Zufar ibn al-Hudhail

Zufar ibn al-Hudhail, auch Imam Zufar, (arabisch زفر بن الهُذيل, DMG Zufar ibn al-Huḏayl; * 728 in Isfahan; † 774 in Basra; [ca. 110–158, nach dem islamischen Kalender]) war ein islamischer Religionsgelehrter der Hanefitischen Rechtsschule.

Leben

Er gilt hinter den al-Imamain (Die zwei Imame) Abū Yūsuf und Muhammad ibn al-Hasan als wichtigster Schüler von Abū Hanīfa.[1]

Sein Vater al-Hudhayl (Hudhail) fungierte in Isfahan und Basra als Gouverneur. Abu Hanifa soll Zufar besonders geschätzt haben, beide waren persischer Abstammung. Es finden sich zahlreiche seiner Aussagen in hanafitischen Rechtsbüchern und in Hadith-Sammlungen, eigenständige Schriften sind nicht bekannt.

Abdullah al-Ansärl soll über ihn folgendes berichtet haben: „Man wollte Imäm Zufar zum Kadi ernennen, doch er hat es nicht akzeptiert. Daraufhin wechselte er sein Haus und versteckte sich. Als er krank wurde, baten ihn Abü Yüsuf […] und andere darum, ein Vermächtnis zu hinterlassen. Er sagte: ‚Jenes Gut gehört meiner Frau und diese Güter dem Sohn meines Bruders.‘“ Die Anwesenden wunderten sich darüber, denn da sein Bruder noch lebte, hätte dessen Sohn keinen Anspruch auf das Erbe. Nach seinem Tod nahm sein Bruder seine Witwe zur Frau und sie gebar ihm einen Sohn. Nun wurde klar, was mit der wundersamen Aussage gemeint war.[2]

Literatur

  • Zufar. In: Bayard Dodge (Hrsg.): Fihrist Of Al Nadim. A Tenth Century Survey Of Muslim Culture. Band 1. New York / London 1970, S. 501 (Textarchiv – Internet Archive).
  • Nurit Tsafrir: The Beginnings of the Ḥanafī School in Iṣfahān. In: Islamic Law and Society. Band 5, Nr. 1, 1998, ISSN 0928-9380, S. 1–21, JSTOR:3399350.
  • Adem Çiftci: Hanefî Mezhebinin Kurucu İmamlarından Züfer b. Hüzeyl’in İstihsana Yaklaşımı. In: Cumhuriyet İlahiyat Dergisi. Band 21, Nr. 1, 2017, ISSN 2528-9861, S. 107–146 (türkisch, edu.tr).

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Abu Ameenah Bilal Philips: Evolution of Fiqh. S. 75 (englisch, Textarchiv – Internet Archive).
  2. Ahmad al-Fārūqī: Die Edlen Gefährten. Hakikat, Lünen 2020, S. 500–501 (Textarchiv – Internet Archive).