalden, Zug, Solothurn, Freiburg
Siehe auch
Literatur
- Andreas Würgler: Zugewandte Orte. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
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Wappen des Grauen Bundes, Variante 1 (Drei Bünde)
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Das Wappen der Grafen von Werdenberg-Heiligenberg
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Das alte Wappen der Republik der 7 Zenden des Wallis (bis 1798)
Autor/Urheber: Sebastian Walderich, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Wappen von Gersau. Erstmals belegt 1597 als in grün und rot gespalten, älteste Abbildung in blau und rot im Kleinen Landbuch von Gersau (1605). https://www.e-periodica.ch/cntmng?pid=ahe-001:1920:34::218
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Das Wappen des Fürstbistum Basel bis 1791
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Die Zugewandten Orte der 13 «Alten Orte» (alte Kantone) der schweizerischen Eidgenossenschaft und ihr direkt beherrschtes Territorium im 18. Jahrhundert
Wappen von Stein am Rhein, Schweiz, gültig bis Februar 2003
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